Mittwoch, 31. Dezember 2008

Transitions

Manchmal scheine ich irgendwas richtig zu machen. Yay. Meine Erkältung ist jedenfalls so weit zurückgegangen, dass sie nur noch schwach am Rande der Nebenhöhlen zu sehen ist, und ich sogar schon wieder atmen kann, ohne in ein keuchendes, mehrstimmiges Lungenpfeifen auszubrechen.
Ein Hoch auf Meerwassernasenspray aus der Plus-Apotheke. Es brennt, es schmeckt scheußlich (und ja, man kann nicht umhin, den Geschmack zu bemerken, dank der Anatomie eines Menschenkopfes), aber es ist erheblich effektiver als die üblichen Nasentropfen oder -Sprays. Außerdem trocknet es die Schleimhäute nicht aus. Vermutlich hilft das beim Überwinden der Erkältung.

*An dieser Stelle denkt euch bitte einen eleganten und literarisch wertvollen Übergang zum obligatorischen Jahresend-Themenbereich. Danke.*

Es ist also Silvester (Überraschung!!), und Zeit, sich den Zettel mit den Vorsätzen für 2008 von der Pinnwand zu pflücken und mal nachzuschauen, was von den Vorsätzen in die Tat umgesetzt wurde.

Die Kurzbilanz zeigt folgendes:

Ich rauche immer noch, und ich will immer noch aufhören.
Es hat keine gute Fee eingegriffen und meinen Diabetes weg gezaubert- aber ich habe noch beide Beine, beide Füße, beide Augen.
Ich bin immer noch pleite. Aber nicht pleiter als vor einem Jahr.
Ich bin immer noch Single, und immer noch nicht sicher, ob ich das beenden will.
Ich hab soviel Sport getrieben wie noch nie in meinem Leben. Und es hat Spaß gemacht, wenn es derzeit auch mal wieder eher zögerlich vonstatten geht.
Es hat viele und sehr wichtige Erkenntnisse gegeben, die mir vielleicht weiterhelfen dabei, mich besser kennenzulernen.
Ich bin immer noch nicht erwachsen (verflixt auch).

Ansonsten:

Auch nach fast 400 Postings (in diesem Jahr) macht das Bloggen noch Spaß.
Die Frau von gegenüber scheint täglich mehr Hunde zu haben, die sie ausführen muss.
Der Mann von nebenan geht immer noch täglich um halb neun zur Mülltonne.

Mal sehen, was der Neujahrstag an guten Vorsätzen für 2009 bringt. Einen hab ich schon gefasst: Demnächst etwas früher in die Hufe kommen, wenns ums Bestellen der Weihnachtsgeschenke geht. Die letzten 2 (nur Draufgaben, daher also kein Drama) kamen am Montag an.
(Wenn jemand einen Tipp für ein wirklich wunderbares Bilderbuch braucht: Ich kann „Gute Nacht, Gorilla“ von Peggy Rathmann nur empfehlen. So schön!)

Ich wünsche euch allen genau das Silvester, das ihr euch selbst auch wünscht. Sofern ihr euch keine Gedanken darüber machen wollt, wünsche ich euch einen Tag, der sich als gut und segensreich erweist.
Einen guten Rutsch hinüber auf die andere Seite- und denkt dran: 2009 ist durch 7 teilbar.
Das hat man nicht jedes Jahr.


Lily

Samstag, 27. Dezember 2008

Argh. Und: HUST!

Memmo, mich hats erwischt. Beib, bicht die Liebe, sobderb was viel abstrebgebderes: Eib feister, ekliger, fieser Schbupfeb, eib ekliges Husteb, meib Kopf ist gabz zu ubd beide Dase juckt.
Ich hasse das, so sehr- bicht schlafeb köbbeb, weil mab keide Luft mehr kriegt, immer aufwacheb, weil mab Husteb muss ubd Kopfschmerzeb.
Bochmal:
Memmo.
Unb jetzt geh ich ibs Bett, dabit ihr euch bicht absteckt.

Lily K.Reidebleich, Jammerlappeb.

Freitag, 26. Dezember 2008

Hier bin ich wieder...

bis an die Zähne bewaffnet, dank meiner Weihnachtsgeschenke, versehen mit insgesamt drei Kalendern (Wand, Handtasche und nochmal Wand), einem wunderbaren Kugelschreiber (Danke, bestes Patenkind von Allen) und ein paar neuen Erkenntnissen:


A) Du weißt, dass du alt wirst, wenn du deinen Eltern eine CD zu Weihnachten schenkst, die du selbst auch hast, und von der du weißt, dass sie ihnen gefallen wird...

und

B) Du weißt, dass du einen Mitbewohner brauchst, wenn du einen Mückenstich auf dem Rücken hast, an der einzigen Stelle, an die du nicht mal mit einem Lineal dran kommst.



Lily


Bis an die Zähne bewaffnet heißt: Mit so einem Messer und einer taktischen Taschenlampe :-)

Vielen lieben Dank, Bruder!

