Freitag, 2. Januar 2009

Koinzidenzen, und: Rama dama im Autopilotmodus

Es ist vermutlich der reine Zufall, dass beim Blick in den ein oder anderen Blog dort Neujahrspostings auftauchten, die den gleichen Titel tragen wie der meine. Nächstes Jahr will ich mich bessern, und kretativer sein. Und wenns nur bei der Rechtschreibung ist. Versprochen.
Und nun Schluss mit den guten Vorsätzen.

Heute morgen weckte mich ein Geräusch von Nässe auf der Straße.
Hm. Bei nochmaligem Lesen stelle ich fest, dass das irgendwie doch ungeschickt ausgedrückt ist- aber es ist wahr. Nässe zischt so unter Autoreifen, das war das Geräusch.
Ein Nasszischen bedenklichen Ausmaßes also registrierten meine Ohren.
Regen find ich toll, also sprang ich motiviertestens aus dem Bett, nur um von der üblichen Eiseskälte meines (ungeheizten) Schlafzimmers umfangen zu werden.
Da fielen sie mir wieder ein: Die Minusgrade draußen.

Nass und kalt = glatt, sagte die Autofahrerzentrale in meinem Hirn, und langsam fügte sich eins zum anderen.

Nass +Kalt + Glatt+ Erdgeschossmieter.
Die Sehzentrale fügte noch eine Information hinzu: Weiß draußen.
Und das Unheil nahm seinen Lauf...

Keine Zeit zum Duschen, nein.
Schuhe, Jeans, Pullover, alte Jacke und Handschuhe angelegt und raus zum Räumen.

Der vergleichsweise noch vorhandenen Schlaftrunkenheit in meinem Schädel ist der (erste) Versuch zu verdanken, die üppigen Frontmeter vor und neben und hinter dem Haus mit Streusalz in den Griff zu kriegen. Wenige Meter später dann, unter dem Soundtrack der Schneeschaufeln, geschwungen von anderen Anwohnern, sickerte dann das Wort "Besen" von irgendwoher in mein Bewusstsein, und ich wusste, ich mache was falsch.

In den Eingeweiden des Hauses, tief verstaut unter der Treppe, fand sich dann ein Straßenbesen, und ich konnte meinen Bemühungen etwas effektiver Gestalt verleihen.

Eine knappe halbe Stunde später, wieder im Warmen und umsprungen von Katzen, war mir dann klar, dass es bestimmt witzig ausgesehen hat, wie ich dort den Besen schwang...

Abgesehen von dem, was unsere amerikanischen Freunde einen Bedhead nennen, trug ich meine alte rosa Daunenjacke.
Die verleiht der Trägerin eine gewisse unbeholfene Anmut, weil die Daunen total klumpig sind, und an den merkwürdigsten Stellen Beulen bilden.
So scheint es, als habe die damit Bekleidete einen Buckel links, und rechts eine melonengroße Einzelbrust (im Kontrast dazu verschwindet die linke ins Nichts, egal, ob D- oder E-Körbchen). Die Vorwölbungen, die am Rücken zu beobachten sind, erfüllen ganze Generationen von Orthopäden mit Gewinnhoffnungen, und ein Ärmel hat Elefantiasis im Endstadium.
Großstadtschick im Winter.
Über die Jeans kann man nichts Nachteiliges berichten, die ist einfach schwarz mit den hier obligatorischen Katzenhaaranhaftungen.
Die Füße jedoch traten dem Fass die Krone in die Eier.
An den Füßen?
Hatte ich Flipflops.
Die schicken, von Hippiemode geprägten Flipflops aus dem letzten Jahr, mit Perlen und Zeugs dran.
Dafür aber keine Socken. Die passen ja auch nicht in Flipflops.

Merken:
Nächstes Mal erst wach werden.
Und dann raus, egal, zu welchem Tun.

Lily.

4 Kommentare:

Sonne hat gesagt…

*muahahaha* Hallo Schwester! Ich bin auch so n schräger Vogel, der in Pyjama, dreißig verschiedenen Haarclips zur Bändigung der Morgenfrisur, unterschiedlichem Schuhwerk und Lidern auf Halbmast den Müll rausbringt. :-DDD

Lily hat gesagt…

Muss gleich erstmal nachschauen, was ich auf der Rama-Dama-Liste im Treppenhaus notiert habe. Irgendwas sagt mir, dass es sich um Dummschwatz handelt. Hoffentlich um richtig geschriebenen Dummschwatz.

Meise hat gesagt…

Ach du Schreck! In Flip-Flops?
Booh, war das nicht KALT?

Das Nass-Geräusch ist auch immer das, was mich rausgucken lässt, ob's wirklich regnet. :)

Lily hat gesagt…

Kein bisschen kalt. Bin halt heißblütig- und extrem verschlafen:-)