Ein paar Leute haben mich gefragt, was ich denn so esse- und ob das nicht vielleicht zu wenig ist. Naja, das glaub ich eher nicht. Ich hab noch reichlich Vorräte, von denen ich zehren kann, also besteht kein Grund zur Sorge. Eher beschleicht mich manchmal der Verdacht der Dauer-Futterei.
Allerdings meist gesunde Sachen- und da sind wir schon beim eigentlichen Punkt angelangt.
Ich hab irgendwo schon mal geschrieben, dass alle "Diäten" oder "Ernährungsumstellungen" oder wie immer man das nennen mag, wirksam sind.
So lange man sich dran hält.
Mich an was zu halten, was mich einschränkt, fällt mir schwer. Selbst wenn das alle guten Argumente auf seiner Seite hat, ist das doch eben eine Einschränkung. Da kommt dann schnell der Schweinehund aus seiner Schmollecke und will ein Wörtchen mitreden.
Also musste was her, was nicht nach Entsagung schmeckt. Sachen, die ich gerne mag, und mit denen ich mich nicht nur tugendhaft, sondern auch satt und befriedigt fühl.
Das wichtigste war also, mich daran zu erinnern, was ich gerne esse. So paradox das klingt: Die Kilos hab ich mir nicht mit Genuss angefuttert. Vieles davon ist Frustspeck, manches reine Faulheit (warum kochen, wenn da doch die Schokolade liegt? Oder die Pizza nach dem Ofen schreit?).
Mir musste was einfallen, was schnell geht, mir schmeckt, und auch zum Beispiel abends beim Lesen oder Fernsehen zu knabbern ist. Ach ja, gesund sollte es sein. Erstmal gesund, zu kalorienarm kommen wir dann später.
Aber das allerwichtigste: Kein Druck. Bloß keinen Druck ausüben, denn das lockt den Schweinehund an den Tisch, und den will ich gar nicht sehen.
Die nächste Runde beim Einkaufen führte dann mal an der üppigen Gemüsetheke in einem örtlichen Super-Supermarkt vorbei. Die sind da echt berühmt für ihre Auswahl, und bei Obst und Gemüse macht denen in weitem Umkreis absolut niemand was vor. Die Preise sind entsprechend, aber nun ja, das Leben kostet was.
Da hab ich mir erstmal eine ausgiebige Runde gegönnt, und hab mir alles angesehen, was sie so haben. Das war eine echte Schwelgerei, denn so eine Gemüseabteilung ist schon was für die Sinne. Und dann hab ich eingepackt.
Was so ein Umsteiger wie ich erstmal lernen muss, ist, nicht zuviel zu kaufen, denn Gemüse wird schlecht! Überraschung! Drei Gurken, vier Paprika, 500 g Tomaten, ein Kilo Möhren, fünf Kohlrabi, sieben Kiwi und sechs Birnen krieg ich nicht in einer Woche gegessen, hab ich schnell festgestellt.
Und einen alten Freund wieder rausgeholt, meine Tupper-Wunderkiste. Ich weiß nicht mal, wie das Ding heißt, und dabei haben die so putzige Namen, aber das? Ist eine Wunderkiste. Schick frühlingsgrün, mit Wellen im Boden und zwei verstellbaren Luftlöchern. Da bleibt das Zeug absolut frisch drin, wenn man die richtige Einstellung der Luftlöcher wählt, die unterschiedliche Luftzufuhren, je nach Inhalt, regelt.
Ein bisschen Planung muss dann auch noch her, weil in die Kiste auch nicht alles rein passt, also musste ich überlegen, was ich essen will, und wann- und dann einkaufen.
Dabei von so was wie einem Essensplan ausgehen, und gezielt für Mahlzeiten, die geplant sind, einkaufen, ist nicht falsch. Es ist sogar sehr richtig, und hat auch dazu geführt, dass ich zwar teurere Sachen einkaufe, aber insgesamt erheblich weniger Geld ausgebe.