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Enigma

Wie man an diesem Posting sehen kann, bin ich offenbar nicht ausgelastet. Nicht nur das, ich bin auch stillgelegt, im wahrsten Sinn des Wortes- hab nämlich kaum noch Stimme, und die wird jetzt geschont. Telefonieren fällt also aus, es wird geschrieben.
Weiß der Teufel, wo ich mir das geholt habe... jedenfalls zählt so ein Stimmausfall zu den Überraschungen, die man sich zu Weihnachten eher nicht wünscht.
Gewünscht (und selbst geschenkt, man weiß ja nie) hab ich mir ein neues Tarot (Tarzan). Bisher hatte ich das Crowley-Deck, und ich bin mal gespannt, ob ich dieses Deck (da Vinci) jetzt besser verstehe. Ich finde spannend, auf welche Ideen mich die Karten manchmal bringen. In Zeiten, in denen ich an Themen „dran“ bleiben will, zieh ich oft eine Tageskarte, und schreibe dann auf, was mir dazu einfällt. Das hat nichts mit Wahrsagen oder Hokuspokus zu tun, und ich will auch nicht verkrampft dann ein „Ergebnis“ kriegen- das ist eher ein Stückchen Meditation im Alltag, das mir gut tut und mir neue Blickwinkel eröffnet.
Meine erste Begegnung mit einem Tarot hat Silvester vor beinahe 25 Jahren stattgefunden, ein Party-Gag mit einer Beilage aus Grusel und Geheimnis. Die Besitzerin des damaligen Decks hatte das mitgelieferte schmalbrüstige Taschenbuch mit den Deutungen dabei- aus dem so gut wie keine tauglichen Infos hervorgehen.
Lange hatte ich das gleiche Deck mit dem gleichen Buch dazu, bis ich irgendwann ein neues gekauft habe. Wieder das Crowley-Deck, die Karten jedoch kleiner, und daher für meine eher kleinen Hände leichter zu mischen. Außerdem mit einem wirklich ausführlichen 600-Seiten-Wälzer dabei, mit dem ich schon mehr anfangen konnte. Weniger wegen neuer Legesysteme, als vielmehr wegen der informativen und weiterführenden Texte zu den Karten.
Die Beschäftigung mit der (ausufernden) Symbolik des Decks hab ich mir immer vorgenommen, dann aber doch nie begonnen. Vermutlich wäre das ein Schritt hin zum Selbstdeuten (Selbstmeuten) - ich muss aber zugeben, dass ich selbst auf den großen Karten des alten Decks die Symbole kaum alle erkennen kann. Trotz recht guter Druckqualität sind die (in der Reproduktion natürlich verkleinerten) verschiedenen Zeichen aus verschiedenen Alphabeten mir zu oft auch fremd, oder einfach verschwindend klein. Die Farbmetaphern sind zu oft sehr persönliche Impressionen der Malerin Frieda Harris, und Crowley hat häufig seine eigene, krude Philosophie darüber gespannt, die ich nicht nachempfinde.

Jetzt also da Vinci. Erfreulich kühle Illustrationen sind mir zuerst aufgefallen, natürlich- denn da Vinci hat selbst kein Tarot entworfen, die Bilder sind sämtlich seinen Zeichnungen entnommen und entsprechen dem symbolischen Empfinden der Autorin Caitlín Matthews. Bei diesem Tarot sind sogar die Kartenrückseiten (dunkelrot-silber bedruckt- schön!) unterschiedlich, und ergeben im Zusammenlegen eigene Bilder. Noch bin ich mitten im Vorwort, für das ich mir auch Zeit nehmen will- denn die Karten heißen anders als gewohnt, und erscheinen mir weniger mystisch-alchemistisch, sondern systematischer aufgebaut.
Gemäß meiner eigenen Tradition ist die Zeit zwischen den Jahren Tarot-Zeit- egal, ob gerade größere Denkaufgaben anstehen oder nicht. Einfach, weil mehr Ruhe da ist- und es ist so wie im Fernsehprogramm dieser Tage: Die größten mentalen Bauchklatscher und die persönlichen Highlights werden einer Bewertung unterzogen, einfach, weil Ultimo in Gestalt von Silvester nahe ist.

Bis dahin werd ich mich schlau lesen. Und meine Stimme schonen.
Einen schönen Weihnachtstag euch allen!




Lily

Mittwoch, 24. Dezember 2008

Derdiedas unvermeidliche Weihnachtspost!

So.
Im Schlafzimmer lagert ein Stapel Bücher, die Karten sind geschrieben, das hässliche Geschenkpapier scheint sich selbst vernichtet zu haben, und im Flur stehen drei Säcke Silikat-Katzenstreu zwecks Auffüllens der Katzenkisten.

Yay. Weihnachten kann kommen.
In Packpapier gewickelt und mit selbst ausgeschnittenen Sternchen versehen, sowie mit gar buntem Geschleife verziert.

Obwohl ich so eine grottenschlechte Hausfrau bin, alles in allem, gerät das große W. mittlerweile halbwegs stressfrei, was das finish betrifft. Seltenst sieht man mich an Heiligabend noch einkaufen oder sowas, außer Lebensnotwendigem, wie der erwähnten Streu. Wenn ich dann alles da habe, was ich zu brauchen meine, fang ich langsam mit den wirklichen Vorbereitungen an. Staubsaugen, Tischdecken und solchen Dingen...

Seit dem Einzug der Katzen kann ich mich hervorragend herausreden, was die Notwendigkeit aufwändiger Deko betrifft, und mache mir auch damit keinen Stress mehr. Früher war das anders. Als chez Lily noch nicht chez Lily war, sondern eine Postkartenidylle-in-Lauerstellung war der Advent furchtbar. Hektisch, teuer, voller frustrierender Beutezüge in die lokalen Geschäfte... Weihnachtskalender basteln (keinesfalls kaufen, oh nein!), für Mann und Kind, mit teuer erworbenem Kleinkram bestücken, Adventkranz selbst binden, unentwegt putzen, Kekse backen und in Milde üben- so sah das Ideal aus, das sich auf gewohnt fiese und nachhaltige Weise der Erfüllung entzog. Das ganze kulminierte in einem Heiligabend mit einer Million Kalorien, und vollkommener Erschöpfung im Abgang.
Die im Nachhinein schreiend komischen Episoden unter der Überschrift „Wir schmücken einen Weihnachtsbaum“ waren mein jedes Jahr gefürchtetes Horrorszenario.
Ich kann mich an ein Jahr erinnern, in dem wir ums Verrecken den Christbaumständer nicht finden konnten...
Der mir damals amtlich Zugeteilte hatte im Jahr zuvor den Baum in Richtung Gartenende entsorgt- aber, wie es seine Angewohnheit war, das Angefangene nicht beendet. Und so hatte sich der Christbaumständer eben samt der inzwischen vollkommen entnadelten Alt-Tanne in böser Vorahnung hinter einem der Gartenhäuser versteckt. Nachdem er aus seinem Exil befreit worden und auf der Terrasse vom Dreck befreit und mit einer Ladung Farbspray wieder salonfähig gemacht worden war, war für den Exmann klar, dass er nicht mehr losfahren musste, um einen neuen zu kaufen, deshalb ging er wieder auf seine Couch. Tannenbaumaufstellung und -schmückaktion fanden immer an Heiligabend statt- und so war es recht nah am Ladenschluss, als er sich vom Sofa erhob und zur Tat schreiten wollte.
Der Christbaumständer war aus Gussmetall. Gussmetall mag es nicht, wenn man es herumwirft. Gussmetall mag auch nicht ein Jahr lang, bei Frost und Sonne und Regen und so, draußen im Garten stehen.
Der Ständer, baummäßig herausgefordert, begegnete den an ihn gerichteten Erwartungen mit einem kurzen, aber endgültigen „Knack“- und das wars dann. Heiligabend, 16 Uhr, und kein Baumarkt hatte mehr offen.
Ich war nicht gut genug gelaunt, um in das wiehernde Gelächter auszubrechen, das angemessen gewesen wäre.
Der männliche Hauptdarsteller hat es dann noch geschafft, einem Christbaumhändler den Tannen-Halter abzuschwatzen, der dann, nach einigem Entrosten und mit-Farbe-Besprühen, ganz passabel den Baum aufrecht hielt.
Alles in allem: Keine schöne Zeit.
Und nur im Nachhinein lustig :-)
Ich hab vielleicht nicht viel gelernt in den letzten Jahren- aber Weihnachten so zu stricken, dass das ohne viel Aufwand, ohne Nervenzusammenbrüche und Heulerei über die Bühne geht, gehört definitiv zu den erlernten Dingen.
Ich freu mich richtig auf den heutigen Abend. Weder der beste Sohn von allen noch ich haben irgendwelche übertriebenen Ansprüche, wir werden zusammen kochen, ein paar Kleinigkeiten austauschen und einen oder zwei Filme anschauen. Und dann? Dann bring ich ihn nach Hause, leg mich ins Bett und bereite mich auf weitere vier freie Tage vor.

