Mittwoch, 19. August 2009

Unterwegs

Wirkliche Realität im Sinne von Leben und Wahrnehmungen der nicht flüchtigen Art hab ich nur, wenn ich nicht fahre.
Das Rasen über die Autobahn hat eine vollkommen andere Qualität. Da sehe ich immer nur die gleichen Dinge, deren Ausprägungen sich in permanentem Wechsel vollziehen, den Blick durch die Windschutzscheibe, die sich mit dagegen geprallten Insekten überzieht, mit Regentropfen und Staub. Darunter das Armaturenbrett, Tacho, Tankanzeige und mein Mäusekino mit den statistischen Angaben, die ich zwischendurch immer gerne mal abrufe, um mich darüber zu freuen, dass mein altes Auto so wenig Sprit verbraucht, oder wie weit ich schon gefahren bin.
Dann sind da die anderen, LKWs, die meist doch rechts bleiben, andere Autos, von denen man einige immer mal wieder sieht, die mit den auffallenden Kennzeichen oder die hässlichen, die, deren Fahrer offenbar unsicher sind, vom wilden Affen gebissen oder einfach in die gleiche Richtung unterwegs.
Kilometer 17 ist da kaum anders als Kilometer 1233, stets dasselbe, mehr oder minder dunkle Asphaltband und die gleichen blauen Schilder; leiser Fahrbahnbelag oder einer, auf dem die Reifen heulen. Radiosendungen, interpunktiert mit merkwürdigen Störungen.
Fast genau so oft wie ich nach vorn schaue, fällt mein Blick in die Rückspiegel- da hinter mir spielt sich meine Zukunft ab, genau so wie da vorne. Da hinten kommen die, die mit mir gleich da vorn sein werden, und hoffentlich überleben wir das alle.
Wenn ich lange keine weiten Strecken gefahren bin, macht mir das Angst, vor allem die Geschwindigkeit, und ich brauche einige Zeit, um mich einzufahren, und gelassener zu werden, damit ich entspannt genug bin, um schneller zu werden.
Dann sind da die Pausen, die auch immer mehr zum Durchschnitt werden, jeder Parkplatz fügt das seine zur Essenz aller denkbaren Parkplätze und Raststätten hinzu, und nach dem hundertsten, an dem man vorbei gezogen ist, oder auch angehalten hat, sehen sie wirklich alle gleich aus.




Nach der Ankunft geht das Leben weiter.

Dann kann sich der Blick von den Rücklichtern und Nummernschildern und den Schlangen vor und hinter mir lösen, und Augen, Hirn und die ganze Lily erholen sich.








Das Leben ist für alle ein Erlebnis- egal, wieviel Beine man hat.






Joe hier hat einen Mordsradau gemacht, weil wir offenbar in sein Revier eingedrungen sind. Sonst hätte ich ihn nie gesehen, bzw. man hätte mich nicht auf ihn aufmerksam machen können.



Der einzige Nachteil an der Kamera ist die gigantische Datenmenge, die so ein Foto mit sich bringt- 6-7 MB sind keine Seltenheit.



Sport-Einstellung- nur Fliegen ist schöner.







Reiher haben was, finde ich. Wenn irgend möglich, will ich einen haben, und sei es nur auf einem Foto.




Auch Nicht-Natur hat ihre Reize.



Und Nicht-Natur, mit Natur kombiniert, noch mehr.



Pärchen




Gruppenbild mit See





Alles, was nicht wegläuft, ist erstmal ein gutes Motiv :-)





Zeit für Lily, Schlafen zu gehen...





...denn am nächsten Morgen gibts auch noch was zu sehen.





Versprochen.


Einen schönen Mittwoch zusammen, wo immer ihr auch gerade seid.

Lily

5 Kommentare:

Georg hat gesagt…

Hallo
herrliche Bilder!
Willkommen zurück. Auch ich hatte gestern diese Autobahnerfahrungen. Auf der letzten Fahrt habe ich es dann mal so richtig krachen lassen. Ich habe die Pole Position, die schnellste Runde, und natürlich den Gruppensieg herausgefahren ;-)
Selten habe ich aber auch so entspannt wie auf den Runden davor.
Unsere Mutter als automatische Geschwindigkeitsanzeige im Font war echt klasse.
Sir einen schönen (kurzen) Tag.

Ähh, setz doch einfach die Auflösung der Kamera herunter.

Georg hat gesagt…

Den schönen Tag wünsche ich natürlich Dir.

Frau Vau hat gesagt…

Lily, die Bilder sind fantastisch!
Bei den Fliesenbildern aus Berlin musste ich grinsen.. wenn ich meine Bilder aus Barcelona eingestellt hab, wirst Du sehen warum ;-) Das wird aber aus Zeitgründen noch ein paar Tage dauern. Erst mal: danke für die tollen Fotos!

Meise hat gesagt…

Tolle Fotos!
Reiher sind wirklich gute Models. Sie halten meistens so schön still. ;)
Ich fahre unheimlich gerne mit dem Auto - vor allem, wenn's eine weitere Strecke ist. Allerdings fahre ich bei solchen Gelegenheiten lieber alleine, mit lauter Musik, schrägem Gesang und ganz bei mir. Links war ich dabei eher selten anzutreffen, weil ich bisher nie kräftige Motoren mit mir herumfahren durfte.

Meise hat gesagt…

Heute lief mir auch ein "Joe" hüpfend über den Weg. Dabei schmilzt mir jedesmal das Herz. *seufz*