Samstag, 31. Januar 2009

Confessions

Ich bekenne.





Erstens:
Das Kaff, in dem ich lebe, ist ein Kaff. Mit extra großem K, sowie mit zwei voller Emphase gesprochenen f.

Ich habe soeben versucht, Katzenstreu zu kaufen, und zwar bei Al*i. In keinem der Märkte, die ich heimgesucht habe, fand sich dergleichen. Vor drei Wochen, als ich zum letzten Mal meinen Vorrat ergänzt habe, war das noch anders.

Es ist nicht nur so, dass keine Streu mehr in den Regalen liegt, sondern es fehlen auch Schilder an der Wand, was nahelegt, dass das Produkt nicht mehr verkauft wird. Niemand vom Personal konnte dazu was sagen.

Woraufhin ich mich aufmachte zu „Große-Tiernahrungs-Kette-mit-wenig-appetitanregendem-Namen“. Dort- machte man um 14 Uhr zu. Um 14 Uhr, Herrschaften, und das am Samstag.

Da man bei Pl*s nur das Zeug führt, was nach Babypuder riecht und staubt wie die Rallye Paris-Dakar, musste ich einmal quer durch die ganze Stadt um den einzigen anderen Laden aufzusuchen, von dem ich sicher weiß, dass man dort Silikatstreu führt. Ungefähr anderthalb Mal so teuer wie das Zeug, das man bei Al*i sonst immer hatte. Silikatstreu besteht aus durchscheinenden Kristallen, die nicht klumpen, sondern Feuchtigkeit aufnehmen- dabei verändern sie (in vorhersehbarer Weise) ihre Farbe. Dem Missvergnügen, das diese Farbempfindung beim Katzenuser auslöst, wirkt die Marke, die ich jetzt gezwungen war zu kaufen, durch Beifügung vereinzelter blau gefärbter Kristalle entgegen. Nicht, dass das in Wirklichkeit irgend etwas angenehmer macht. Aber es ist blau. Und daher teuer...:-)

Zweitens.

Ich habe mich ausgesprochen geärgert über diese Umstände - obwohl vermutlich der Verkaufsstopp bei Al*i daran liegt, dass unterbezahlte, einohrige Katzenstreu­kristallschnitzer endlich ihre Marktmacht erkannt und ein Embargo verhängt haben und die Verkäufer der Handelskette mit dem unappetitlichen Essgeschirr im Namen auch mal Feierabend machen wollen. Deshalb beschlich mich ganz kurz Verständnis für beides. Dann hab ich mich aber gefragt, ob ich noch alle Schweine im Rennen habe.

Drittens.

Des Bekenntnisses letzter Teil enthüllt dem Leser, dass ich dem Gott der akustischen Umweltverschmutzung ein paar süß duftende Opfergaben gebracht habe. Wenn nämlich die Sonne scheint, meine Damen und Herren, und es nicht so ganz furchtbar kalt ist, und ich mich vielleicht geärgert habe, dann, ja dann lobe ich den Unbekannten, der mein Auto mit einer Musikanlage mit ordentlich Druck versehen hat, kurbele die Scheiben runter und beschalle meine Heimatstadt mit schön lauter Musik.

Wohl gemerkt: Nicht zwangsläufig schöner Musik. Nur laut.
Heute war es dies hier, sowie das...

Einen schönen Samstag wünscht euch


Lily.

3 Kommentare:

Meise hat gesagt…

Ah, eine Katzenstreuverschwörung etwa? Böse Sache das!
Das zweite Lied: Cooool! Vor allem laut! :D
Das erste: funzt nicht. :( Dringend nachreichen. ;)

Liebe Grüße,
Meise

Meise hat gesagt…

sssänks! :)

Lily hat gesagt…

Jederzeit:-)