Heute morgen erinnerte meine Schwester mich an ein Ereignis, das jetzt 10 Jahre zurück liegt- ihr jüngstes Kind starb, noch während der Schwangerschaft, in der zwanzigsten Woche.
Grund dafür war, dass sie sich, wegen eines auf einem Kunstfehler ihres Orthopäden beruhenden Bandscheibenvorfalls, hat operieren lassen. Das Kind hat die Narkose nicht überlebt.
Sie hat diese Schwangerschaft auf Veranlassung ihres Arztes durch eine Geburt beendet, im vollen Bewusstsein dessen, dass das Kind tot war.
Damals hieß es, das sei nötig, damit der Körper „wisse“, dass die Schwangerschaft vorbei sei.
Ich kann immer noch nicht glauben, dass allen Ernstes jemand der Meinung ist, dass die Seele einer Frau, die so etwas vor sich hat, weniger Beachtung verdient als der Körper.
Dazu passt gut, was der Klinikarzt, ein Gynäkologe, ihr sagte, als sie nach dieser Geschichte wieder auf ihrem Zimmer war:
„Sie sind ja noch jung- diese Scharte können Sie ja noch auswetzen“.
Schade, dass ich nie rausgekriegt habe, wer dieser verbrecherische Quacksalber war.
Donnerstag, 6. August 2009
Trauer
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3 Kommentare:
Ist das schon wieder 10 Jahre her?
Wie die Zeit vergeht.
Es macht mich sehr traurig das zu lesen. Sicher war sie da sehr allein mit ihren Gefühlen.
...
Rechts und links ein paar um die Ohren hat der Kerl verdient!
@ Georg: Ja, 10 Jahre- in ein paar Tagen. Manchmal redet sie noch drüber.
@Meise: Um die Ohren? Das reicht vermutlich nicht- nicht für so ein kaltschnäuziges, dummes, und einfach nur arrogantes Gefasel. Dem haben sie schon mit drei die Empathie entfernt, und kurze Zeit später war das Hirn dran.
Die OP damals, die musste sein, weil sie schon Lähmungserscheinungen hatte von dem Vorfall, und das ist was, was man mit zwei Kindern nicht gebrauchen kann, viel weniger noch mit dreien. Eine Klage gegen den Orthopäden hätte sie gewonnen, weil es vollkommen klar war, dass er nicht auf diese Weise an ihrer Wirbelsäule hätte herumbasteln dürfen. Aber das Baby wäre davon auch nicht mehr lebendig geworden.
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