Trotzdem koche ich so gut wie jeden Tag.
Mit Kochideen für die ganze Woche auf dem Einkaufsplan ist auch meist alles da, was ich brauche, wenn ich dann kochen will.
Also, Ideen, Vorräte und Hunger sind da, und was dann?
Dann wird gegessen.
Zum Frühstück, falls es nicht (wie leider viel zu oft) ausfällt, ist meist ein Jogurt dran. Vom Großen Bauer bis zum kleinen 0,1 %-Zeug ist da alles bei, was mir so lecker vorkommt. Wobei so ein 250 g Becher schon üppig ist. Das ist schon was für Sonntag. Und aufgrund der Menge auch kein Nachtisch mehr, sondern tatsächlich eine Mahlzeit. Hat außerdem beinahe 3 Broteinheiten, die für mich ja auch immer zu beachten sind. Ohnehin ist es seltsam: Entweder so ein Jogurt ist fettarm, oder zuckerarm- beides scheints kaum oder gar nicht zu geben. Vermutlich schmeckt das zu chemisch. Ganz ohne insulinpflichtige Zuckermengen geht es nicht, wegen des Milchzuckers.
Mittags dann gibts meist Gemüse und Obst, roh, geschnibbelt und nebenbei, wie ich gestehen muss- nicht optimal. Aber besser als nebenbei Süßes oder Chips. Die meiste Zeit bin ich eh im Büro. Die Sachen nehm ich mir mit, und esse sie normalerweise bevor ich zur Pause gehe. Damit ich nicht hungrig in die Einkaufsfalle laufe. (Man neigt dann auch zu Schuhen, oder T-Shirts).
Oft komm ich aber bärenhungrig nach Hause, vor allem, wenn ich aus dem Büro komme. An mehreren Tagen in der Woche ist das aber erst nach dem Sport. Dann ist der Hunger nicht vorhanden- aber er kommt dann bald, und dem ist vorzubeugen.
Meist ist die Mahlzeit gegen sechs, halb sieben die üppigste des Tages. Dabei achte ich nicht auf Kalorien, sondern auf satt werden. Es gibt oft Eintöpfe, die für mehrere Tage vorgekocht und tiefgekühlt sind, und die eins gemein haben: Viel Eiweiß, viel Ballaststoffe, nicht so viel Fett, relativ wenig Kohlehydrate. (Ganz auf Kohlenhydrate will ich nicht verzichten- no carbs führt bei mir zu unkalkulierbaren Blutzuckern, weiß der Teufel, warum, vermutlich wegen der Proteine.)
Wenn man nicht so ein intensiver Fleischesser ist, fallen einem dann Hülsenfrüchte ein.
Die sind oft dran, aber auch häufig, d.h. dreimal die Woche oder so, Geflügel oder Eier.
So, und dann ist es abend- und dann muss oft wieder die arme Kohlrabi über die Klinge springen, oder Gurken, Tomaten, Möhren. Egal was. Hauptsache, knackt beim Essen. Und dann ist wieder ein Tag vorbei- gegen neun putz ich mir die Zähne, und ich bin zu faul, das zu wiederholen wegen irgendwelcher Knabbereien. Demnach ist dann Schluss mit Essen. Nur noch Tee mit Süßstoff kommt ins System, und dann geht es irgendwann ins Bett.
Wenn dann nicht nachts ein Unterzucker auftaucht, ist das ein optimaler Tag. Wenn doch? Nun ja. So eine Ladung Traubenzucker haut einiges durcheinander.
