So heißt ein Buch, das ich vor einigen Jahren gekauft und gelesen hab. Ich weiß gar nicht, ob ich es noch habe- gelesen hab ich es mit einem Auge, immer auf dem Sprung.
Den Inhalt kann man sich vorstellen, eine Mutter erzählt ihrer Tochter, dass sie sie nicht gewollt hat. Hart, aber ehrlich (doofe Worte, aber mir fallen keine anderen ein).
Das Thema ungewollte Schwangerschaft löst bei mir Hirnlähme aus, und Ausweichverhalten und Weglaufenwollen. Wer’s nicht glaubt (aber warum sollte das wer nicht glauben) braucht nur hier und heute zu lesen, oder auch zu schauen wie ich hier sitze, zappelig und aufgeregt. Viel zu aufgeregt für ein Thema, das vor 30 Jahren anfing, mir mein Leben zu diktieren.
Noch sieben oder acht Monate, dann ist er wirklich dreißig Jahre her: Der Tag, an dem ich schwanger wurde. Trotz Pille, nach einem Magen-Darm-Infekt, wie ich vermute (aber nicht mehr sicher rekonstruieren kann).
Der erste Verdacht wurde von mir noch mit dem Kindsvater geteilt, den das nicht weiter interessierte. Der Beipackzettel der Pille verhieß, dass es sich auch nur um eine hormonelle Abweichung handeln könne, und empfahl das energische Abwarten.
Der zweite Monat, der ereignislos verstrich, brachte mich zum Kauf eines Schwangerschaftstests, und in der Folge zum Arzt, der das Ergebnis bestätigte. Den Kindsvater schien auch das nicht weiter zu erschüttern, dachte ich jedenfalls (ich hab nie wieder einem Partner mitgeteilt, wenn ich befürchtet habe, schwanger zu sein. Das habe ich immer allein geregelt)
Bevor ich es aber meinen Eltern verklickern konnte, hatte der Kindsvater es schon den seinen gesteckt- die daraufhin meine informierten, und ihren Sohn weg schafften, damit das zarte Bübchen nicht länger das schädliche Lily-Miasma einatmen musste. (Das bedeutet, ich hab ihn das letzte Mal gesehen, als ich ungefähr in der achten Woche schwanger war. Und dann noch mal, auf der Abiturfeier unseres Sohnes)
Von da an ging alles sehr schnell.
Die Erinnerung an die folgenden Gespräche mit den „betroffenen“ Großeltern ist für mich hinter einer dicken Scheibe aus Zorn, Angst, Ungläubigkeit und Fassungslosigkeit verschlossen. Ich komm nicht dran, es ist alles sehr indirekt und verschwommen, und übertüncht von vermeintlich geschuldeter Dankbarkeit.
Andere Leute übernahmen, entschieden, und sorgten dafür, dass ich nicht auf die Idee kam, eventuell eigene Entscheidungen zu treffen. Dazu hätte ich mir eine Meinung bilden müssen, und dazu wiederum hätte man mir zubilligen müssen, dazu in der Lage zu sein.
Aber ich war minderjährig.
Was einige der Entscheider zu der Auffassung bewog, dass ich nicht mal berechtigt sei, selbst über meine Zukunft zu entscheiden.
Diese Einstellung wiederum ist auf soviel verschiedene Arten falsch, dass mir die Worte immer noch fehlen. Worte fehlen, aber ich spüre, wie mir das Frühstück mehrerer Jahre wieder hoch kommt.
Binnen kürzester Zeit war alles, was mein Leben betraf, fest vermauert und geregelt- ich würde das Kind kriegen, ich würde nicht heiraten, und ich würde meine Schule weiter machen. Anschließend würde ich einen Beruf ergreifen- letzteres wurde nicht gesagt, aber von mir erwartet. Auch Siebzehnjährige können unausgesprochene Erwartungen noch spüren, und ich war immer ein angepasstes Kind.
//Schnitt//
Von Zeit zu Zeit hat meine Mutter in den letzten 30 Jahren höchst befriedigt aus der Wäsche geschaut, und gesagt: „Dieses Kind (also das Lilykind) war ein Segen für unsere Familie“. Und ich hab das jeweils unangezweifelt im Raum stehen lassen bis…
Bis.
Bis ungefähr vor einem Jahr.
Da kamen wir gesprächsweise auf Abtreibung, und gerieten flugs in eine Auseinandersetzung darüber. Da ich durchs Autofahren bei der Gelegenheit ein bisschen abgelenkt war, schlug die Diskussion eine Richtung und ein Tempo ein, die ich, unabgelenkt, nicht zugelassen hätte.