In diesem Sinne wünsche ich euch entspannte, ausgeruhte und gut gelaunte Mitmenschen um euch herum, ein bisschen Gelassenheit und Distanz zu dem, was „sein muss“. Weihnachten ist ein sinnliches Fest, voller Farben und Düfte und Aromen. Genießt es...

Alles Liebe,



Lily

Dienstag, 23. Dezember 2008

Neulich auf dem Eisberg...




enjoy.

auch das noch...


Montag, 22. Dezember 2008

blogorrhoe...

Jetzt neu und verbessert! Mit "H"!
Danke, Paula- ich hätt's nie bemerkt.

Lily

Ach, wenns mich nur gruselte...

Die Zeit zwischen den Jahren fängt auch immer früher an, hab ich festgestellt. Früher ging das am dritten Tag nach Heilig Abend los, mit der Geburtstagsparty bei meiner ehemaligen Freundin K. Sie endete pünktlich mit dem ersten Tag, an dem man im Büro das Datum mit einer neuen Jahreszahl am Ende schreiben musste.
Heute hat K. immer noch Geburtstag, aber ich geh nicht mehr hin. Zu der Party.Dafür fängt die Zeit zwischen den Jahren jetzt schon knapp vor Weihnachten an, nämlich am letzten oder vorletzten Tag vor Heilig Abend.
Vielleicht liegt das daran, dass wir heute an H.A. nicht mehr arbeiten müssen.
Mit der sich verlängernden Zeit zwischen den Jahren bleibt weniger übrig für den Rest des Jahres. Das erklärt, warum dieses immer schneller vergeht (wieder ein Problem gelöst, ohne Zuflucht zu komplizierten Erklärungen nehmen zu müssen. Bravo, Lily!)

Sieht man die Leute heute in den Supermärkten und Kaufhäusern Schlange stehen, dann könnte man glauben, spätestens am Mittwoch würde eine nie gekannte Hungersnot ausbrechen, und ein Mangel ganz allgemein an Dingen, die sich in Geschenkpapier wickeln lassen. Eins steht fest: „Rezession“ stand nicht über der Menschenmasse, die heute in der Elektro- und Musikabteilung der örtlichen Karstadt-Filiale darauf wartete, ihr Geld loszuwerden. Ein klitzekleines Bisschen beneide ich die Leute, weil sie so hemmungslos Kohle rauswerfen- allerdings sahen sie summa summarum nicht nach Spaßgesellschaft aus, sondern als wäre das Geschenkekaufen eine schwer auf ihnen ruhende Last. Vielleicht ist es also ganz gut, dass ich mal wieder/immer noch ohne Geld bin.

Ich hörte auch von der Existenz von Eltern, die am vergangenen Freitag erstmalig loszogen, um einen Berg von Dingen für ihre zwei pubertierenden Kinder zu beschaffen. Wobei ein Großteil des Bergs noch hinter Nebelbänken ruhte, und nur erst als vage Geschenk-Idee langsam Gestalt annahm. So kurz vor Weihnachten in einem gigantischen Mega-Einkaufs-Horror-Tütenschlepp-Marathon alles besorgen zu wollen, was man noch so zu brauchen scheint (inklusive dem Brauchtums-Grünzeug) hat ein bisschen was von Bungee –Springen ohne Seil, nur weniger lustig und mit ziemlicher Sicherheit gefährlicher. Dabei noch überlegen zu müssen, was man überhaupt kauft? Der Alptraum schlechthin.

Aber ein jeder quält sich so gut wie er kann…

sagt Lily, die jetzt nach Hause geht.

Sonntag, 21. Dezember 2008

Stöckchen

Was selbst Geschnitztes.


1. Durch die gemischten Einflüsse genmanipulierter Marzipankartoffeln und kosmischer Strahlung bekommst du für dreißig Minuten eine übernatürliche Fähigkeit deiner Wahl. Welche wäre das, und was würdest du damit anstellen? (Außer für Weltfrieden sorgen. Das hatten wir schon!)


2. Stell dir vor, du gewinnst 500.000 € im Lotto. Was würdest du dir davon keinesfalls kaufen?

3. Welche fiktive Figur findest du am nervtötendsten?

4. Und welche würdest du sofort mit nach Hause nehmen und für immer behalten wollen?

5. Welche Arbeit in deinem Alltag würdest du sofort delegieren, wenn du jemanden dafür bezahlen könntest?

6. Welche Arbeit von Anderen würdest du auch ohne Bezahlung jederzeit übernehmen?

7. In welchem Kinofilm hättest du gerne eine Hauptrolle gespielt, welche und warum?

8. Was muss man tun, um dir möglichst schnell und effektiv auf die Nerven zu fallen?

9. Gibt es einen Tag in deinem Leben, den du löschen würdest, wenn du könntest?

10. Und gibt es einen, den du noch einmal wiederholen möchtest?



Ich werf mal an Frau Meise, an Paula, an Frau Vivaldi- und alle die, die fangen wollen.
Wer keinen Blog hat und antworten möchte: Die Kommentare sind geöffnet.


