Es war gut, dass ich gestern im Büro war- und ich werde morgen mit erheblich mehr Elan da wieder auftauchen als an durchschnittlichen Montagen. Vielleicht kann ich ja lernen, nicht immer zu allen Posteingängen gleich die Akte zu ziehen. Das würde alles erheblich übersichtlicher machen.
Manchmal lernen auch alte Hunde noch neue Tricks :-)
Der Witz ist, so sehr ich manchmal auch stöhne über die Berge von Arbeit: Sobald ich Ruhe und Zeit habe, und nicht dauernd unterbrochen werde, macht es mir sogar Spaß, auch nach so langen Jahren noch.
Ich frage mich, ob mein Arbeitgeber Isolierzellen anbietet...
Es ist auch gut, dass die Hardware, ob nun Internetverbinder oder Foto-Apparat, wieder funktioniert. Sowas geht ja meist an Wochenenden kaputt, in dem Moment, in dem die Läden schließen. Und ich freu mich immer wieder, wenn ich was allein wieder zum Laufen bekommen habe.
Was mich wieder daran erinnert, dass ich eine Lampe hier in der Wohnung hatte, die ein Elektriker aufgehängt und angeschlossen hat. Ja, ein richtiger Elektriker!!!einseinself.
Keiner meiner Umzugshelfer(Geburtshelfer) hatte Zeit und Lust, die aufzuhängen (Halogen-Seil-Ding), und mein Bruder, nicht der, der immer mit liest, meinte, es sei doch einfacher, da einen Profi zu beauftragen.
Nun gut.
Er kam, schraubte, bohrte, und ging wieder, und nur ein Jahr später brannte die Lampe ab.
Erst ließ die Leistung nach, dann flackerte sie von Zeit zu Zeit, und dann kam der Tag, als ich einen leichten Brandgeruch witterte. Und eine Leiter und die Taschenlampe ergriff. Da war das Trägerkabel (das, was zudem die einzelnen Leuchtdinger mit Saft versorgt) bereits auf einem Meter Länge schwarz verschmort (verschwort)
Begeisterung machte sich in mir breit, während ich die Lampe abmontierte, die Dübellöcher zu spachtelte und die Baustellenfassung wieder aus der Ecke kramte.
Die hängt immer noch da. Nicht, dass ich nicht schon eine neue Lampe gekauft hätte. Aber über Kopf arbeiten, noch dazu auf einer Leier? Äh- lieber nicht.
Das gefährliche an Lampen-Übergangslösungen ist immer, dass man es ja hell hat.
In meiner letzten Wohnung hab ich die Baustellenfassungen absichtlich hängen lassen, weil ich es sehr schwer fand, überhaupt eine passende Lampe fürs Wohnzimmer zu finden. Die Räume da waren sehr hoch, fast vier Meter, und die Wände bestanden abwechselnd aus Steinen und Sand, während die Decken... Spalierdecken waren. Also ab und zu eine Latte, sonst kaum feste Bestandteile.
Also konnte man im Wohnzimmer nichts aufhängen, was mehr als ein paar Gramm wog, und wandbasierte Elemente konnte man ohnehin vergessen (der Versuch, eine Jalousie an den nicht zu verdunkelnden, riesigen Südfenstern anzubringen, brachte die damals aktuelle Beziehung beinahe zum Scheitern. Es war ein sehr heißer Sommer.)
Es hat anderthalb Jahre gedauert, bis ich einen Ballon aus Japanpapier in der entsprechenden Größe fand, ca. 1,40 im Durchmesser. Alles andere war einfach albern klein. Eine kleinere Lampe entsprechend tiefer zu hängen und dadurch die Decke optisch etwas tiefer erscheinen zu lassen, brachte die Katzen ins Spiel, die von Regalen und anderen Möbeln aus die Lampe hätten entern können...