Binnen fünf Minuten hatten wir einen heftigen Streit.
Ich bin entschiedene Befürworterin des Rechtes einer jeden Frau, selbst und ausschließlich allein entscheiden zu können, ob sie ein Kind bekommen will oder nicht.
Nach Ansicht meiner Mutter gehört Abtreibung verboten, wenn sie auch Ausnahmen einräumt.
Irgendwann im Lauf der Diskussion, die immer lauter geriet, schaute sie wieder so entsetzlich zufrieden drein und sprach erneut die Worte vom „Segen für die Familie“.
Da bin ich ganz gewaltig aus den Schuhen gekommen, Autobahn hin oder her, und hab sie angeranzt, wie sie denn, verdammt, auf das schmale Brett kommt- ein Segen??
Sie hat das aber einfach nur immer wieder wiederholt, und ich hab immer wieder gesagt, und nachher schon fast geschrien: Für euch vielleicht, für mich aber nicht.
Sie hat nicht zugehört, sondern immer und immer wieder dasselbe gesagt…
Bis ich irgendwann gefragt habe, worin denn dieser verfickte Segen bestanden habe?
Woraufhin sie herausplatzte mit: „Hättest du das Kind nicht bekommen, wärst du zum Studium weggegangen und wärst nie wieder gekommen und das hätte ich nicht ertragen“
Ich glaube, sie weiß bis heute nicht, wie knapp sie einem schweren Unfall entgangen ist.
Mir wurde wirklich schwarz vor Augen, und mich hat ein Zorn überschwemmt, der auch heute noch dicht unter der Oberfläche liegt und schnell bereit ist, überzulaufen.
Da lag also der Hund begraben- die ganze Geschichte kam ihr womöglich damals ganz gut zupass, denn sie brauchte auf diese Weise nicht auf ihre älteste Tochter zu verzichten??
Kein Wunder, dass mir so bereitwillig und schnell jegliche Verantwortung abgenommen (und abgesprochen) wurde.
Kein Wunder, dass sie lange Zeit gerne die Betreuung meines Sohnes übernommen hat, wenn ich zur Schule ging oder arbeiten musste.
Kein Wunder auch, dass ich bis heute das Muttersein mit Gefangensein gleichsetze.
Aus diversen Mommyblogs und Büchern, aus Erzählungen und Geschichten weiß ich, dass es Frauen gibt, die das Kinderhaben genießen (natürlich nicht jede Minute- aber die Grundidee).
Das hab ich nie verstanden, weil ich jede- jede einzelne!- Minute gehasst habe.
Ich beneide die Kinder dieser Frauen darum, dass sie geliebte Kinder sind. Das bedeutet nicht, dass mein Sohn nicht geliebt ist. Oder vielleicht doch. Das weiß ich einfach nicht. Ich habe ihn nicht geschlagen, er hatte immer genug zu essen, ein Dach überm Kopf und im Rahmen unserer finanziellen Möglichkeiten auch Spielzeug, Technik, Urlaube. Ich weiß selbst, wie arm sich das anhört, aber positiveres habe ich nicht zu berichten.
Wie eine Mutter hab ich mich höchst selten gefühlt, eigentlich immer mehr wie eine ältere Schwester, deren Bedürfnisse kontinuierlich ignoriert werden dürfen, weil sie irgendwo unterschrieben hat, ohne zu wissen, was sie tut.
Solange mein Sohn auf der Welt ist, hab ich ihn älter gemacht, als er ist (derzeit berichte ich auf Nachfrage, er würde dreißig. Dabei ist er achtundzwanzig). Vielleicht mit dem Hintergrund, ihn schneller erwachsen zu sehen.
Gleichzeitig habe ich immer Entschuldigungen dafür gefunden, dass er nicht so vorwärts kommt, was sein Studium betrifft, wie es seiner Begabung entspräche.
Ich bin mir alles andere als sicher, welche unausgesprochenen Botschaften ich ihm vermittle- denn vermutlich signalisiere ich ihm auf irgendeiner Ebene, dass er mich bloß nicht in die Unabhängigkeit (meine und seine) verlassen soll. Er wiederum zeigt mir durch Misserfolge und Versagen an einigen Stellen, dass ich etwas falsch mache/gemacht habe- zumindest interpretiere ich das so.