Lily

Oder

lieber mint?
Hm.

Ist

ziemlich bonbonfarben- aber ich mag rosa:-)

Samstag, 20. Dezember 2008

cool :)

blogorrhoe Made with My Cool Signs.Net

A good and hearty laugh in the morning.

Das da unten ist gerade in meine neu.de- Mailbox gefallen... Wieso hab ich den Eindruck, dass das eine Art Postwurfsendung ist?
Im Original stand da ein Name anstelle von XXXXX und XY- aber das ändert nichts:-))
Ich kann nämlich nicht glauben, dass da wer so beduselt ist von meinem Foto und der damit verbundenen Schönheit. Nicht bei dem Foto...



Hello Dear
i think your beauty has just sent a nudge into my computer and its sending a cold into my spine ....Ummmmm..a litlle about me ...am nice but not that nice ...am cool but not that cool ....am tall but not that tall ....am handsome but not that handsome....grrr a, really sorry about all this ...i guess your beauty has made me fuzzy ....maybe a little introduction and lets see if you like me ....I'm XXXXXXXXX from england ....in my early forties, i have a kid and i lost my beautiful wife in a crucial car accident for about five years now. I like sincere friends, swimming, beaches, holidaying, nature-walking, going on mountains, reading good books, some cinemas, adventures, travelling, good music, joking, doing fun and laughing a lot.I also believe in spirituality . I am searching for a lady in whom I will find immense pleasure to love her and to care for her and to be loved by her a lot.I will give her all my love. She must be the one without whom I will not be able to live for a single moment and she must also be my best friend. Religion ,caste and all these things do not matter for me. She can be anybody. Because if there is deep love, everything will be there; faith, sincerity, truth, honesty. I value a lot love and friendship..
Moreso.... i am into building and construction .....though thats not what i do at the moment ..
i am a very Romantic person....i give all i can do to make a lady happy for the rest of her life...i will always make her happy i wont hurt her...i will never lie to her...i will be 100% honest and sincere to her but i will like her to do the same for me. i love helping peolple and she should also love helping people too.
Actually understanding matters alot and trust is another thing that goes along with a good relationship and friendship.
If you can give me your trust, am sure we can be friends without hurting each other.Although relationship is just like a perfume of which certain amount may delight you but too much of it can turn you off...i want you to be there for me if am not in happy mood to carry me on i can assure you..you will be the happiest lady on earth.
No distance of place or lapse of time can lessen the friendship of those who are thoroughly persuaded of each other's worth.Though miles may lie between us, we're never far apart, for friendship doesn't count the miles, it's measured by the heart.
So if you dont mind i will like to know more about you...and hop to get into a true relationship with you .... I'm always online at msn messenger, this is my email address, XXXXX.com ...till i hear from you ....remain blessed
XY


Ich geh mich jetzt gesegnet fühlen. Thanks a lot, Mr X!

Vom Sehen.

Blicksteuerung kennt man von verschiedenen Tätigkeiten: Motorrad- oder Autofahrern ist bekannt, dass man in der Regel dahin fährt, wohin man schaut. Was erklärt, warum der einzige Pfosten weit und breit gerne Kontakt mit dem Fahrzeug aufnimmt. Weil man ihn nämlich fixiert.

Es ist gar nicht so einfach, weg zu schauen, um ihn zu verfehlen.


Gut erzogene Haustiere und Kinder kennen ihn auch: Den BLICK. Mit oder ohne zusammengezogene Augenbrauen signalisiert er alles von „Jetzt ist aber Schluss mit [hier unerwünschte Tätigkeit einsetzen]“ bis zum „Wenn ich jetzt auch noch aufstehen muss, kannst du dein Testament machen“.

Der BLICK ist nur dann erforderlich, wenn die Umstände ein sofortiges und leibhaftiges Einschreiten unmöglich machen, und wird gern bei Telefonaten eingesetzt, sowie bei allen anderen Gelegenheiten, wenn ein zorniger Aufschrei nicht angemessen erscheint.

„The Glare of Death“ kriegt hier besonders Karlchen zu spüren, wenn er mal wieder die beiden Schwächsten im Bunde von ihren Ruheplätzchen vertreibt und hinter den Fernseher scheucht. Eddie könnte sich theoretisch selbst wehren, denn er ist immerhin gesund, eine Handbreit größer und erst drei Jahre alt. Warum er sich von dem kleinen Terroristen im Kuh-Design immer wieder verscheuchen lässt, ist mir ein Rätsel. Einmal zuschlagen, und das wärs, schätze ich- aber Eddie trägt Schrecktracht und faucht und legt die Ohren an- und dann gibt er Fersengeld. Karl weiß genau, dass es meine Missbilligung erregt, wenn er Furcht und Angst verbreitend unterwegs ist, und schaut sich, direkt nach vollbrachter Tat, schon mal prophylaktisch zu mir um. Fixiert werden ist ihm unangenehm, aber er holt sich seinen BLICK ab. Ich schwöre, man sieht ein rotes Leuchten in seinen Augen...

Es hat leider keinen nachhaltigen Effekt auf ihn- so wie auch alle Versuche, ihn anderweitig von derartigen Attacken abzuhalten. Mit Gegenständen werfen? Die meisten sind entweder gefährlich, wie Bleistifte oder sowas, oder sie sind Spielzeug für ihn. Was eine Belohnung für das Verhalten wäre. Und zudem bedeutet, dass ich mich von meinem Radiergummi verabschieden muss, bis er es unter die Couch befördert hat, wo er nicht dran kommt.

Beim besten Sohn von allen hat er besser geholfen, der BLICK. Und hilft auch heut noch... Darauf bin ich nicht wirklich stolz, denn eigentlich finde ich, dass ich nicht mehr in sein Verhalten hinein regieren sollte. Schließlich ist er beinahe 28 Jahre alt- und sollte, auch bei unpassendem Benehmen, die Folgen gefälligst selbst tragen, und meine Augen sollten bleiben, wo sie sind.

