Heute war wieder so ein Tag.
Ab Mittags frei (nicht wirklich übel). Zu Hause angekommen, steht das Wäschewaschwasser anderer Leute (wwwAL) in meiner Spüle, Oberkante Überlauf, und ekelt so vor sich hin- schon übler.
Zum zweiten Mal den Vermieter informiert und um dringende Benachrichtigung eines Rohrdienstleisters gebeten- naja. Bei dem Gespräch schon mal angedeutet, dass ich, nach der ersten Benachrichtigung am Freitag, davon ausgegangen bin dass sich das Thema erledigt hat- dass aber die Brühe in meiner Wasch- und in meiner Spülmaschine steht, und dass ich hoffe, dass nichts davon Schaden genommen hat. In der Folge betroffenheitsbedingte Schweigesekunde und Absenken der vermieterlichen Stimmlage um eine kleine Terz registriert. Mit Befriedigung, wie ich gestehen muss.
Dann mit dem Rohrservice selbst telefoniert, der sein Bedauern ausdrückt, die Nachbarn dieser Etage nicht erreicht zu haben. Nicht etwa, weil er sonst das Rohr nicht freikriegt, sondern weil vielleicht die Brühe aus deren Spüle kommt, wenn er Druck aufs Rohr gibt. Ist mir, ehrlich gesagt, ganz furchtbar schnuppe.
Ich verspreche aber, den Nachbarn einen Zettel an die Tür zu pappen. Ich kenn die Leute nicht, es ist die vierte Partei in der Nebenwohnung, seit ich hier lebe.
Während ich durchs Haus renne, Zettel anbringe und alle Leute, die ich antreffe, um Abschalten ihrer Wasch- und Spülmaschinen bitte, höre ich ein unheilvolles Gluckern und boshaftes Blubbern aus den Rohren.
Die sind aber auch wirklich sensibel hier, die Rohre.
Und meine Spüle ist wieder vollgelaufen. Ich schätze, da ist wer außer Haus, und hat zuvor seiner Waschmaschine treuhänderisch das Waschen übertragen.
Irgendwann hat es sich ausgeblubbert, die Brühe ist langsam im Abfluss versunken, und ich mache mich auf den Weg, um den am Montag gebraucht geschossenen Wäschetrockner abzuholen. Meine eigene Wäsche krieg ich noch auf so einem Gestell getrocknet, aber ab Weihnachten sind wir zu zweit hier. Das geht dann nicht mehr, und einen (Wäsche-)Keller oder andere Trockenmöglichkeit gibt es hier nicht. Katzenhaare kriegt man auch nicht besonders gut nur mit Waschen von den Klamotten. Ergo musste ein neuer Trockner her. Von Elektro-Eb*y, wie schon mit dem Geschirrspüler angetestet.
Halb fünf ins Auto, Kind vom Bahnhof geholt (allein krieg ich so einen Trockner nicht ins Auto. Und sich drauf verlassen, dass der Verkäufer mit hilft ist leichtsinnig, der Geschirrspüler z.B stand im zweiten Stock eines Mikro- Siedlungshauses in Oer-Erkenschwick-West, und Besitzer war eine kleine alte Dame- da is nix mit Anpacken. Das Treppenhaus trug das Prädikat "besonders steil und eng". Sowas hab ich außerhalb von Hühnerställen noch nicht gesehen.)
Kind also geholt, auch ab ins Auto, und dann ab zum Verkäufer, diesmal nach Bottrop-Süd, und dort geklingelt, woraufhin niemand öffnet.
Megaübel.
Telefonnummer? Hm. Handy fängt mit H wie Wohnung an, und da liegt es auch.
Eine Viertelstunde nach der verabredeten Zeit, das Lilykind wird ungeduldig und die Lily muss aufs Klo, fahren wir zur Lily nach Hause, dort ist ja auch das Handy.
Ein hörbar peinlich berührter Verkäufer gesteht, uns vergessen zu haben. Ist ganz einfach, ich hab ja auch erst heut morgen den Termin festgemacht.
Grrrr.
Neuen Termin für Freitag Nachmittag verabredet.
Kind wieder ins Auto gesetzt, und einmal quer durchs Ruhrgebiet gefahren, um den hilfsbereiten und gut erzogenen Sohn zurück in seine Stadt zu bringen.
Auf dem Rückweg ist an der üblichen Stelle ein längerer Stau als letzte Woche noch. Da ist es sonst zweispurig, diesmal haben wir noch eine Spur, und der Reißverschluss ist was, was das Volk hier meint, erzwingen (wirklich erzwingen) zu dürfen. Ich bin aber- nach 20 Minuten für 1,5 Kilometer- schon obermegasauer, und will mich nicht zwingen lassen.
Der BMW-Fahrer-W...er neben mir lernt dann, dass es bei einem 16 Jahre alten Auto nicht mehr sehr drauf ankommt, ob da einer eine Beule reinmacht oder nicht. Jedenfalls entnimmt er das (zu Recht) aus meiner Fahrweise, die sich durch eklatantes nicht-nach-rechts-Gucken auszeichnet, und verzichtet dann doch lieber darauf, sich noch vor mich zu setzen. Wäre er stehen geblieben oder hätte er irgendwie gezögert, hätte ich ihn reingelassen. Vermutlich. Vielleicht. Eventuell.
Vielleicht war er ja auch im Recht. Keine Ahnung.
Aber ich hatte schlechte Laune, schlechtere als er.
Ich mag jetzt Feierabend haben, und nichts mehr gluckern hören.
Verstanden, da oben?
Morgen früh kommt der Installationsonkel, irgendwann. Und ich hab wieder einen Tag Urlaub.
Ich glaube, morgen muss ich Wolle kaufen, zur Entschädigung.
Mittwoch, 9. Dezember 2009
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8 Kommentare:
Oh Lily, ich liebe deine witzigen Formulierungen. Dass ein Handy mit H wie Wohnung anfängt, hab nicht mal ich gewusst. Und die schlechtere Laune als der BMW Fahrer hat mich richtig begeistert.
Ein richtig tolles Posting! Schlechte Laune scheint die besten Seiten in dir zu wecken :-)))
Arme Lily.
Das ist ja mal so richtig Scheisse.
Den BMW Fahrer hättest Du aber reinlassen müssen
ist halt so. Kostet sogar 20 Ocken wenn man es nicht macht.
Aber Scheiss was drauf. Dem hast Du es gezeigt. Der dummen Sau, dem blöden Schwe................
@Svenja: Thanks a lot :-)
@Georg: ich wollte aber nicht. bäh! :P
Man könnte glauben, du wärst ein Pullezist.
Ich "muss" mich da Svenja anschließen.. je schlimmer Dein Tag umso besser der Beitrag hier.. Tut mir leid, aber ich musste auch des Öfteren schmunzeln! Jetzt freu Dich einfach, dass Dein Tag endlich vorüber ist, morgen wirds besser! Versprochen.. (räusper..)
@Frau V: Ich leide doch gern für euch :D
Und gibs zu: Du würdest gern einen Beitrag lesen über ein schief gegangenes Rohrbefreiungsexperiment. Bitte nicht beschreien :)
und nochmal @Georg: Den BMW-W...er hätte ich vielleicht reinlassen müssen. Blechschädigend erzwingen darf er sich seinen Vorrang aber garantiert auch nicht.
OOOOHHHHH Wohl!
Schließlich ist er der Besser Motorisierte Wich..er ;-)
Bruhaha. Der Besser Motorisierte W...???
Lily, ich glaube, Du kennst mich schon ZU gut... lach!
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