Es scheint ein Teufelskreis zu sein und ich finde keinen Ausweg aus dem Gefühl, unentrinnbar in einem tiefen Loch voller klebrigster Verantwortung zu stecken.
Für die Ewigkeit, so wie es scheint.
//Schnitt//
In sechs oder sieben Monaten ist es dreißig Jahre her, dass ich schwanger wurde.
Ende Dezember zieht mein Sohn wieder bei mir ein. Mir ist nämlich das Geld ausgegangen für seinen Unterhalt.
Bis er dreißig ist, werde ich ihn noch unterstützen, und zusammen mit ihm versuchen, einen Ausweg zu finden aus diesem Loch, und ich will versuchen, ihm die Erlaubnis und den Tritt zu geben, sein Leben selbst in die Hand zu nehmen, und meines wirklich nur noch für mich alleine zu führen.
Danach? Will ich dieses elende Kapitel ein für alle Mal abgeschlossen haben.
Montag, 30. November 2009
Ich hab dich nicht gewollt, mein Kind
Sonntag, 29. November 2009
Spontan und lecker: Resteverwertung
Lilys Zimt-Müsli-Nichtse
4 Eier
170 g Zucker
300 g rosinenfreies, zuckerfreies Müsli
1 TL Zimt
Eier trennen, Eiweiß steifschlagen. Zucker einrieseln lassen, Zimt hinzufügen. Löffelweise das Müsli einrühren, dann ca. 40 kleine Häufchen auf Backpapier aufs Blech (oder das papierbelegte Rost) häufeln, bei 170 ° im Umluftofen solang backen, bis die Häufelchen sich einfach so vom Papier abnehmen lassen (ausprobieren- dauert so ca. 15-20 Minuten).
Diese Nichtse sind so leicht wie Baiser, aber haben ein bisschen was zum Kauen drin:-) Und sind nicht so hart wie Haferkekse.
Von dem Eigelb kann man dann Zimtsterne backen, oder, unbegabtere Zeitgenossen so wie ich, Zimtsteine. Da die bei mir immer betonhart werden, kommt hier kein Rezept dazu!
Hm....
Eilmeldung
Statistik
Heute seit vier Wochen rauchfrei.
Seit zehn Tagen ohne Medikamente.
Nicht zugenommen (sagt meine Jeans, die Referenz-Jeans)
Einen Teil der Kosten für die Medikamente hat tatsächlich die Kasse bezahlt.
Viele Dinge sind hier grad im Wachsen und Werden.
Als da seien:
Drei Paar Socken, zu stricken.
Ein Kapuzenschaldings, auch zu stricken. Extrem dünne Wolle, ein üppiger Rest Kid-Mohair aus den achtziger Jahren in mint (!)
Ein Pullover, immer noch der von letzter Woche, das Rückenteil ist fast fertig, das Vorderteil schon ganz
Eine Tasche, die ich komplett frei Schnauze aus verschiedenen, rein nach Farbe zusammengekauften Filzgarnen stricke. Sie hat merkwürdige Laschen und Knopflöcher und ist überwiegend rot, lila und pink, und wird nach der Fertigstellung in der Waschmaschine gewaschen und damit gefilzt.
Ich habe keine Ahnung, ob das nicht ein teures Fiasko wird- aber es ist enorm toll, etwas zu tun, was nicht passen muss, wo nicht gezählt wird, sondern einfach gestrickt, und wo ich, wenn ich möchte, mal eben noch ein bisschen blassrosa Wolle dazwischen packe. Einfach mal wirklich was Kreatives tun, und nicht nach Anleitung. Das hat was:-)
Von Muttern hab ich einen Tadel bekommen, weil die Socken, die ich angefangen hatte, alle wegen zu groß gewählter Nadeln zu locker waren und zu formlos. Seufz.
Aber es ist eine tolle Sache, seine Herbstabende so zu verbringen.
Ne Kanne Tee, was zu tun in den Fingern, und Musik hören oder ein Hörbuch. Oder auch einen Film. Leider kann ich den Film dann meist wirklich nur hören- denn blind stricken kann ich zwar, aber nicht mit Muster.
Einen schönen Sonntag wünsch ich,
PS: Hat vielleicht jemand eine Idee, warum ich keinen Sound von Youtube mehr hören kann? Das Headset funktioniert, zumindest bei Winamp, aber Youtube bleibt komplett stumm.
