Sonntag, 23. Dezember 2007

Adventskaffee

Joa, da war ich heute. Es gab Kuchen (genug...) Kekse (mehr als genug) und drei lose Mundwerke.
Jetzt hab ich Fransen an der Schnute, und einen Blutzuckerwert, den ich gar nicht näher kennen will. Irgendwie hat mir das bestätigt, dass Christmas with Friends gar keine schlechte Idee ist.

Apropos Christmas with my friends: Genau so heißt eine wunderbare CD, die ich mir letztes Jahr als Nachweihnachtsgeschenk gekauft habe. Heute genau vor einem Jahr haben sie die im Radio angespielt, im Bürgerfunk (normalerweise strikt out of my range, aber der Lokalsender hier hat einen Teil seiner Sendezeit abzutreten an Radioinitiativen. Jedenfalls hat eine Gruppe, die Jazz vorstellte, diese CD eingelegt, und ich war fasziniert). Jazz ist nicht mein Spielplatz, aber das war so entspannt und wunderbar, dass Zuhören angesagt war. Mitten in einer Klavierfassung von In dulci jubilo brüllte dann der bekannte Elektronikmulti seinen Scheißspruch von der Geilheit einer schlechten Eigenschaft, und ich war so böse, dass ich seither keinen Lokalfunk mehr gehört habe, sondern nur noch WDR 2. Oder Einslive.
Aber ich hatte mir den Titel der CD gemerkt und dann einen bekannten Internetversand durchforstet. Dann lag die CD ein Jahr lang im Regal, schließlich war ja nicht Weihnachten. Und zu Anfang des Advent hab ich sie dann wieder herausgeholt.-
Es handelt sich um eine Gruppe (den Stimmen nach relativ junger) Schweden, die zusammen in einer mittelalterlichen Kirche ein Weihnachtskonzert aufgenommen haben. Der "My", der da zusammen mit Friends die Platte aufgenommen hat, heißt Nils Landgren, und sie alle können eine Menge. Wie gesagt, ein bisschen Jazz, aber sehr gut zu hören- die Klavierstücke reduzieren meinen Ruhepuls auf ungefähr 40. Eine schöne A-Capella-Version von Stille Nacht ist drauf, auf Deutsch, Englisch und Schwedisch. Es lohnt sich, sie sich mal anzuhören. Wirklich. Über den Link oben kann man das tun.
Leider erstreckt sich die beruhigende Wirkung nicht auf die befellten Kriminellen, die meine Wohnung bevölkern. Eddie hab ich gerade aus dem Geschirrschrank geholt (!!!!!) weiß der Himmel, was er da wollte, während Karl und Paul auf dem Boden Fußball mit einem meiner Eierbecher spielten. Da der aus Glas ist, frag ich mich, wie er den Sturz aus dem Geschirrschrank wohl überlebt hat.
Ihr Weihnachtsgeschenk (für jeden eine mit Catnip gefüllte Socke) haben sie auch schon aus dem Schrank gezerrt- und da weiß ich wirklich nicht, wie sie das geschafft haben. Das Fach ist einfach zu hoch, als dass sie ohne weiteres dran kämen- und es liegt auch immer noch das Strickzeug drin. Das wäre garantiert auch mit rausgefallen, wenn irgendwer in dem Fach selbst gelandet wäre... vielleicht waren es auch die Weihnachtswichtel. Bestimmt. Aus pädagogischen Gründen sind die Socken wieder im Schrank gelandet. Das haben sie jetzt davon.

Eddie hat eine unüberwindliche Vorliebe für hohe Sitzplätze, momentan wärmt er sich seinen Hintern auf meinem Monitor. Er hat Glück, dass ich (noch) keinen TFT-Monitor mein eigen nenne. Dann muss ich mir auf jeden Fall etwas einfallen lassen. Vermutlich muss ich ihn an der Wand befestigen- sie nutzen den Monitor auch, um von einem Kratzbaum zum anderen zu springen, hier im Kratzwald. Wenn der Monitor an der Wand hängt, muss mein Schreibtisch um 90 ° gedreht werden und steht dann auch an der Wand. Das bedeutet, dass anschließende Sprünge mit Zwischenlandung nur noch über meinen Kopf gehen können. Bloggen mit Helm...