Die Zeiten, zu denen er den Nachbarn im Hof lautstark erzählt hat, was Mama und Papa vom Finanzamt zurück gekriegt haben, sind lange vorbei (Das hat eine Weile zu einem mehrsprachigen Familienleben geführt. Deutsch fürs Kind und Englisch für den Partner. Bis zur sechsten Klasse... da war dann Französisch angesagt. Das versteht er heute noch nicht).

Nett ist eine andere Art von Blick- bei der man über einen Raum voller Leute hinweg Verständnis und/oder Belustigung mit jemandem teilen kann, den man sehr lange kennt, und mit dem man in diesem Moment vollkommen einig ist. Ich weiß nicht, ob diese Art Blicke unbemerkt bleiben. Aber ich hoffe es...

In völlig anderem Zusammenhang fiel mein Blick heute morgen auf das miese, graue, trübe Wetter. Noch vier Tage bis Weihnachten, von Winter keine Spur mehr, die Deko hier Chez Lily beschränkt sich auf einen wunderbaren, beleuchteten (Premiere...) roten Papierstern im Fenster (Kein Blick der Welt hält das Katzenvieh davon ab, andere Deko zu zerstören), und in der Küche wartet Geschirr für eine Stunde Spülen.

Der Balkon ist trist, verregnet und voller erfrorener einjähriger Bepflanzungsreste. Vielleicht schaffe ich das Abräumen noch vor Weihnachten- schöner wäre es. Zumal in der nächsten Woche das letzte Mal die Kompost-Tonne geleert wird.

Trotzdem ist die Stimmung gut- gestern Abend habe ich mit einer Freundin wieder die exorbitant schöne Kneipenmeile in Dinslaken besucht, und wir haben superleckere Tapas gegessen. Die Fleischbällchen in Zimt-Rotwein-Sauce waren so lecker, dass ich mich hätte reinlegen können. Aber das gleiche galt für das eingelegte Gemüse, die Tintenfisch-Ringe und die Garnelen... Was ich nur immer noch nicht verstanden habe, ist, warum in Kneipen, in denen nicht getanzt wird, die Musik immer so höllisch laut sein muss. Der Absacker in einem Weinlokal, ohne Musik und ohne Qualm war die reine Erholung. Auch als Raucher- es war einfach schön, dass gute Luft herrschte, dass es nicht wegen notwendiger Lüftung ständig zog, und dass man sich nicht anschreien musste, um sich zu verständigen.

Dafür hab ich mich auf dem Rückweg derbe verfahren. Ich weiß nicht, warum ich der Meinung war, im Kreuz Duisburg-Nord unbedingt in Richtung Kamp-Lintfort fahren zu müssen. Aber ich habe Duisburg-Beeck kennengelernt.

Muss ich nicht noch mal sehen, zumindest nicht diese gräßliche, schlecht beleuchtete Hauptstraße, nachts und bei Regen.

Und ich möchte, dass jemand mal Autohifi-Geräte erfindet, bei denen man die Beleuchtung abschalten kann (Oder gibt’s die schon?). Wenn man so wie ich, eine Brille mit relativ dicken Gläsern hat, gibt das jede Menge überflüssiges und störendes Streulicht im Auto- und irgendwie nehmen die überstehenen Glasränder dieses Licht auf. Es fühlt sich an, als seien die Gläser von innen erleuchtet. Die Außenspiegel tun das ihrige dazu. Ich bin immer froh, wenn nachts keiner hinter mir ist. Vielleicht muss ich aber nur mehr Möhren essen.


Und jetzt werde ich einen Einkaufszettel basteln, damit nicht der leere Kühlschrank und der ungefüllte Gefrierschrank meinen Blick bei Feinkost Plus auf Dinge richten, die ich weder brauche noch haben möchte.

Einen schönen Samstag Euch allen!

Lily


Donnerstag, 18. Dezember 2008

Meanwhile…

Es passiert derzeit soviel nicht Blogbares, dass mir wirklich nichts zu Schreiben einfällt, außer einer Reihe von Ereignissen, die in sich ohne globale Bedeutung sind (was natürlich auch nicht heißen soll, dass ich sonst immer nur über Dinge von enormer Wichtigkeit schreibe…).

1. Ich hab alle Weihnachtsgeschenke eingekauft (Hurra. Sonst war das immer erst am 23. der Fall…)

2. Es gibt kein neues Geschenkpapier- die Maxi-Rolle von vor drei Jahren muss auch dieses Jahr wieder ausreichen. Es wird irgendwann als Tante Lilys Geschenkpapier in die Geschichte eingehen. Es ist scheußlich.

3. Wenn man scheußliches Geschenkpapier benutzt, sind die Chancen groß, dass niemand es aufbügelt und weiterbenutzt.

4. In diesem Jahr wird von mir nur Kultur (in Gestalt von Büchern und Theaterkarten) und Sport verschenkt. Der beste Sohn von allen hat ein Fahrrad von seinem Vater geschenkt bekommen (nachdem es 20 Jahre lang gar nichts und 6 Jahre lang Kleinigkeiten gab, und –als Krönung- im letzten Jahr ein Pfund Kaffee (wobei er nicht mal Kaffee trinkt)).
Für dieses Rad gibt’s von mir das ganze Zubehör. Helm, Schloss, Packtaschen, jede Menge sicherheitsrelevantes Reflektoren-Zeugs und so. Jetzt sieht er aus wie ein fahrender Weihnachtsbaum. Aber man sieht ihn. Neue Fahrradlampen sind genau so gut sichtbar wie Autoscheinwerfer, hab ich gestern festgestellt. Und das Rad ist wirklich gut und geeignet, damit Kilometer zu machen. Ich finde, da hat der Sohnvater sich mal was richtig Gutes einfallen lassen.... Das hab ich über ihn noch nie gesagt – er hat aber auch die letzten 27 Weihnachten sich wirklich nicht mit Ruhm bekleckert :D

5. Im Büro sind alle Leute mit hektischen Jahresschluss-Tätigkeiten beschäftigt. Die Rechner laufen heiß, manche Leute haben Standleitungen in die Finanzbuchhaltung, und nie war ein Fax so sinnvoll wie heute…

6. Zwischen Weihnachten und Neujahr ist hier dann tote Hose. Ideale Zeit zum Aufräumen, Lüften und Stapel-Sichten. Ich denk drüber nach, ob ich meinen Schreibtisch anders hinstellen soll. Eigentlich wird’s mal Zeit, in den letzten Monaten find ich es hier extrem scheußlich, eng, rummelig und unübersichtlich.