Samstag, 28. November 2009
For no one
Your day breaks, your mind aches
You find that all her words of kindness linger on
When she no longer needs you
She wakes up, she makes up
She takes her time and doesn't feel she has to hurry
She no longer needs you
And in her eyes you see nothing
No sign of love behind the tears
Cried for no one
A love that should have lasted years
You want her, you need her
And yet you don't believe her when she says her love is dead
You think she needs you
And in her eyes you see nothing
No sign of love behind the tears
Cried for no one
A love that should have lasted years
You stay home, she goes out
She says that long ago she knew someone but now he's gone
She doesn't need him
Your day breaks, your mind aches
There will be times when all the things she said will fill your head
You won't forget her
And in her eyes you see nothing
No sign of love behind the tears
Cried for no one
A love that should have lasted years
Donnerstag, 26. November 2009
Das Grauen lauert überall,
Diese Stulpen waren nicht allein.
Diese Stulpen stülpten sich über Stiefel.
Die Gnade des frühen Mutter-Werdens
Erst 46, und schon seit 12 Jahren keinen Elternsprechtag mehr besucht.
Das ist so ähnlich wie sich mit dem Hammer auf den Daumen zu hauen, und dann zu genießen, dass der Schmerz nachlässt.
Gnade zeigt sich doch oft unverhofft :-)
Dienstag, 24. November 2009
Wichteln
Sonntag, 22. November 2009
(ent)Spannung
Immer wenn ich mit der Kamera los ziehe, bin ich schon vorher gespannt auf das, was zu sehen sein wird.
Bei diesem Feld scheint es sich entweder um ein fehlgeschlagenes Experiment zur Gewinnmaximierung oder um Gründüngung zu handeln- allerdings bezweifle ich letzteres. Man wird im Frühling eine Ladung Sprengstoff brauchen, damit keine Kürbisse mehr da wachsen. Denn das sind keine sterilen Zierexemplare...
Ich versuch immer noch, meine Bildbearbeitungstechniken zu verbessern. Photoshop ist etwas sperrig, alles in allem, also muss Picasa herhalten.
Okay, das war unwiderstehlich:-)
Genau so wie der da:
Und Ehre, schwöre: Es ist nur zugeschnitten und mit Text versehen- sonst sind keine Bearbeitungen drin. Der Ballon hing einfach so im Baum und rief mir freundlich zu, ich möge ihn doch bitte verewigen, bevor der Wind ihn wegträgt.
Geht raus und schaut euch ein bisschen eure Stadt an.
Dieses Posting wird Ihnen präsentiert...
in der vergeblichen Hoffnung, dass Tippen gegen meine steinharten Nackenmuskeln besser hilft als Weiterstricken.
Ein paar Daten zum derzeitigen Stand der Dinge?
Rauchfrei seit drei Wochen, seit Dienstag komplett ohne medikamentöse Unterstützung (was gut geht). Rauchfrei hat bisher eine Ersparnis von ca. 60 € gebracht. Diese wurde wie folgt ausgegeben:
- --Antirauchmedikamente: 109 €
- --Neue Sportschuhe (nichts für den Winter, da mit dicken Socken leider zu eng): 16,99
- --Strickwolle (nicht mehr nur fürs Händebeschäftigen) 60 €, Bambusstricknadeln: 11 € (vermutlich werden die in Kürze von den Katzen gefressen)
- --DVDs zur Belohnung: 40 €
Dafür ist
- mein Husten so gut wie nicht mehr vorhanden
- mein Blutdruck von "Jenseits von gut und böse" zurück auf 110 zu irgendwas-unter-70
- meine Gesichtshaut derzeit von der Qualität "fleckig, juckt und schuppt". Das letzte Mal, als ich so gescheckt einher lief, lief ich nicht, sondern lag seit Tagen im Krankenhaus. Ich dachte zwar immer, dass diese Hautprobleme von der Diabetes-Manifestation her rührten, es würde mich aber inzwischen nicht wundern, wenn der durch das Koma begründete Nikotinentzug zu diesem merkwürdigen Hautbild geführt hätte. Geholfen hat damals eine lanolinfreie Salbe aus der Bachblüten-Reihe. Rescue, wenn ich mich richtig erinnere.
- Die Nagelhaut an meinen Fingern heilt so langsam. Sie neigt eh zum Einreißen, heilte aber schlecht, was der Hautarzt auf rauchbedingt schlechte Durchblutung zurück führte (ebenso wie die extrem trockene Haut an den Schienbeinen). Es ist nett, seine Finger mal nicht verstecken zu müssen.
- Ob ich zugenommen habe, weiß ich nicht, da keine Waage hier chez Lily das Bad verunziert. Aber ich glaube es eigentlich nicht.