Was vielleicht aufgefallen ist, ist, dass ich kaum Brot esse. Das liegt daran, dass mir Käse zu viel Kalorien hat, die wenigsten Wurstsorten mir schmecken und ich es auch nicht ohne was drauf essen will. Marmelade geht gar nicht, das ist mir zu süß. Also fällt es meist einfach weg. Schadet nicht :-)
Ach ja, und ich nehme Vitamin C, zusätzlich. Es bekommt mir, ich denke, mit dem Diabetes und dem leider immer noch nicht aufgegebenen Rauchen schadet es auch nicht. Und zusätzlich ein paar Sport-Mineralien, Kalium und Magnesium, weil ich beim Sport erheblich schwitze, und dann schnell mal Krämpfe kriege.
So, und da sind wir dann schon beim Ende vons Ganze. Jetzt muss ich blogger.com nur noch zum Speichern kriegen, dann ist alles gut :-)
Drückt mit mir die Daumen für dieBraut- die heiratet heute.
Mazel tov, Kleine...
Lily
Freitag, 15. August 2008
Und was gibt's zu Essen?
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2 Kommentare:
Wie schaffst Du das, mit Yoghurt oder gar ohne Frühstück den Vormittag über zu arbeiten ohne spätestens um 11:00 zum Süßigkeitenautomaten zu stürzen? Das könnte ich nicht schaffen,ein paar Kohlenhydrate morgens müssen schon sein (Knäckebrot wenigstens oder drei Löffel Haferflocken, die halten ganz gut vor).
Zu wenig isst Du bestimmt nicht; und die richtigen Sachen bestimmt auch. Und was ist mit der Hauptmahlzeit am Abend? Ist das o.k. bei Diabetes?
Ich weiß aus eigener Erfahrung nur allzu gut, dass man im Büro mittags ganz schlecht frisch und ausgewogen essen kann, die Kantinenessen kann man meist in die Tonne drücken und aufgewärmtes Mitgebrachtes schmeckt eben auch nicht so gut, und zuviel darf es auch nicht sein, wenn man den Nachmittag wach überstehen will.
Aber überhaupt jeden Tag frisch zu kochen, Hut ab, das ist schon sehr beeindruckend, weil nicht leicht durchzuhalten.
Schönen Abend noch!
Paula
Ganz einfach- es gibt keinen Süßigkeitenautomaten :-)
Nee, ich bin einfach kein Frühstücker. Ich hab auch morgens keinen zu niedrigen Blutzucker- außer, ich hab was falsch gemacht. Und selbst dann hab ich keinen Hunger, sondern bin unterzuckert. Dann hilft auch ein Frühstück nicht. Die Idee von Frühstück find ich klasse, aber ich krieg nichts runter. So ab halb zwölf, zwölf Uhr, da gehts.
Abends wiederum kann ich auch noch recht spät essen, das hat keinen Einfluss auf den Schlaf wie bei manchen Leuten. Mit dem Diabetes ist das etwas kniffelig, da muss ich vorsichtig sein mit der Wirkdauer des Insulins- ab einer gewissen Uhrzeit sollte nicht mehr zuviel im Körper sein, weil der dann viel empfindlicher drauf reagiert. Das ist eine Sache, die man austesten kann. Aber gaaaaaaanz vorsichtig, denn verschlafene Unterzucker sind genau so mies wie eine Nacht mit einem dreihunderter Blutzucker.
Da der Körper nachts, vor allem früh morgens gegen drei besonders insulinempfindlich ist, gegen sechs, halb sieben aber gar nicht mehr, muss man schon genau drauf achten, welches Insulin wie lange noch verarbeitet wird, wobei größere Mengen nicht nur eine stärkere, sondern auch eine längere Wirkung haben. Dem kann man mittels Beachten des glykämischen Indexes der Nahrung Rechnung tragen. Aber die Kohlenhydrate dürfen auch nicht viel länger wirken als das Insulin, sonst kommt man in die Morgenphase rein- was gegen Mitternachtsimbisse spricht, eindeutig.
Aber darüber zerbrechen sich hochbezahlte Leute den Kopf... und ich brauch dieses Wissen weiß Gott nicht jeden Tag. Außer heute- es gab um Mitternacht Hochzeitstorte.
LIeben Gruß,
Lily
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