Sonntag, 11. Mai 2008

Träume sind Schäume- von Spülmittel ist nur am Rande die Rede

Kaum hat man mal einen Tag frei (gefolgt von einem langen Wochenende, also yeah, Urlaub!!) gerät einem (okay, gerät mir) der ganze Tagesrhythmus aus dem Leim. Langes Schlafen ist eigentlich nicht so mein Ding, weil nach einiger Zeit einfach mein Bett zurück schlägt und mich mit Kreuzschmerzen und den bekannten, abgestorbenen Händen daran erinnert, dass Morgenstund Gold im Mund hat und Der Frühe Vogel, und was dergleichen mehr ist.

Meist steh ich also früh auf, vor sechs Uhr ist keine Seltenheit.

Vor allem im Sommer ist so ein frühes Aufstehen etwas feines, da muss ich mir die Welt mit niemandem teilen.

Natürlich fehlt mir Schlaf, und ich hab ja Zeit, also kann es passieren, dass ich mich später am Tag etwas hinlege. Dies führt manchmal (okay, eigentlich immer) zu Tiefschlaf, inklusive Träumen. An nächtliche Träume kann ich mich nie erinnern, dafür um so besser an die lebhaften und meist schlechten Träume zwischen zwei und halb vier an einem schönen Samstag Nachmittag.

Solcherart verschlafene Stunden machen wach, und abends komm ich dann nicht ins Bett. Dafür funktioniert das Aufstehen am nächsten Morgen gut, und ich bin wieder um sechs auf.

Normalerweise kenn ich mich gut genug, um mir sonntags das Hinlegen zu ersparen, schließlich will ich nicht montags verpennen.

Aber wehe, wehe es sind mehr als zwei Tage.

Am Freitag, oh wunderbarer Freitag, hab ich nachmittags davon geträumt, dass mein Vater hier persönlich aufschlägt und mir sagt, dass er sehr, sehr enttäuscht ist, weil ich noch nicht das Geschirr abgewaschen hab.

Ratet mal, wer da ein schlechtes Gewissen hatte?

Nachdem ich die ganze Wohnung nach herum irrenden Eltern-Einheiten durchsucht hatte, hab ich aus lauter Trotz nicht gespült und bin beruhigt wieder auf meine Couch gewandert

Gestern dann war ich zwar früh auf, aber angesichts der noch vor mir liegenden drei freien Tagen schwer dazu zu motivieren, weiter zu gehen als a) zu duschen, mich b) anzuziehen und c) den Lebensmitteldiscounter meines Vertrauens aufzusuchen. Dann bin ich mit Harry Potter VII auf den Balkon gewandert. Habe die vorwurfsvollen Blicke meiner Haustiere ignoriert, und tatsächlich eine Weile in den Benzindünsten der Mofareparierer verbracht.

Obwohl ich den Potter schon im letzten Jahr gelesen habe, musste ich ihn zu Ende lesen- unterbrochen von einem kurzen Nachmittagsschläfchen. Außerdem musste ich eine koffeinhaltige Brause mitohne Kohlenhydrate kaufen, die dann im Kühlschrank viel versprechend auf ihren Konsum wartete.

Also, Harry Potter VII zusammen mit anderthalb Litern besagter Brause und einem ausgiebigen Ruhepäuschen am Nachmittag ist ein Garant für Aufbleiben bis morgens 5 Uhr dreißig. Samt dicker Augen und allem, was dazu gehört. Die letzten 50 Seiten hab ich einfach nicht mehr geschafft.

Aber dafür hab ich auch nicht gespült.

Ein kurzer Ausflug in den Schönheitssalon „chez Lily“ fand auch statt. Eine erneute Applikation von Kaltwachs hat den nachwachsenden Stoppeln Einhalt geboten. In diesen Kaltwachsstreifen-Verpackungen sind immer Nachbehandlungs-Tücher, die als „erfrischend“ bezeichnet werden- und die ich bisher immer benutzt habe, weil sie da waren, und weil drauf stand, dass man sie benutzen soll.

Wenn ich auch ihren Nutzen nie so recht verstanden habe.

Gestern hab ich das gelassen.

Seither weiß ich, warum sie da sind.

Man nennt mich auch die menschliche Fusselrolle.

Offenbar bleiben ohne Anwendung der Tücher feine Klebereste zurück.


Nein, ich poste keine Fotos.


Ihr seht, das Leben ist prickelnd, aufregend und abwechslungsreich hier bei mir.


Heut morgen hab ich tatsächlich bis halb elf geschlafen, was seit den Burenkriegen nicht mehr vorkam. Und zum zweiten Mal in einer Woche davon geträumt, dass mein Exmann auf der Matte steht und wieder zu mir zurückkommen will.

Ich glaube, ich weiß auch, warum.

Er hat eine Spülmaschine.



Schöne Pfingsten euch allen,



Lily


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Seit ich meine kleinen blauen Pillen habe bleibe ich von solchen Träumen verschont. Zum Glück.
Wenn ich groß bin dann schenken ich Dir eine Spülmaschine.