Es wär nur schön, wenn es kälter wäre.
Einen schönen Sonntag wünscht euch die
...die das Vorderteil fertig hat. Und vom Rückenteil schon 14 cm:-)
Samstag, 21. November 2009
Every Shade of Turquoise
Während beinahe alle Anderen erst bei der fiktiven Begegnung mit den fiktiven Meeressäugern ihr Hirn kaum von plötzlich aufbrandenden 60er-Jahre-Kindersendungsbeginnmelodien lösen konnten, hatte die vortragende Dame mich schon verloren, als ich die türkisfarbene Energie in mich aufnehmen sollte.
Ein klitzekleines bisschen Grinsen musste ich schon, als ich mir vorstellen sollte, ins türkisfarbene Wasser zu laufen und zu sehen, wie es meine Knöchel umspült. Denn mal abgesehen davon, dass meine Knöchel niemanden etwas angehen und ich entschieden mittelalterlich-islamistische Vorstellungen von mir zuträglicher Bademode habe, frug ich mich die ganze Zeit, wie ich denn die Ränder von dem um die Knöchel schwappenden türkisfarbenen Wasser wieder von der Haut geschrubbt bekomme. Das war schon genug, um mich aus der Meditation zu kriegen.
Aber türkisfarbene Energien aufnehmen? Das hat mir dann den Rest gegeben, muss ich gestehen, und konstatiere hiermit dass... Türkis? Für mich?
Freitag, 20. November 2009
Der die das
Donnerstag, 19. November 2009
Sieht
außer mir noch jemand nur einen weißen Kasten anstelle des Links zum Flickr Account?
*grübel*
L
17920
Maschen sind jetzt gestrickt, mit Hilfe von 800 g Wolle.
Inzwischen ist er noch ein bisschen länger, hat tatsächlich 2,50 m, und ist fertisch!
Yay.
Mother's little Helpers sollen auch nicht unabgebildet bleiben:
Mittwoch, 18. November 2009
Weihnachten...
naht mit Riesenschritten. Zeit, sich was zu überlegen?
Manche haben das schon getan :-)
s. dort.
Ich hab mich jedenfalls angemeldet.
Schönen Abend zusammen,
Randomisches
-Merkwürdiesch... es iest sähr merkwürdiesch, wenn die 'Auptpärson in eine Fielm, die spriescht die ganze Zeit mit eine auffälliesche französiesche Akzong, dieses auch fortsääätst, wenn sie spriescht mit iehre Landsleutää- in dem, was wir für ihre Muttersprache 'alten sollen. Sehr seltsam, wirklich. Noch seltsamer, wenn einem das als "Hochwertige deutsche Synchronisation" verkauft werden soll.
--Das hat auf mich inzwischen die gleiche Alarmwirkung, wenn es um Schmuck bei Woolworth, Karstadt, Tchibo oder Neckermann geht. Es mag ja, rein materialmäßig, sich um anständiges Zeug handeln. Aber designtechnisch??? Holy Moly, dann lieber Kaugummiautomat.
--Und, wenn ich mir den heute im Postkasten gewesenen Neckermann-Schnäppchen-Uhrenprospekt so anschaue: Wer würde wirklich eine Uhr kaufen, die deutlich sichtbar "Guess" auf dem Ziffernblatt stehen hat?? Da kann ich mir auch eine Sonnenuhr ans Handgelenk binden.
-- Nach nunmehr 2,10 m Schallänge wollte ich gestern abend mal was anderes machen als dieses etwas stupide 2r 2l. Habe neue Wolle aus meiner Kiste gezaubert. Habe, nur so probehalber, ein paar Maschen aufgeschlagen und losgelegt und hatte nach einer Viertelstunde mehrere Zentimeter Schal fertig.
2 rechts, 2 links, wie gehabt... Das könnte man flesh memory nennen, wie Ms Rowling das tut.
--Vom besten kleinen Bruder der Welt habe ich leihweise ein Luftreinigungsdings bekommen, und versuche, den ollen Qualmgestank hier aus der Wohnung zu bekommen. Wenn ich inzwischen diese vier Wände betrete, riechts nach Waschpulver, Fencheltee und---Katze. Aber Rauch? Eher nicht, würde ich sagen. Allein schon, weil mir das wirklich auffallen würde. Wenn ich mich ins Auto setze, könnte ich sofort loskotzen.
Und ich dachte immer, mit geschlossener Aschenbecherklappe riechts darin nicht nach Rauch. So kann man sich täuschen.