7. Ich freu mich auf die freien Tage, auf Gammeln im Pyjama, auf Surfen bis zum Abwinken, Chatten, Bloggen und so weiter.

8. Und- ein bisher nie da gewesenes Ereignis: Es sind noch 14 Tage bis Silvester, und ich weiß schon, was ich mache.
Hirschbraten :D

Sonntag, 14. Dezember 2008

Erfinderisch

Der Mensch muss sich zu helfen wissen...

Bug- or Feature?

Die ein oder andere Szene im ein oder anderen Film oder Buch lässt mich immer ganz neidisch werden- nämlich die, in der seitens einer Frau mit Tellern geworfen wird. Oder mit Blumenvasen. Hysterische Ausbrüche, ungehemmtes Rumschreien, Haareraufen und bühnenreife Auftritte nötigen mir in gewisser Weise Respekt ab:-)

Vielleicht fehlt mir die richtige Frisur dafür oder irgendein Gen, jedenfalls kann ich sowas nicht.

Was nicht heißt, dass ich das nicht lernen will.


Deshalb meine Fragen an alle die, die es beherrschen:


Ist es so befreiend, wie es aussieht?

Sollte man vorher Kinder und schreckhafte Lebewesen entfernen?

Wie verhindert man, dass die Stimme ganz kreischig wird?

Und wie gut sollte man treffen können, beim Werfen?


Wenn es nicht wirklich erleichternd ist, würde ich vielleicht lieber mein Geschirr schonen, und mich im Voodoo üben.


Inquiring minds want to know...




Lily

Samstag, 13. Dezember 2008

10- äh, 18 gängige Irrtümer meiner (?) Katzen

1.Katzen sind durchsichtig. Ja, wirklich.

2.Die Anwesenheit einer befellten Ganoventruppe in einem Schlafzimmer erfüllt das Herz des Menschen mit Freude. Besonders beeindruckt ist er, wenn man ihm zeigt, dass man an Gardinen hochklettern kann. Diese Freude äußert er durch Lautstärke.

3.Ebenso freut er sich, wenn soeben direkt vor ihm ein Kater sich hat vom Schrank fallen lassen. Genau vor seine Füße. Der kleine Hüpfer- war das etwa kein Freudensprung?

4.Wenn man eine kleine, alte Katzendame ist, steht einem ein besonderer Platz zu. Zum Beispiel mitten auf dem Wohnzimmertisch.

5.Es ist vollkommen angemessen, die Nachbarskatze anzuschreien, wenn die den Balkon betritt. Ebenso, wenn sie auf der Fensterbank des Arbeitszimmers Platz nimmt. Vor allem nachts. Dann sieht man sie nämlich nicht, also muss man sie hören. Sonst wird noch vergessen, dass es Katzen im Haushalt gibt.

6.Der wacklige Ständer des PC-Monitors ist nur deshalb wacklig, damit Katz darauf ein wenig ihr Gleichgewicht trainieren kann, während die Bildröhre ihr den Hintern wärmt.

7.Ein Buch ist nur interessant, wenn Katzen drin vorkommen. Falls nicht, sollten sie sich draufsetzen, damit der Mensch wenigstens eine kleine Ahnung hat, wie es in der besten aller Welten aussähe.

8.Kabel sind zum Zerkauen da. Das kribbelt so nett an den Zähnen.

9.Das Schicksal eines Kratzbaums ist das Zerstörtwerden. Daher ist es verwerflich, wenn der Mensch dieses Schicksal mittels Heißkleber und anderer Hilfsmittel abzuwenden trachtet. Der Versuch ist strafbar.

10.Menschen sind besonders erheitert, wenn sie bei Betreten der Wohnung von ihren Katzen empfangen werden. Sie freuen sich um so mehr, je mehr Katzen um sie herumstreichen, und am meisten, wenn sie dabei die Hände voller Taschen oder Kisten haben. Dann brauchen sie unbedingt einige Fellgenossen, die ihnen um die Beine streichen. Damit, auch wenn er sie nicht sehen kann, der Mensch wenigstens fühlt, dass sie für ihn da sind. Immer.

11.Kein Kleidungsstück ist vollständig ohne Katzenhaare.

12.Dito Couch.

13.Das Öffnen einer Packung bedeutet immer und überall, dass es was zu Fressen gibt. Sofern die Menschen irrtümlich vergessen, dass sie ihren vierbeinigen Hausherren Tribut schulden, sind sie daran zu erinnern. Wenn tödliche Blicke nicht ausreichen, so sind Krallen zu Hilfe zu nehmen. Sollte Mensch den Teller verteidigen, so ist der Einsatz von Pfoten auch am Menschen gerechtfertigt. Blutende Wunden sind billigend in Kauf zu nehmen.

14.Tapeten sind erst richtig schön, wenn sie Krallenspuren tragen.

15.In frisch befüllten Katzenkisten kann man sich wälzen. Beim Aussteigen ist garantiert, dass eine maximale Menge an Streu ausgeteilt wird. Jedoch ist darauf zu achten, dies nur in Räumen zu tun, in denen der Mensch barfuß geht. (Barfuß = der Zustand, in dem der Mensch mit Schreien auf kleine Überfälle reagiert.)

16.Es ist ein Zeichen von Großzügigkeit, etwas in die Schuhe des Menschen zu füllen. Da Katzen keine Daumen haben, kann man nicht erwarten, dass sie Süßigkeiten vom Aldi holen, und muss mit Vorhandenem vorlieb nehmen. Durchgekaute Spielzeugmäuse, zum Beispiel. Oder Dinge, die schon einmal gefressen worden sind.

17.Kerzen sind wunderbar zum Spielen geeignet. Sofern Mensch sie ausbläst, ist er mit Verachtung zu bestrafen. Sofern man sich die Schnurrhaare ansengt, gilt dies ebenfalls. Außerdem ist der Mensch dann SCHULDIG. Dies ist ihm auf geeignete Weise zu vermitteln.

