Montag, 14. April 2008

Du bist ja so gemein.

Das war heute Morgen die Ansprache an mein Spiegelbild.
Ich will da nicht ins Detail gehen, aber „so gemein!!!“ ist eine zutreffende Beschreibung.
Ein Friseurbesuch ist überfällig, der tote Vogel*, der sich auf meinem Kopf zur letzten Ruhe gebettet hat, trägt zum optischen Gesamteindruck bei, aber er hebt ihn nicht wirklich.

Irgendjemand scheint beschlossen zu haben, in diesem Jahr den Frühling und den Sommer zugunsten eines unzeitigen Herbstes zu überspringen. Dazu passen die Buchen und Eichen, die noch ihr braunes Vorjahreslaub tragen, und die Platanen mit ihren vorjährigen Früchten.
Es regnet ohne Pause, und außerdem ist es eiskalt hier.

Vermutlich handelt es sich um eine Verschwörung der Meteorologen mit irgendwelchen binnenwirtschaftlichen Verbänden, damit die Leute anfangen, Weihnachtsgeschenke zu kaufen.

Ich wünsch mir einen neuen Kopf zu Weihnachten. Und eine Heizdecke.


*Es ist nicht wirklich ein toter Vogel. Nur meine Haare sehen so aus.




And now to something completely different.





Eddie ist angespannt. Beinahe immer. Bei lauten und beunruhigenden Geräuschen wie Atmen oder Seite umblättern, haut er ab, und verschwindet mit zitternden Fellhosen auf seinen sicheren Standort oben auf dem Kühlschrank.
Er lässt sich von seinem Bruder Paul und dem Yakyak-Tier in die Enge treiben, und das sogar manchmal, wenn die zwei eigentlich nichts dergleichen vorhaben. Sie kommen her, schnuppern und er legt die Ohren an und faucht. Manchmal schlägt er auch zu. Meist rennt er weg und sucht sein Heil -auf dem Kühlschrank.





Und obwohl an der Futterstelle traditionell Frieden herrscht (na gut, Waffenstillstand) frisst er erst nach allen anderen. Er kommt mit ihnen an, schnuppert, kratzt und scharrt, und verschwindet wieder. Niemand tut ihm etwas zu Leide, aber er geht. Wenn der Rest der Bande im Wohnzimmer sitzt und der Göttin der kätzischen (käthischen) Körperpflege ein haariges Opfer bringt, schlägt er sich den Bauch voll mit den Resten (die sind immer reichlich- man liebt das langsame Essen hier bei mir).
Trotz der für ihn relativ stressfrei, weil allein am Napf verbrachten Zeit, ist er dünn. So dünn, dass man sein Rückgrat fühlen kann, und dass an manchen Tagen die Beckenknochen vorzustehen scheinen.
Da ich selbst dezidiert nichtdünn bin, möchte ich ihm immer wieder raten, doch mehr zu fressen, damit er etwas ruhiger, weniger fusslig und hektisch und ängstlich ist.

Was ich dabei gern vergesse, ist die Tatsache, dass mir persönlich die Polster zwischen mir und der Umwelt noch überhaupt nichts genützt haben- und wenn sie das in den letzten viereinhalb Dekaden nicht geschafft haben, stehen die Chancen nicht gut, dass sie irgendwann damit anfangen.

Karlchen hingegen ist nicht dünn. Vielmehr ist er ganz normal, so wie ein elf Monate alter Kater sein sollte. Relativ frech, unerschrocken, ziemlich gerissen und verspielt. Das Yakyak-Tier halt. Gesprächig, und offen, und überhaupt ein netter Kater. Finde ich.
Im Unterschied zu Eddie fühlt er sich, auf den Arm genommen, nicht an wie ein synthetikplüschbezogener Kleiderbügel mit eigenem Willen, sondern er wird ganz schlaff, wie eine Ragdoll, und lässt sich gerne herumtragen. Am liebsten auf meiner Schulter, oder im Arm, so wie ein Baby. Bauch nach oben. Damit man ihn besser unter dem Kinn kraulen kann.
Er schaut einen mit hingerissenen Kätzchen-Augen an, und in der nächsten Minute klaut er einem die Wurst von den Brötchen. Oder, noch lieber, den Käse. Sofern es welchen gibt, was schon länger nicht mehr der Fall war.
Warum nur lieben Katzen Käse so sehr?

Und jagen sie deshalb Mäuse? Nicht, weil sie sie fressen, sondern weil das in Wirklichkeit Nahrungskonkurrenten sind? Fressen Mäuse eigentlich Käse? So richtig?


Fragen über Fragen.

6 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Katzen lieben den Käse, weil er aus Milch gemacht ist.
Aber ... sie lieben ja auch ganz andere Dinge, in denen absolut kein Tröpfchen Milch drin ist.
Was lernen wir daraus? Katzen fressen, was ihnen schmeckt. Und sonst rein gar nichts.
Spitzmäuse zum Beispiel lassen sie links liegen. Nach dem tödlichen Biss allerdings erst...

Anonym hat gesagt…

Ich finde Deine Katzen alles andere als ungewöhnlich. So wie ich das sehe haben sie weit weniger Macken als wir...
Nur passen wir nicht auf Deinen Kühlschrank.

Lily hat gesagt…

zweiter Versuch- blogspot mag mich heute nicht.
Angeblich sollen Spitzmäuse eklig schmecken.
Womit sich dann zwei Fragen stellen: Erstens, wer hat das festgestellt und zweitens, wie konnte er das aufschreiben oder weitersagen?
Aber was so ein richtiger Wissenschaftler ist, der ekelt sich vor gar nüscht.
Yakyak,

Lily

Anonym hat gesagt…

Wer das mit den Spitzmäusen herausgefunden hat, weiß ich leider nicht. Aber es gibt Vermutungen ... hier: http://www.die-kunterbunte-katzenseite.de/blog/?s=Spitzmaus

Anonym hat gesagt…

Ich gebe Georg total Recht: Katzen haben weit weniger Macken als wir. Die machen einfach nur, was sie wollen. Insofern beneide ich sie...

Lily hat gesagt…

Ich beneide mein Katzenvolk vor allem darum, dass die jetzt malerisch auf meiner Couch liegen, schlafen und einen farblich passenden Eindruck machen...


:-)
Lily