Frischluftgrüße von
Dienstag, 17. November 2009
Zerfrettelt
Sonntag, 15. November 2009
Panorama
Nachdem gestern mittag beim besten Willen kein Fitzelchen blauer Himmel über dem Ruhrgebiet zu sehen war, klarte es gegen vier plötzlich auf, und wir, d. h. Meise und ich, machten uns auf, die Welt zu erobern. Zu dem Zweck brauchten wir erstmal einen Überblick, den wir nach anstrengendem Aufstieg auf die Tetraederhalde schlussendlich auch bekamen- s. Foto. Mir hat der Spaziergang nach oben schon gereicht. Um das Tetraeder selbst zu erklettern fehlte mir ein Sauerstoffgerät hatte ich dann Schiss keine Lust . Aber die Meise, die hat sich bis ganz nach oben an den Himmel dran getraut. Mir wurde schon von unten übel.
Sie sagt, es war furchtbar windig, und weil ich so eine zarte Gestalt eine Schisselse bin, war es wohl besser, unten zu bleiben, bevor der Wind mich weg weht ich mir vor Angst in die Hosen mache.
Als wir uns dann eine Weile und so ca. 100 Fotos weiter wieder auf den Rückweg machten, ging die Sonne schon langsam unter.
Gesund gelebt, frische Luft und was zu sehen gehabt, lecker gegessen, die Pilzfalle* umgangen- was will der Mensch mehr?
* Die Pilzfalle war ein klassisches Dezimalproblem. Die im Laden zwecks Verzehr ausgewogenen Pilze kosteten 3,99 je hundert Gramm. Nicht je Kilo. Zum Glück haben wir vor der Kasse noch mal einen Blick aufs Wiegeetikett geworfen. 22,20 € für ein paar Pilze wären doch etwas viel gewesen.
Schönen Sonntag!
Samstag, 14. November 2009
Auch das letzte Posting
hat wieder nicht ausgereicht, um die wirklich lustigen Leser auf diese Seite zu locken, obwohl ich (wohl unbewusst) wie mir dann im Nachhinein auffiel, mit meinen fiktiven Buchtiteln "Ich war ein willenloser und-so-weiter" schon allerlei in Richtung bizarre Hits unternommen habe.
Stattdessen treibt sich hier auf Blogorrhoe die intellektuelle Elite herum (wie ihr mir bestimmt gern bestätigen würdet). Inquiring Minds Want to Know:
In die gleiche Richtung forscht der Cand.med.vet. wenn er mich fragen möchte, ob Katzen sich beim Einziehen oder Ausstrecken der Krallen anstrengen müssen. Also, ich hab den Eindruck dass weder-noch. Mein Gekatze wirkt besonders entspannt, wenn sie beides abwechselnd tun. Also ausfahren, einfahren- kombiniert dies mit einem lustbetonten Fellgesicht und massierend wirkenden Vorderbeinaktivitäten, und ihr habt das, was meine Jeans auf dem Gewissen hat. Angestrengt wirkt das weiß Gott nicht. Aber ihr könnt sie auch gern fragen. Bringt was zu Knabbern mit, das wird ein langer Abend.
Bei der Gelegenheit könnte ich euch dann erläutern, warum ich keine Ahnung davon habe, warum eine Hundepfotendrüsenentzündung so ist, wie sie ist. Ürks.(Das sage ich öfter)
Auch die Frage, wie das ist mit den Stahlkappenschuhen und den Diabetikern bewegt die Menschheit seit Erfindung
Vor fast drei Wochen hat mich schon Paula besucht. Nun kenne ich Paula (virtuell, bisher) schon länger als es diesen Blog hier gibt. Und wenn uns auch fast 500 km im wirklichen Leben trennen so kam dann doch die Zeit, sich mal wirklich zu treffen. Es war ein wirklich schöner Abend, nahrhaft und geschwätzig und sehr spät- am nächsten Morgen gab es dann Grund zur Eile, denn der Zug Richtung Norden drohte mit Abfahrt. Wir haben so viel gequatscht, dass ich nicht mal Zeit zum Fotografieren hatte. Was was heißt.
Freitag, 13. November 2009
Bücher, über die man lieber nicht verrät, dass man sie gelesen hat.
Und weils...
so schön war, und passend zu Weihnachten und weil Spam-Bots doof sind und nicht kapieren, dass ich ein Mädchen bin:
Ab sofort wieder mit Captcha.
