Wie man an diesem Posting sehen kann, bin ich offenbar nicht ausgelastet. Nicht nur das, ich bin auch stillgelegt, im wahrsten Sinn des Wortes- hab nämlich kaum noch Stimme, und die wird jetzt geschont. Telefonieren fällt also aus, es wird geschrieben.
Weiß der Teufel, wo ich mir das geholt habe... jedenfalls zählt so ein Stimmausfall zu den Überraschungen, die man sich zu Weihnachten eher nicht wünscht.
Gewünscht (und selbst geschenkt, man weiß ja nie) hab ich mir ein neues Tarot (Tarzan). Bisher hatte ich das Crowley-Deck, und ich bin mal gespannt, ob ich dieses Deck (da Vinci) jetzt besser verstehe. Ich finde spannend, auf welche Ideen mich die Karten manchmal bringen. In Zeiten, in denen ich an Themen „dran“ bleiben will, zieh ich oft eine Tageskarte, und schreibe dann auf, was mir dazu einfällt. Das hat nichts mit Wahrsagen oder Hokuspokus zu tun, und ich will auch nicht verkrampft dann ein „Ergebnis“ kriegen- das ist eher ein Stückchen Meditation im Alltag, das mir gut tut und mir neue Blickwinkel eröffnet.
Meine erste Begegnung mit einem Tarot hat Silvester vor beinahe 25 Jahren stattgefunden, ein Party-Gag mit einer Beilage aus Grusel und Geheimnis. Die Besitzerin des damaligen Decks hatte das mitgelieferte schmalbrüstige Taschenbuch mit den Deutungen dabei- aus dem so gut wie keine tauglichen Infos hervorgehen.
Lange hatte ich das gleiche Deck mit dem gleichen Buch dazu, bis ich irgendwann ein neues gekauft habe. Wieder das Crowley-Deck, die Karten jedoch kleiner, und daher für meine eher kleinen Hände leichter zu mischen. Außerdem mit einem wirklich ausführlichen 600-Seiten-Wälzer dabei, mit dem ich schon mehr anfangen konnte. Weniger wegen neuer Legesysteme, als vielmehr wegen der informativen und weiterführenden Texte zu den Karten.
Die Beschäftigung mit der (ausufernden) Symbolik des Decks hab ich mir immer vorgenommen, dann aber doch nie begonnen. Vermutlich wäre das ein Schritt hin zum Selbstdeuten (Selbstmeuten) - ich muss aber zugeben, dass ich selbst auf den großen Karten des alten Decks die Symbole kaum alle erkennen kann. Trotz recht guter Druckqualität sind die (in der Reproduktion natürlich verkleinerten) verschiedenen Zeichen aus verschiedenen Alphabeten mir zu oft auch fremd, oder einfach verschwindend klein. Die Farbmetaphern sind zu oft sehr persönliche Impressionen der Malerin Frieda Harris, und Crowley hat häufig seine eigene, krude Philosophie darüber gespannt, die ich nicht nachempfinde.
Jetzt also da Vinci. Erfreulich kühle Illustrationen sind mir zuerst aufgefallen, natürlich- denn da Vinci hat selbst kein Tarot entworfen, die Bilder sind sämtlich seinen Zeichnungen entnommen und entsprechen dem symbolischen Empfinden der Autorin Caitlín Matthews. Bei diesem Tarot sind sogar die Kartenrückseiten (dunkelrot-silber bedruckt- schön!) unterschiedlich, und ergeben im Zusammenlegen eigene Bilder. Noch bin ich mitten im Vorwort, für das ich mir auch Zeit nehmen will- denn die Karten heißen anders als gewohnt, und erscheinen mir weniger mystisch-alchemistisch, sondern systematischer aufgebaut.
Gemäß meiner eigenen Tradition ist die Zeit zwischen den Jahren Tarot-Zeit- egal, ob gerade größere Denkaufgaben anstehen oder nicht. Einfach, weil mehr Ruhe da ist- und es ist so wie im Fernsehprogramm dieser Tage: Die größten mentalen Bauchklatscher und die persönlichen Highlights werden einer Bewertung unterzogen, einfach, weil Ultimo in Gestalt von Silvester nahe ist.
Bis dahin werd ich mich schlau lesen. Und meine Stimme schonen.
Einen schönen Weihnachtstag euch allen!
Lily
Donnerstag, 25. Dezember 2008
Enigma
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2 Kommentare:
Bin auch am Gurgeln. Elende Halsschmerzen elende.
Trotzdem einen schönen Weihnachtsfeiertag dir! :-)
Sonne
Meldung von den virenschleudernden poor little bunnies: Quarantäne bis 28.12., Fieber sinkt, Nahrungsaufnahme funktioniert wieder, Halsschmerzen und Schnupfen rückgängig. Stimmung verhalten optimistisch. Ich werde mich auf jeden Fall an die frische Luft und in die Sonne begeben, damit sie mich nicht doch noch kriegen.
Schönen 2. Weihnachtstag!
P.
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