Ich soll mehr schreiben, hat sie gesagt, und da sag ich doch nicht nein. Wenn mich auch Zweifel überkommen, schau ich mir die Blogosphere so an- allerlei Designblogs, Politblogs, Leute-mit-einem-Ziel-Blogs. Da sticht der meine raus wie ein entzündeter Daumen in einem Heer von manikürten Fingern.
Bin also zurück, zielverwirrt aber methodensicher wie immer.
Es gibt nicht viel Neues zu berichten an der Lilyfront, weil sich nichts tut. Die Gesundheit wird stetig mieser, ohne Grund für tiefgreifendere Verzweiflung außer der Frage, ob das jetzt ungebremst so weiter geht oder sich irgendwann einfach tot läuft. Ha. Wortspiel, unbeabsichtigt.
Negativ ist:
-Mein Amazonaccount wurde gehackt, und ich bin auch noch ein bisschen selbst schuld, wg. Passwortschlichtheit.
-Die Arbeit wird nicht weniger, was unter anderem den deprimierenden Nachrichten über die Strömungen der Innenpolitik und den außer Landes sich abspielenden Entwicklungen zu verdanken ist. Da ich Lebenszeitbeamtin bin, kann ich über den arbeitsplatzerhaltenden Nutzen des letzten Satzes mal locker hinweg sehen und sagen: Ich wäre sehr glücklich, wäre meine Arbeit künftig überflüssig.
-Das britische politische Geschehen verleiht der alten Floskel vom schwarzen britischen Humor einen fiesen Beigeschmack
-Wegen des gehackten Amazonaccounts kann ich nicht an meine fast 700 Bücher in der Cloud des Kindle
-Lese daher gerade diverse alte Agatha Christies, die mich immer wieder ob ihres nonchalanten, gegen Gruppen gerichteten negativen Kommentarverhaltens erschüttert- sprich, für ihr sexistisches und rassistisches Weltbild würde man sie heute mehrfach um den Block jagen, und das mit Recht.
Und der Sexismus ist ganz besonders wüst. Frauen sind da entweder machtgeile Monster, oder hübsche Dummchen oder ambitioniert-törichte Blaustrümpfe, die spätestens auf Seite 170 dann doch wieder einen Retter benötigen. Irgendeine ironische Distanz zu diesen Vorstellungen kann ich nicht entdecken.
Warum ich sie trotzdem lese? Ich brauche was, was mich einschläfert abends, am besten weil ich es schon kenne (und liebe?) und bei dessen Lektüre mich keine spannungsvollen Überraschungen erwarten. Sonst les ich dafür Biografien, aber die Dinger pflegen in Papierform sehr schwer zu sein und nicht leicht im Bett lesbar. Zum Beispiel John C.G. Röhls fantastisch recherchierte Biografie Wilhelms des II. 4500 Seiten. In drei Bänden. Danach kennt man vielleicht nicht seine Schuhgröße, aber sonst alles.
Trotzdem werd ich zu Dorothy Sayers wechseln, vielleicht auch zu Dorothy Dunnett. Obwohl letztere zu anspruchvoll sind, um sie im Halbschlaf zu lesen. Und das ist doof ohne Kindle. Die Wörterbuchverbindung dabei sind einfach nur toll, ebenso wie der schnelle Zugriff auf Wikipedia oder das Netz allgemein, wenn man mal was nachschlagen will. Ich tippe auch bei meinen Uraltbüchern gern mal vergeblich auf den Seiten herum und wundere mich, wo der Auszug aus dem Oxford bleibt.
-Ansonsten hab ich seit gestern eine Bindehautentzündung. Nicht cool.
Positiv:
Der Herbst kommt. Beim Discounter gibt es Feinbiberbettwäsche und Fleece-Socken.
Und Spekulatius :-)
Lasst es euch gut gehen.
Mittwoch, 18. September 2019
Einzelner Wunsch einer einzelnen Leserin
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2 Kommentare:
Ich danke dir :)
Gute Besserung.... Die beste Krankheit taugt einfach nix :p
Stimmt auffallend.
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