Sorry dafür, aber ich hab zwei Tage mit Spamlöschen verbracht, und nein, ich kaufe kein Viagra. Auch wenn es meine Manneskraft stärken sollte, was ich bezweifle.
Montag, 9. November 2009
Ol’ man Daddy
Das ist aber auch, und bleibt!, das Leben.
Sonntag, 8. November 2009
...und zum Dritten
Wie zum Beispiel an Tag 8. Da geht’s darum, dass jeder zwischendurch Zweifel hat, was die eigene Durchhaltefähigkeit betrifft, und um den Umgang mit diesen Zweifeln. Die Seite rät dazu, sich dann hinzusetzen und diese Zweifel in das „Rauchstopp-Journal“ aufzunehmen (hört sich doller an, als es ist: Es sind einige linierte Seiten, mit einem Kopf, in dem die laufende Woche durchnummeriert ist- kann man sich ausdrucken. Man kann auch ein weißes Blatt Papier nehmen, spart Tinte. Leider kann man sich das erst anschauen, wenn man es ausgedruckt hat. Was schon an Verarsche grenzt). Also, man soll die Zweifel ernst nehmen und aufschreiben, und dann die Gegenargumente dagegen setzen. Viola. Und dann folgt das Caveat: Es könne sein, dass das nichts für einen ist- dann soll mans lassen. Wtf??
Gestern
war ich eine Woche rauchfrei.
Nicht nur, aber auch aus diesem Anlass haben wir Brot gebacken. Weils so schön einfach ist, und weil wir grad dabei waren, wurde aus den 1000 g Backmischung "Bauernbrot" und dem einen Zucchino drei verschiedene Brote: Eins mit Zwiebeln, eins mit Walnüssen und eins mit Speck (also gewürfeltem Schinken, aber Speckbrot hört sich besser an, finde ich.)
Dazu gab es eine reiche Auswahl an Käse, von Saint Albray über verschiedene Frischkäse, Camembert, und schlichtem Gouda war einiges dabei, und für die, die wollte, auch ein, zwei Gläschen Rotwein.
Frisches Brot macht nicht allzu satt, diese Varianten aber schon. Vor allem mit dem Käse. Daher haben wir von jeder Sorte eigentlich eher probiert als wirklich gegessen, und jetzt hat jede von uns Brot für längere Zeit im Vorrat (es gibt Schlimmeres)
Schönen Sonntag,
Samstag, 7. November 2009
Privates
Als ich acht Jahre alt wurde, hatte ich das erste Mal mehr als hundert Bücher. Meine Güte, war ich stolz auf das Regal, das mein Vater mir anbrachte. Weiße Wandhalter (oder eigentlich besser Bretthalter, denn die Wand steht ja von allein) und mit dunkelblauem Kunststöff überzogene Regalböden unbekannter Zusammensetzung.
Drei Böden insgesamt. Und alles voll mit Büchern, mit MEINEN Büchern.
Eigentum und Privatsphäre waren in den sechzigern für Kinder in großen Familien nicht so modern. Es herrschte eine Art Kommunismus- keiner hatte wirklich was, und was er hatte, musste er teilen, sonst gab’s Mecker vom obersten Sowjet von Muttern. Was man von dieser Erziehung hat, sind vier futterneidische Kinder, die sämtlich all die Dinge, die die ihren sind, eifersüchtig hüten, denn irgendwer droht immer, ihnen das schwer erkämpfte Gut wieder streitig zu machen. Mein eigenes Regal bedeutete somit doppelt und dreifach, dass alles, was darauf stand, MEINS war. Es hing erst überm Nachttisch, und später dann über einem Schreibschrank, so einer von denen mit einer Klappe, die man herunterklappen kann und auf der man dann seine Hausaufgaben nicht machen kann.
Diese Klappe war höchst ungeeignet für Hausaufgaben, weil viel zu klein, um zum Beispiel Bücher drauf zu lagern, wenn man was erledigen wollte. Aber: Sie war abschließbar. Deshalb war sie mir sehr lieb und teuer, denn das war das einzige Verschließbare, das ich hatte. In bestimmten Lebensaltern ist so etwas wirklich wichtig.
