Montag, 12. Mai 2008

Pforschung an Pfingsten

Nachdem wir letztens Schamlippen hatten, sind heute die Männer dran, Träger des (gen-armen) Y-Chromosoms. Sofern neuere Erkenntnisse aus den vergangenen 25 Jahren da neues Wissen gebracht haben, werde ich natürlich die Behauptung „gen-arm“ widerrufen, obwohl da an und für sich nichts ehrenrühriges (Ehrenmitgliedes) dran ist.

Warum es mir wichtig war, die Gen-Armut zu erwähnen, ist mir jetzt entfallen, aber seis drum.

Das Y-Chromosom trägt, wie mir in den vergangenen 30 Jahren anhand interessanter Längs-, Quer-und sonstiger Schnittstudien deutlich wurde, mehrere, teils bizarre Gene, jedoch nicht soviel wie das X-Chromosom. Auch sind es andere.

Da ist das Partielle-Blindheit-Gen, auch „Gegenstands Mimikry-Gen“ genannt. Das äußert sich darin, dass bestimmte Umstände das „Schatz-holst-du-mir-mal-Verhalten“ (bei jüngeren Vertretern: Mama-wo-ist-denn-Automatismus) auslösen.

Auch große Gegenstände, wie zum Beispiel Hammer, Stichsägen und Wäschekörbe, nehmen bei einem Träger dieses Merkmals urplötzlich die Struktur und die Farbe des Hintergrundes an, und sind fürderhin unauffindbar.

Aus Gründen der Kompensation hat die Natur die Träger dieses Gens mit einer weit tragenden Stimme ausgestattet.

Des weiteren ist zu beobachten, dass fürY-Träger bei der Konstruktion von elektrischen und elektronischen Geräten eine bestimmte Regel aufrecht erhalten werden muss, damit die Bedienbarkeit dieser Geräte sichergestellt ist:

Die Anzahl der angebrachten Bedienelemente muss proportional zur Größe der Geräte sein. Anderenfalls ist es nicht zu erklären, warum eine mit zwei Knöpfchen versehene Digitaluhr problemlos auf Winterzeit eingestellt werden kann, aber eine dito mit zwei Schaltern versehene Waschmaschine den Bediener vor unlösbare Probleme stellt. Und das bei 30, 60 und 95 Grad.

Merke:

Je kleiner das Gerät, desto weniger Knöpfe heißt umgekehrt: Je größer, desto mehr Schalter, Hebel, Taster u. ä. sollten vorhanden sein. Liebe Konstrukteure: Wenn Bauknecht wirklich weiß, was Frauen wünschen, dann mal los.

Auch Farbenblindheit, ein verbreiteter Gendefekt, ist nicht nur fast ausschließlich bei Männern verbreitet, sondern auch bei fast allen. Allerdings nur im Spannungsfeld Mann-Socken-Waschmaschine.

Wenn es jedoch darum geht, in einem 14 Jahre alten Golf den Kabelbaum im Halbdunkel des Beifahrer-Fußraums zu sortieren, bieten die Kabelfarben keine Schwierigkeiten.


Und während die Glossisten, Comedians und solche Leute noch darüber rätseln, warum Frauen das einfache physikalische Konzept des rückwärts Einparkens nicht in die Realität umsetzen können, fragen sich dieselben Frauen, warum ihre Männer auch mit 50 Jahren immer noch nicht wissen, dass der samstägliche Einkauf, der Nachhauseweg von der Arbeit oder das Rasen mähen einen gewissen Zeitbedarf „t“ haben, der relativ feststeht- warum sie aber trotzdem darauf bestehen, dass sie „in 10 Minuten“ „da“ sind. Obwohl allein die Zeit, die man auf der Fahrt von zu Hause nach „da“ vor roten Ampeln verbringt, mit einer Viertelstunde anzusetzen ist. Zu deutsch: Warum sie immer, immer, immer zu spät kommen. Außer manchmal, aber das hat nichts mit roten Ampeln zu tun, sondern mit Frauen, die heimlich die Uhr vorstellen. Und nicht mit dem, was ihr jetzt wieder gedacht habt. Pfui.


Väter und Mütter gleichermaßen fragen sich jedoch seit hunderten von Jahren, warum

a) die Kinder immer die leeren Milchpackungen wieder in den Kühlschrank stellen

und

b) Kinderzähne sauberer zu werden scheinen, wenn das Wasser während des Putzens läuft, am besten das heiße Wasser.




Außerdem auf der Liste des wünschenswerten Wissens: die Frage, wo eigentlich die ganzen Einzelsocken hin sind, und wie sie es schaffen, auf Nimmerwiedersehen aus einer geschlossenen Waschmaschine zu verschwinden.



Da gibt’s noch was zu forschen.




Pfröhlichen Pfingstmontag.



Lily




3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Die Socken sind nicht verschwunden, sondern haben sich ganz einfach hinter die Trommel geschlängelt.
Ja, das können die - wenn's nicht ganz dicke Schafwollsocken sind... ;-)

Lily hat gesagt…

Ich hatte schon mal Socken im Fussel-Sieb. Wie die sich da hineinschlängeln konnten, werd ich nie verstehen. Aber es waren Kindersocken, vielleicht lags daran.

LG
Lily

Anonym hat gesagt…

Weg t Tisch-auf Geschirrspueler = weg t Tisch IN Geschirrspueler = xy ungleich, deshalb t in Geschirrspueler unmoeglich