Montag, 24. März 2008

Gemischte Güter.




Rama dama


Heute morgen wachte ich auf und- alles war weiß. Jepp, der erste Schnee. Zumindest der erste, der mit Liegenbleiben droht. Was mich zu einer erneuten, wenn auch wahrscheinlich wiederum frustrierend ergebnislosen Meckerei über die vollkommen hirnverbrannte Schnee-Räum-Regelung hier veranlasst. Schnallt euch an, es geht los:

Das hier ist ein Haus mit 9 Mietparteien. Und alle sind sich einig, dass fürs Schneeräumen nicht nur einer zuständig ist. Auch der Vermieter. Als ich hier einzog, gab es keine Regelung, also wurde eine gemacht. Sowas kann man tageweise regeln, wochenweise, oder auch monatsweise. Mit Schneekarte, die weitergegeben wird, oder sonstigen freundlichen Erinnerungen. Hier ist alles anders.

Nehmen wir mal an, die Mieter heißen, von unten nach oben im Haus, Müller, Meier, Schulze, Hinz, Kunz, Kaiser und König. Da sieht der Vermieter folgende Regel vor:

  1. Schneefall Müller. 2. Schneefall Meier. 3. Schneefall Schulze. Und so weiter.

So, und jetzt bitte: WAS genau ist ein Schneefall? Wie begrenze ich den? Wenn es eine Woche lang ununterbrochen schneit, ist dann immer Müller dran? Und wenn es 5 Minuten aufhört, Meier? Und wenn der gerade nicht hinschaut, oder es nachts mal fünf Minuten nicht schneit, wie stellt Meier das fest?

Und warum legt der Vermieter das per Namen fest? Drei von den Parteien, die er auf der Liste aufschreibt, sind längst weg hier, und von den neuen kennt niemand die alten Namen. Man kann sowas auch an den Wohnungen festmachen, meine Lieben.

Ich habe schon mit der Verwalterin telefoniert, und vorgeschlagen, das an die Mülltonnen-Nach-Vorne-Bring-Regelung zu binden- aber das wollte sie nicht, dann wären die Leute „zu lange dran“. WTF? Aber jeder wüsste wenigstens exakt, wann er den Besen rausholen muss.

Und da wir hier im monatlichen Wechsel die Tonnen nach vorn ziehen, bestünde nicht die Gefahr, dass im Winter immer die gleichen Leute an der Reihe sind. 12 Monate hat das Jahr, 9 Mieter hat das Haus... Im Gegensatz zu der jetzigen Regelung, die bei der Schneehäufigkeit in diesem unserem Städtchen vermutlich immer nur die Souterrain-Mieter an die Schüppe ruft.

Der Hammer war jedoch, als ich gefragt habe, was genau denn geräumt werden muss. Es gibt hier einen kleinen Weg von der Haustür zum Bürgersteig, von dem geht ein gepflasterter Weg ab, zu den Mülltonnen und im weiteren Verlauf am Haus vorbei zu den Garagen. Dieser Weg wird noch von zwei anderen Mehrfamilienhäusern genutzt. Sie konnte mir nicht sagen, wer denn hinten und an der Seite räumt, und meinte, der Bürgersteig würde völlig ausreichen. Was nicht stimmt, zumindest nicht nach Ortsrecht.


Und wo sind überhaupt der Besen, das Streuzeug und die Schneeschippe?


Hoffentlich taut es bald.


Devil in Disguise



Vier freie Tage in Gesellschaft der besten Katzen wo gibt sind immer wieder lehrreich, wenn es darum geht, sie näher kennenzulernen. Da mein hoffnungsvoller Kleinkater Karlchen so langsam (laaaangsam) erwachsen wird, ergeben sich immer wieder Verschiebungen in der Dynamik der vier, und das ist doch recht interessant zu sehen.

Ich schwöre, Karlchen kann bald sprechen. Er hat Ambitionen, ein Mensch zu sein- was sich auch darin äußert, dass er gern herumgeschleppt wird. Am liebsten auf meiner Schulter. Die Hexen früher hatten nur einen Buckel, damit ihnen die Katzen nicht immer herunterrutschten. Das macht nämlich Schrammen auf dem Rücken.

Wenn er durch die Wohnung eilt, ganz geschäftig, ruft er immer „Yak, Yak“, oder „Mah Mah?“ Und ich kann euch sagen, man antwortet.

Eddie, der Verstörte, hat irgendein früh-kätzisches Trauma erlitten. Er ist genauso auf mich fixiert wie Karl, aber auf eine ständig besorgte und leicht panische Weise. Wenn ich hier bin, bin ich mit Eddie. Oder er mit mir. Er lässt mich nicht mal allein aufs Klo, wenn er das einrichten kann. Wer jemals mit einer Katze auf dem Schoß auf dem Klo gesessen hat, weiß, wovon ich rede. Jeden Abend sitzt er mit schief gelegtem Kopf vor meiner Schlafzimmertür und schaut mir traurig hinterher, wenn ich die Tür zu mache. Aber mein Schlafzimmer ist Katzen freie Zone, und das wird auch so bleiben.