Bei den sonstigen Dingen in dem Zimmer, in dem ich schlief, handelte es sich um
a) zwei Schlafzimmerschränke, einer von Oma, einer von irgendwelchen anderen Leuten
b) einer Chaiselongue höchst suspekter Abkunft, auf der der Familie überschüssiges Bettzeug unter einer olivbraun-grün gescheckten Tagesdecke lagerte (ich hab heut noch diesen staubigen Geruch in der Nase...)
c) einer Frisierkommode, womit nicht so ein frivoles Möbel aus den Fünfzigern mit Spindelbeinen und geschwungenen, femininen Formen gemeint ist- nein. Eiche „ruhrschwarz“, weiße Marmorplatte, ein ordentlich rechteckiger Spiegel (mit geschliffenen Kanten, immerhin) darüber, und das ganze ungefähr so groß wie anderthalb Waschmaschinen. Oben drauf: Eine altmodische Waschtischgarnitur, also Kanne und Schale aus Porzellan. Ein braves Möbelstück aus den Dreißigern, dem Design nach zu schließen. Klobig, klotzig, aber „Stauraum“.
d)Ein Bett. Aaaaber nicht etwa nur ein Bett, nein. Eine Doppelbettscheußlichkeit von Oma. Mit Sprungrahmen (ihr jungen Leute wisst nicht mal, was das ist, wette ich :-)), Roßhaar-Matratzenschonern auf denselben, unterhalb der dreiteiligen Matratzen, und auf der einen Seite Lily, auf der anderen Seite – Oma.
Jawoll. Als ich so ungefähr 7 war, quartierten meine Eltern mich aus dem bis dato mit vier Kindern schon dezent überfüllten Mini-Kinderzimmer aus und bei Oma, die auf derselben Etage eine Wohnküche, ein Bad und ein Schlafzimmer hatte, ein. Es war wirklich, wirklich eng in dem Kinderzimmer, das neben den knapp 12 m² Grundfläche auch noch schräge Decken hatte. Aber bei Oma einzuziehen?
Das bedeutete, niemals wieder eine Freundin (oder, Gott bewahre, einen Freund) einladen zu können, denn wo sollte man mit denen hin? Ins elterliche Wohnzimmer? Im Kinderzimmer hockte der Haufen Geschwister, und ansonsten waren auch überall Leute. Also hab ich mir früh angewöhnt, meine gesellschaftlichen Bedürfnisse außerhalb meiner vier Wände zu befriedigen.
Das bedeutete auch, dass man nicht mal einen Kleiderschrank hatte, den man nicht mit Omas Wäsche teilen musste (und mit ungefähr 7 Jahrgängen der Zeitschrift „Eltern“, soweit ich mich erinnern kann, lagerte man diese ebenfalls in diesem Schrank). Da war so eine miese Klappe vor dem Schreibtisch echt was wert- jedenfalls so lange, bis ich eines Tages nach Hause kam, und meine Mutter samt Putzeimer damit beschäftigt fand, meinen Schreibtisch aufzuräumen.
Dafür hasse ich sie noch heute. Ganz offen.
Auf Befragen meiner Mutter über das Ausmaß an Überlegung, welches dieser Einquartierung zugrunde lag, konnte sie keine befriedigenden Angaben machen (im Verlauf dieser Befragung kam es zu keinen körperlichen Schäden bei beteiligten Müttern, aber nur so gerade eben). Sie findet heute, dass das wirklich keine sehr gute Idee war. Sagt sie zumindest, aber ich bin auch 20 Zentimeter größer als sie, und habe eine größere Reichweite.
Seltsam, nicht wahr, dass einen nach beinahe 40 Jahren so eine Sache immer noch so furchtbar wütend machen kann. Das ist irrational und sinnlos, aber es spiegelt in ganz hervorragender Weise wider, warum ich heute noch genau so irrational darauf bedacht bin, meine Privatsphäre zu wahren, und auf kaum etwas allergischer reagiere als darauf, dass jemand in meinen Sachen kramt. Das macht mich derart schnell derart zornig, dass ich mich nur mit Mühe davon abhalten kann, körperliche Gewalt auszuüben. Außerdem erklärt es, warum ich hier allein auf 94 m² wohne, und mich keinesfalls verloren fühle. Ein Zimmer mehr würde mich nicht stören. Dabei ist die Wohnung nicht mal besonders voll.
Okay, die Giraffe im Schlafzimmer muss langsam mal raus. Aber ich will sie vorher fertig machen. Wenn die Nichte sie nicht will, dann nehm ich sie selbst. Irgendwie hat sie was :-)
So, und mit diesen Worten begebe ich mich wieder ins Bett, nachdem dieser frühmorgendliche Schreibanfall auf den ihm zustehenden Platz gewandert ist.
Und wer weiß? Vielleicht gibt’s morgen mal wieder ein Lilyskop? Es wird Zeit.
Bis dahin macht et joot,