18.Über Tische springt man im möglichst flachen Bogen. Immer haarscharf über die Tassen, Flaschen oder Gläser hinweg. Sofern man einen dieser Gegenstände trifft, ist eine Wiederholung zulässig. Auch hat man das Recht, beleidigt zu sein.


Oh. Es klirrt aus der Küche. Muss mal eben.....






Lily

Sweets for my sweet...

Auf dem Weg aus der Mittagspause zurück ins Büro (man sagt fast schon selbstverständlich „nach Hause“, wenn man diese Dinge plant), hab ich dafür gesorgt, dass das ab 16 Uhr geplante Glühwein-Treffen auf eine solide Unterlage hoffen konnte, und bin noch kurz zur Bäckerei meines Vertrauens gegangen.

Dort hab ich vor 14 Tagen mal mit einem Unterzucker in der Schlange gestanden, verschwitzt und wacklig auf den Beinen, und dann die gekaufte Puddingschnecke fast mit einem Bissen vertilgt. Die Dinger sind heutzutage viel süßer als früher, und mit ordentlich Zuckerguss drauf versehen- natürlich hatte ich wieder vergessen, dass ich Traubenzucker in der Handtasche hatte.


Gestern also trat ich wieder dort ein, verlangte eine Puddingschnecke- und die Verkäuferin hat dafür gesorgt, dass ich ganz sprachlos war.

Sie schaute nur kurz auf und sagte: Ach, und wenn Sie nächstens unterzuckern, dann sagen Sie das doch sofort. Da brauchen Sie doch nicht zu warten. Reden Sie einfach dazwischen, und wir geben Ihnen sofort was...


Ich glaube, ich möchte sie heiraten.



Lily

Freitag, 12. Dezember 2008

Adventskalender

... sind da, um leergefuttert zu werden.
„Zeit, dass du erwachsen wirst“, sagt der Mensch, der mich dabei beobachtet, wie ich ausgewählten Kästchen bereits vor ihrer Zeit zu gähnender Leere verhelfe.
„Ausgewählt“ bedeutet in dem Zusammenhang: Alle Kästchen zwischen Tür Nummer eins und Tür Nummer 24.
Was hat denn das bitte schön miteinander zu tun?
Bzw. wie kommt der darauf, dass das vorzeitige Vertilgen sich mit Erwachsensein nicht verträgt?
Heißt das nicht auch, dass man
a) ohnehin nicht mehr ans Christkind glaubt, einem
b) sowieso keiner mehr was richtig Dolles, Schönes und Überraschendes schenkt und
c) dass man seine Schokolade genau dann essen kann, wenn man das will?

Also auch nach dem Zähneputzen, dem Diät-Vorsatz und solchen Dingen? Erwachsensein besteht doch auch aus Selber-Bestimmen-Dürfen. Oder nur aus dem ganzen langweiligen und gut überlegten Zeug?

Und dann gibts da noch was:
Leider gibts niemanden, der mir jetzt einen Neuen kauft.
Ist das "erwachsen sein"?
Wenn ich richtig drüber nachdenke, war ich dann schon mit fünf erwachsen.
(Sofern es da schon Adventskalender mit Schokolade drin gab. Vermutlich hatte man da aber noch die Sorte mit Bildern, also musste das Erwachsenwerden bis zum siebten oder zehnten Geburtstag warten. Sei’s drum.)

Darf ich das jketzt mal zusammenfassen?

Erwachsen sein heißt, den Adventskalender schon am 30. November leer zu machen.
Aber ohne sich zu beschweren, wenn’s dann am ersten Dezember keine Schokolade gibt.


Herzlichst,



Lily

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Reminiszenzen








Bullet-Ware

∙ Im Zuge des weihnachtlichen Deko-Overkills hätte ich gestern beinahe mein Büro abgefackelt. Wenn man Papier über brennenden Teelichtern ausbreitet, ist das nicht weiter verwunderlich.


∙ Zum Zwecke der Verhütung derartiger Zwischenfälle gibt der Sicherheitsingenieur einmal im Jahr ein Pamphlet heraus, welches mit „Jahreszeitliche Brauchtums-Dekorationsartikel“ überschrieben ist. Ich muss bereits bei der Überschrift derartig lachen, dass ich mich nicht mehr dem Inhalt widmen kann. Ist vielleicht auch besser so.


∙ Mein Kind wünscht sich in diesem Jahr etwas Leichtes auf dem heiligabendlichen Esstisch. Genauere Nachforschungen ergaben, dass er unter „schwerer Kost“ –Fleisch versteht.
Ich seh mich Heilig Abend schon Möhren knabbern. Vielleicht lässt er sich ja zu einem gemischten Salat mit Geflügelfilets überreden. Und vielleicht einen Obstsalat zum Nachtisch.
Traditionell gibt’s Heilig Abend Kartoffelpüree mit Sauerkraut, Kassler und Zwiebelringen. Ist doch auch beinahe alles pflanzlich… Und das Kassler würd ich auch allein essen.


∙ Der Kollege von gegenüber hat öfter mal etwas schwach begabte Kundschaft. Was ich nicht verstehe, ist, wieso lautes Sprechen das gegenseitige Verständnis fördern soll. Einen anderen Grund für das Gebrüll kann ich mir nämlich nicht vorstellen.


∙ Es gibt nur wenig, was mehr ankotzt als Schuhe, die die Socken verfärben: Nämlich Jeans, die das mit ganzen Beinen machen. Meist färben sie auch noch die Hände, und im Falle, dass man ins Schwitzen gerät, auch mal T-shirts, die mit der Jeans in Kontakt kommen.
Blau oder schwarz schimmernde Beine brauchen gar keine Cellulite mehr, um bizarr auszusehen. Andererseits fällt es dann nicht mehr so auf, wenn man blaugefrorene Knie hat vom Rumstehen an Weihnachtsmarkt-Glühweinständen.


