Der Tag ist ja noch jung.
Aber trotzdem hat mir schon wer kräftig auf die Füße getreten.
Nicht aufgrund dessen, was gesagt wurde, das hab ich verstanden und das ist auch völlig in Ordnung, sondern aufgrund des Tonfalls- der war kleinkariert und hämisch, und hat mich an frühere Erlebnisse mit dieser Person erinnert. Er war auch vollkommen unnötig - eigentlich.
Bei solchen Vorfällen bin ich immer hin- und hergerissen: Reagiere ich nur auf die Sachebene oder auch auf die emotionale Ebene? Ersteres hab ich schon getan.
Die emotionale Schiene ist was anderes. Da ist die Wahrnehmung natürlich subjektiv, und insofern bietet sich hier eine gute Gelegenheit, das, was ich da gehört habe, abzustreiten. Abstreiten, und dann den Spieß umkehren und mir verzerrte Realitätssicht zu unterstellen.
Es macht mich nicht nur der Tonfall und die Wortwahl an sich sauer, sondern auch die Aussicht darauf, dass es (vermutlich...) abgestritten werden wird, denn leider berührt genau das eine ganz alte, aber sehr üble Geschichte bei mir, und ich kann überhaupt nicht damit umgehen.
Weiterhin bin ich wütend
-weil ich auf diese unterschwelligen Sachen überhaupt reagiere,
-dass ich der Person unterstelle, sie würde diese meine Wahrnehmung abstreiten
-dass ich der Person nicht gleich gesagt habe, wo sie sich ihren Tonfall hinschieben kann,
-dass ich überhaupt darüber nachdenke, warum diese Person mir die Info nicht einfach sachlich geben konnte, sondern so verklemmt und schräg damit raus kam.
Komplizierter Scheißdreck.
Ich brauch n Kaffee.
Einen schöneren Montag wünscht euch
Lily
7 Kommentare:
Hier: Kaffee. Ein doppelter.
Durchatmen.
Du bist stärker!!
Ich muss mir für diese Fälle mal ein paar Sätze zurecht legen.
Damit mich das nicht mehr so aus der Ruhe bringt.
Danke für den Kaffee :-)
Diese Situation kenne ich aus dem Leben im Amt natürlich auch. Trotzdem ist mir schon ewig niemand mehr auf diese Weise "doof gekommen". Sie fürchten meine spitze Zunge und meine Aggressivität.
Irgendwann vor vielen Jahren bin ich mal drauf gekommen: ich hatte eine Kollegin, die mich dauernd angezickt hat. Je freundlich ruhiger ich darauf reagiert habe, desto unverschämter wurde sie zu mir. Bis ich einmal ziemlich überreagiert habe und sie mit viel zu scharfen Worten zurechtgewiesen habe. Von da an, hätte die mir sogar den Kaffee geholt. Diese Reaktion hab ich nie so ganz verstanden, aber ich bin damit immer sehr gut gefahren. Inzwischen reagiere ich scharf und aggressiv auf jeden persönlichen Angriff, sowohl im Amt, wie auch an der Bar. Die meisten Menschen sind eben doch Schisser.
Liebe Lily, lass dir nichts gefallen, aber pass auf, dass du dennoch nicht deine Lockerheit verlierst. Verweise den Widersacher mit wohlgesetzten Worten auf seinen Platz. Du wirst sehen: das hilft.
@Svenja:
Nach einigem Überlegen fürchte ich, dass dieser Vorfall ein Ergebnis dessen ist, dass manche Leute mich fürchten- denn meine spitze Zunge kennt man hierzulande auch...
Ich glaube, dass da jemand gehofft hat, dass ich ein bestimmtes Verhalten einstelle (von dem mir nicht mal ansatzweise klar war, dass das für denjenigen nicht in Ordnung war)- so lange, bis ihm der Kragen zu platzen drohte.
Für das Dilemma hat mich diese Person dann büßen lassen, indem eine nur scheinbar unaggressive Botschaft verfasst wurde. Der Triumph über diese vermeintliche Lösung war dann groß, und schwang auch noch mit, so des Inhalts: Ätsch bätsch, da hab ich dir aber was gezeigt... und du kannst mir nicht mal was, und außerdem bist du sowieso eine blöde Ziege.
Hätte man mir das, was diesen Menschen so sehr geärgert hat, gleich gesagt, hätte ich damit überhaupt kein Problem gehabt.
So ist das scheiße gelaufen, und hat einen fiesen Misston in die Welt gebracht.
Insgesamt passiert mir sowas auch sehr selten, aber um so schlechter kann ich dann wechseln.
Zwischenmenschliche Sachen sind doch echt mühsam. Menno. Jetzt muss ich noch aufpassen, dass ich nicht zickig reagiere, das fehlte noch.
*seufz*
Cool zu bleiben und nicht aggressiv zu reagieren ist natürlich nützlicher, aber wer kann schon immer cool bleiben!
Manchmal hilft es, Antwortsätze wie "Sie meinen also, dass......" zuzuspitzen, in dem man die Person darauf aufmerksam macht, wie etwas bei einem ankommt. Meistens rudern sie dann zurück und sagen "so habe ich es nicht gemeint."
Verteidigung ist ganz schlecht, lieber so tun als sein man unangreifbar.
Cool it Baby, lieber mit einem Eistee als mit einem Kaffee!
So, hab das Thema mal angeschnitten. Wie ich mir schon gedacht habe: Da würd ich mir aber was einbilden. Nienichniemals sei das so gemeint gewesen.
Nun gut, sei's drum. Ich kanns nicht ändern...
Das mit dem Hinterfragen hab ich mir trotzdem gemerkt, liebe Paula :-)
Mein Gott, so viel Reflektion hier. Ich liebe es.
Schon gewusst?
Die, die reflektieren, werden am Ende die Gewinner sein. Cool, oder? :)
Gruß von Paul
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