Aber Eddie an sich ist mir ein Rätsel, als einziger von meinen Katzen ist sein Charakter wirklich schwer einzuschätzen. Er ist abwechselnd total panisch und äußerst aggressiv, oder liebenswürdig und anhänglich-eine Wechselkatze. Gerade vorhin, eine Viertelstunde nach dem Ausflug in den Geschirrschrank, hab ich ihn im Wäscheschrank im Flur entdeckt. Mitten zwischen Tischsets und Geschirrtüchern, und in flagranti dabei ertappt, wie er noch ein Brett höher hinauf klettern wollte. Das haut nicht gut hin, da das obere Brett etwas vorsteht. Aber er ist da zäh. Er hat seine Krallen in alles geschlagen, was in dem Fach lag, als ich ihn da rausholen wollte, plus jämmerlichem Gejaul, als hätte ich ihm weh getan. Dabei bin ich mir sicher, dass das nicht der Fall war. Andererseits hatte er alle Anzeichen von Panik in den Augen, und verkroch sich sofort unter dem Schrank, so als seien ihm Mörder auf der Spur. Gleich wird er wieder hier geduldig auf dem Schreibtisch sitzen, und den Kopf schief halten, damit ich ihn kraule, und die anderen Katzen gehen ihm am Arsch vorbei. Da kommt er gerade.
Wenn Paul und Karl zusammen durch die Wohnung toben, sitzt er mit gesträubtem Fell in sicherer Entfernung und schaut zu, und manchmal überfällt er einfach einen von den beiden und balgt sich wie wild. Oder er fällt über Emily her, das dann richtig bösartig, so dass ich eingreifen muss. Die alte Dame kann sich nicht gut wehren, und manchmal vertreibt er sie aus allen ihren Schlupfwinkeln nacheinander. Karlchen ist entweder Opfer oder wird wie wild geputzt und gepflegt... Und mit Paul gibts schon mal ernsthafte Meinungsverschiedenheiten, aber meist sind sie neutral.
Paul und Karl sind gute Freunde, obwohl Paul gern seine Ruhe hat (die neun Kilo hat er nicht vom Marathon-Laufen) und Karl ja mehr so ein Teenie mit Bewegungsdrang ist.
Emily wäre gern eine Einzelkatze, wenn sie könnte. Aber es geht ihr mit drei Genossen immer noch besser als in dem Haushalt, aus dem sie kommt- da waren insgesamt 12. Sie ist jetzt gut 7 Jahre bei mir, und ich hoffe, dass sie auch noch lange gesund hier sein kann. Da sie eine leichte Behinderung hat, ist sie manchmal etwas taumelig und nicht so sicher zu Fuß, was es ihr nicht leicht macht, schnell zu verschwinden, wenn die Stimmung hier etwas katzig wird.
Auf jeden Fall ändert sich in der Katzengesellschaft immer mal wieder was, allein schon weil Karl so langsam erwachsen wird und aus der Welpenrolle rausfällt.
Irgendwie scheine ich ein Händchen für große Kater zu haben- vielleicht liegts auch daran, dass sie alle früh kastriert wurden. Jedenfalls sind alle drei echt große Tiere- auch Karlchen, der erst 7 Monate alt ist, hat bereits die Größe einer normal großen ausgewachsenen Katze erreicht. Auch wenn er vielleicht etwas kurze Beine hat. Letztens hab ich ihn mal ausgemessen, die Länge über alles inklusive Schwanz ist ca. 90 Zentimeter. Der Schwanz selbst ist etwa die Hälfte davon. Dabei kriegen sie nicht mal viel zu fressen, anderthalb 400 g Dosen je Mahlzeit reichen für sie alle zusammen aus, so dass sie dann beim nächsten Mal auch hungrig sind. Manchmal wollen sie mehr, dann kriegen sie noch eine Handvoll Trockenfutter. Leckerchen sind weitestmöglich gestrichen, bis ich sicher bin, dass Karlchen nicht moppelig wird. Von der Sammlung Knöchelchen und Fell, wie er es zu Anfang war, ist er jedenfalls schon ganz schön weit weg. Und man merkt, dass er erst erheblich später von seiner Mutter weg kam als die anderen Jungs- er und Emily sind die, die ihren Milchtritt nicht mehr haben. Paul und Eddie treteln immer noch,
sobald sie die Gelegenheit kriegen. Die sind mit 7,5 Wochen zu mir gekommen, viel zu jung. Zum Glück lassen sie die Krallen drin.
Henry, mein verstorbener Kater mit dem schönen, blauen Plüschfell, hat mir Zugmaschen in sämtliche Hosen gerissen. Aber nur in Hosen. Röcke, Kleider, Decken und Kissen hat er in Ruhe gelassen. Was aber auch hieß, dass ich ständig Kratzer auf den Beinen hatte, weil eine Decke unterlegen zwecks Schonung meiner Haut ging nicht. Er hat dann immer so lang gejault und gebettelt, bis ich die Decke wegnahm, und dann kam er zu mir auf den Schoß und ließ sich kraulen, bis mir der Arm abfiel.
Irgendwo, nicht bei mir, hat er gelernt, dass er seinen Treteltrieb niemals auf anderen als behosten Beinen ausleben durfte. Was von Vorteil ist, wenn man, so wie ich, auch schon mal im kurzen Nachthemd auf der Couch sitzt.
So. Das Schreiben wird gerade schwierig, Eddie musste unbedingt mit unter die Decke, mit der ich hier eingewickelt sitze. Die eine Hälfte drückt sich unter meinen linken Arm, die andere liegt über dem rechten. Was eine verkrampfte Haltung zur Folge hat.
Grr.
Deshalb Tschüß und eine gute Nacht!

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Hab übrigens mein Brennproblem gelöst: man nehme teure Rohlinge und die selbstgemachte Diashow lässt sich ohne Probleme vervielfältigen! Ein hoch auf den Markenwahn!

Schlaf du auch gut, sofern das mit dem Plätzchenbauch geht, ich bin auch noch gut gesättigt! ;-)

Eins der losen Mundwerke!

Lily hat gesagt…

Plätzchenbauch war nicht so ganz der richtige Ausdruck, zumindest nicht für meinen. Gestrandeter Wal hätte es eher getroffen, jedenfalls war es genug, um noch mal eine ordentliche Dosis Insulin nachlegen zu müssen. Dieses zwischendurch Essen ist einfach unberechenbar, muss ich sagen.
Tja, und ich glaube, mir hats den Brenner zerschossen. Der letzte Rohling hier im Kratzwald ist im Eimer.
Entweder der Brenner oder Nero- eins von beiden ist Schrott. Werd gleich mal nach der Software schauen.
Ciao,
Lily