Paul hingegen, Eddies Bruder (und wenn man mich fragt, Zwilling), hat die besseren Nerven. Er ist auch anhänglich (die beiden waren viel zu jung, als ich sie bekam, gerade 7 Wochen alt), aber er erobert sich seine Welt irgendwie. Er ist ganz schön schwer, aber das sind alles Muskeln und Samenstränge (letztere nutzlos, aber er besteht drauf), sagt er. Er ist ein Bär mit der Seele eines Babys, und braucht ab und zu mal Qualitätszeit mit mir. Bei Katzen bedeutet das, dass man anschließend noch mehr als sonst von Haaren bedeckt ist. Wenn er ein bisschen Baby sein will, hockt er sich in die Diele und jault ganz erschröcklich. Man hat den Eindruck, seine Welt sei untergegangen und er könne gerade keine neue finden.

Er mag Kuchen und Schokolade und überhaupt alles Essbare, und er ist der Grund, warum ich mit meinem Teller durch die Wohnung gehe, wenn ich noch etwas erledigen muss, bevor ich mich zum Essen hinsetzen kann. Sonst ist es weg. Karlchen, mit dem er sehr, sehr SEHR befreundet ist (große Katzenbruderliebe) tritt in seine Pfotenstapfen, und gestern Abend hat der Kleine mir so geschickt eine Scheibe Schinken vom Brötchen geholt, dass ich das erst bemerkt habe, als ich mich über den eher trockenen Brötchengeschmack gewundert habe.

Paul ist auch der dankbarste Esser in Bezug auf das unter Mühen herbeigeschleppte Futter. Das wird nicht von allen gleichermaßen geschätzt. Eddies Kontakt mit dem besagten Doseninhalt beschränkt sich auf das Verscharren. Meistens. Paul frisst es, immer, und dazu noch das Backup-Trockenfutter.

Im Moment versucht er, meinen Schoß zu entern, was schwierig ist, da hinter mir auf dem Stuhl Emily liegt und Platz weg nimmt- ich sitze auf ungefähr 10 cm Reststuhlkante.

Überhaupt- Emily. Wenn sie ein Mensch wäre, lebte sie im falschen Jahrhundert. Sie ist geboren dazu, auf einem Diwan zu liegen und Zustände zu haben. Plus einen muskulösen jungen Mann, der ihr Kühlung zu fächelt.

Sie hat aber das Pech, dass Karlchen nicht daran denkt, solches zu unternehmen, sondern sie eigentlich ständig ärgert und belästigt. Was Farbe in ihr Leben bringt, wenn auch vermutlich nicht ihre Lieblingsfarbe.

Wenn ich mich hier umschaue, sind sie alle da. Die Lady, hinter mir, der kachektische Eddie, der dicke Paul, und das Yakyak-Mama-Tier. Und alle schauen aus der Wäsche, als könnten sie kein Wässerchen trüben.


Und draußen schneits immer noch.


Kleiner Hinweis an die Kommentatoren des letzten Posts:

Der Kuchen ist alle. Ätsch.

Aber er wird eine Neuauflage erfahren. Bestimmt.


Leckeres:


Bei Plus haben sie im TK-Bereich Roggenbrötchen mit dem Label Biobio, die man echt nur empfehlen kann. Die sind fertig gebacken, man kann sie aber im Ofen erwärmen (und dabei gleich auftauen). Es sind sechs Stück in der Packung, und man lässt dafür 1,99 € im Laden, was bei den Brötchenpreisen derzeit eine prima Alternative zu denen vom Bäcker ist. Außerdem schmecken sie besser als das gefärbte Zeug, was man da oft kriegt. Es gibt nichts Ekligeres als „Körnerbrötchen“ die aus Auszugsmehl mit vielleicht 3 % Roggen bestehen, schön dunkel per Zuckerkulör, und mit fünf Sonnenblumenkernen bestreut. Furztrocken, und bei jedem Bissen im Mund mehr werdend. Dann schon eher normale, weiße Brötchen. Es geht aber nichts über einen guten Teig aus Roggenmehl, saftig und wirklich herzhaft.


Noch mehr Kulinarisches:

Es ist Ostern, und ich habe bisher kein einziges Ei gegessen. WTF??



Die Rechtschreibkontrolle hier in OpenOffice macht mir doch immer wieder Freude.

WTF kennt sie. OpenOffice kennt sie. Aber Roggenmehl? Fehlanzeige. Dito Kommentatoren, Wässerchen und Qualitätszeit.

Und diese automatische Durchnummerier-Funktion treibt mich in den Wahn. Wenn man sie bloß abschalten könnte. Ich will da nichts eingerückt haben, oder nach irren Kriterien mit Zahlen oder Buchstaben versehen. Begreif es endlich.


In meiner Freizeit und weil ich Spaß daran habe, lese ich schon mal Korrektur- für meinen Sohn und seine studierenden Kollegen. Studienarbeiten, Diplomarbeiten, you name it.

Und es erfreut mein Herz, dass die Durchschnitts-Rechtschreibkenntnis der Studierenden im Fach Maschinenbau in der Zeit seit meiner ersten Diplom-Arbeit auf diesem Sektor (15 Jahre her) sich in weiten Bereichen verbessert hat. Bis auf die Groß-/Kleinschreibung und diese vertrackten Bindestriche, mein lieber Diplomand von gestern...

Wenn ich so überlege, hätte ich doch Lehrerin werden sollen. Da wäre auch Platz gewesen für meine Besserwisserei auf dem Sektor Rechtschreibung und Grammatik.



In diesem Sinne: Die Kommata nicht vergessen!


Lily





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