An einer anderen Stelle in dieser Wohnung hing lange überhaupt keine Lampe- das war in einem kleinen Durchgang zu den Schlafräumen, der nicht nur klein war, sondern im Gegensatz zu den anderen Räumen auch nur gut 2 Meter hoch (in meinem Zimmer über der Tür war eine Klappe, durch die man den Raum zwischen der Decke dieses Durchgangs und der wirklichen Wohnungsdecke wie einen Zwischenboden als Stauraum nutzen konnte- irgendwie genial). Da hab ich lang gebraucht, um eine besonders flache Lampe zu finden, damit niemand sich einen Scheitel zieht, wenn er unter dieser Leuchte her geht.
Ach ja, Stauraum... damit hab ich abgeschlossen. Ein für alle Male- diese Wohnung hier hat keinen. Null, niente, nothing, rien. Die alte Wohnung hatte:
2 Kellerräume von ca. 20 m². Jeder.
1 ehemaliges Klo auf halber Treppe, ausgerüstet mit einem Regal von 1,20 Breite und vom Boden bis in 2,30 m Höhe reichend.
1 Kammer neben der Küche, 4 x1 m groß- genug Platz für Waschmaschine, Trockner, Katzenklos, und Regale für Kram.
1 Einbauschrank in der Diele, mit Beleuchtung drin (ich wollte immer eine Bar daraus machen, das hab ich nie geschafft)
1 Zwischendecken-Dings, wie oben beschrieben. Bestimmt 3 m², an die man aber nicht ohne weiteres dran kam, denn die Luke war nur 80 cm hoch. Dafür gab es eine Art Bootshaken, mit dem man nach verschollenen Dingen angeln konnte.
Zwei ehemalige Hühnerställe draußen, für Gartengeräte und so weiter
Eine ehemalige Waschküche im Keller, mit Platz für Rasenmäher (Rassenkämpfe. Nun ja.) und Fahrräder.
Es war also durchaus möglich, eine zweite Wohnungseinrichtung in den diversen Abstellräumen und Nebengelassen abzustellen.
Und soll ich euch was verraten?
Genau das tut man auch, wenn man zu viel Stauraum (Strafraum. Meinetwegen.) hat.
Als Schwester und ich für den Umzug gepackt haben, kam der Moment, in dem sie sich umschaute, und sagte: „So, und die Möbel machen die Männer“
Meine Antwort war: „Äh.“
Im Endeffekt habe ich bis auf zwei Kisten alles zur Müllkippe gefahren. Verpackt in Säcke, Kartons, Schachteln. Manche Sachen hab ich auch verschenkt, wie den Rasenmäher und anderes, manches wurde schon vorher geklaut. Wie zum Beispiel die Fahrräder. Aus einem verschlossenen Keller. Die beiden Räder, die glänzten und blinkten. Meins, weil es fast neu war (Ersatz für das, was nur 9 Monate vorher ebenfalls gestohlen worden war) und das meines Sohnes, das aber nur schick aussah. Es hatte einen großen Fehler: Es schlug aus und warf den Reiter ab, weil es ein kaputtes Tretlager hatte. Ich hoffe, der Dieb hat sich was gebrochen.
Meine alte Hollandrad-Gurke haben sie stehenlassen.
Und das ist in den einzigen Stauraum umgesiedelt, den die neue Wohnung zu bieten hat: In meine Garage. Und da steht es nun mit dem Auto zusammen.
Ansonsten hab ich nicht mal einen Keller.
Was den entschiedenen Vorteil hat, dass niemand, nicht mal ich, der Meinung sein kann, irgendwas unbedingt aufbewahren zu müssen.
Was kaputt ist, wird repariert oder weg geworfen. Das ist nicht nur von Vorteil für die Rangierflächen hier chez Lily, sondern auch für eine halbwegs klare Birne.
Das einzige, was da nicht so konform geht und diesem recht neuen, aber durchaus strikt eingehaltenen Prinzip widerspricht, ist die Giraffe.
Bevor euch aber die Augen bluten angesichts der Länge des Textes, folgt die Giraffengeschichte später.
Erstmal einen sonnigen Sonntag, ich werd jetzt duschen, Geschirr spülen und eine Runde Staub saugen.
Lily