In diesem Sinne: Einen schönen Tag,


Lily

Dienstag, 9. Dezember 2008

21rst Century Tiger

Ich hab Kritik kassiert, und zwar für meinen letzten Post- sowohl wegen des Suchens an sich, als auch wegen des Inhalts.
Nun.
Da es sich um ein komplexes Thema handelt, muss ich es ein bisschen klein hacken, um besser dran rumnagen zu können.
Die Suche an sich ist da schon ein Ding, an dem sich so manches aufhängt. Paula zum Beispiel hat geschrieben, dass wer suche, nicht finden werde- und da bin ich anderer Meinung.

Sicher, es ist möglich, dass man zufällig jemandem über den Weg läuft, und ihn/sie findet. Früher war das so, und mit früher meine ich nicht nur knackigere Zeiten, attraktivere Zeiten- sondern zunächst mal Zeiten, in denen man mehr Freizeit hatte. In denen man nicht von morgens um halb acht bis abends um halb sechs in einem schlecht beleuchteten Büro saß – um ab acht Uhr auf der Couch wegzudämmern. Lather, rinse, repeat- am nächsten Tag geht’s von vorn los.
An den Wochenenden – ach, die Wochenenden, die waren schon mal Thema. Und was da Spannendes und Aufregendes los ist, braucht keinen zweiten Aufguss. Wichtiger noch: Es geht allen so.
Die freie Wildbahn ist demnach ziemlich wildleer. Weil kaum noch wer draußen spielen kommt, vor allem nicht die Altersklasse, die so gefragt ist von den Jahrgängen Vierzigplus.
Millionen von Singles sitzen in ihren einsamen kleinen Singles-Nestern und es tut sich nichts an der Veränderungsfront.
Jedes noch so große Ausmaß an Hoffnung ist da vergebens, denn: Um gefunden zu werden, muss ich gesucht worden sein- und umgekehrt.
Aktivität ist dabei unverzichtbar, glaube ich.
Finden anstelle des Suchens ist eine schöne Formulierung, wirklich- es schmeckt für alte Neurotiker/innen nur ungefähr so, wie der Tipp, einfach nicht aufs Essen zu achten, Diät würde sich dann von selbst ergeben. Weit gefehlt. Was sich findet, sind Vorräte der kalorienhaltigen Art, und das Bedürfnis nach größeren Jeans.
Mir gefällt jedoch an dem Ansatz, dass er das Problem auf einen Randplatz verdrängt. Es ist der Suche (oder der Chance, zu finden) nämlich sicher abträglich, zu verkrampfen und die Partnerlosigkeit bzw. -Suche zum zentralen Anliegen zu machen. Das würde bedeuten, sich selbst abzuwerten, was ein sicherer Fahrschein in unruhige Gewässer ist.
Und natürlich gehört dazu, dass man ein Leben hat, neben der Partnersuche.

Wenn also Suche, dann wo?

Die Möglichkeit, sich jemanden an seinem Arbeitsplatz zu suchen, ist trotz der statistisch ausgezeichneten Aussichten doch stark davon abhängig, welche Art Arbeitsplatz man hat. Und selbst wenn da ausreichend Auswahl vorhanden ist: Meine Befürchtung ist, dass so was zu Problemen führt, eben an dem Arbeitsplatz. Denn da hat man einen Ruf zu verlieren- wenn’s schief geht. Unter Umständen verbaut man sich Karrieremöglichkeiten, weil bestimmte Posten wegen einer Beziehung mit eine/r/m Vorgesetzten ausgeschlossen sind.

Für mich kommt das Büro nicht in Frage.

Was dann?
Naturgemäß sucht sich der Tiger sein Gnu am Wasserloch- da, wo auch eine nennenswerte Wahrscheinlichkeit besteht, nicht nur ein paar Zebras zum Quatschen zu treffen, sondern wo man auch über Stachelschweine lästern und aus einiger Entfernung die Antilopen bewundern kann.
Beziehungsbörsen scheinen die Wasserlöcher des 21. Jahrhunderts zu sein.

Das scheint alles merkwürdig, das schmeckt immer noch nach dem Verzweiflungsaroma der Anzeigen, die sich so amüsant lesen, wenn man jung und attraktiv ist: „Arme Witwe, frauliche Figur, zieht bei Gefallen sofort zum Mann“. Oder so. Ganz zu schweigen von all den stattlichen Erscheinungen, den finanziell Unabhängigen, den Nicht-Disco-Typen.


Im Unterschied zu Anzeigen in Zeitungen bieten die Möglichkeiten des Web 2.0 jedoch ein paar interessante zusätzliche Features. Mehr Platz, mehr Fotos, mehr Möglichkeiten sich zu präsentieren- und auch zu blamieren. Direkterer Kontakt via E-Mail und Chat, überregionale Reichweite, wenn man das will- und, last but not least: Jede(r), der dort registriert ist, weiß, dass der Andere ebenfalls sucht. Ob er/sie das auch ehrlich tut, weiß man natürlich nicht. Aber wenn der/die Auserwählte regelmäßig online geht, ist die Chance, dass er/sie ebenfalls noch auf der Suche ist, ganz gut. Natürlich ist Papier, respektive Webspace, mehr als geduldig, und ob das immer alles so stimmt, weiß man nicht- aber so ist das Leben...
Klar kann der Axtmörder von Lüchtinghausen hinter dem Nick "Blümchen59" lauern, das weiß man nie- und der Typ, der schreibt, er will eine Frau, mit der er alt werden kann, sucht vielleicht nur ein ONS. Wenn man den Äußerungen der Männer in ihren Profilen Glauben schenkt, dann gibts genauso viele Frauen, die nur den kurzen Kick suchen... Wie gesagt, ich denke, dass das wirkliche Leben die gleiche Art Überraschungen bieten kann- und wird. Das hängt zum nicht geringen Teil auch von einem selbst ab.

Ich habe also mein Profil reaktiviert, und schau mich auf dieser Plattform derzeit ein bisschen um. Ich begebe mich sozusagen in ein Setting, in dem ich die Chance habe, auch wen zu entdecken. Oder? Eine Suche mit den eingestellten Features meines Profils ergibt in der Regel eine Auswahl von 1000 Profilen. So viele verschiedene Menschen treffe ich im wirklichen Leben in einem ganzen Jahr nicht.

Ungeschickt formulierte, schlecht bebilderte und von Selbsteinschätzungsproblemen geschüttelte Profile wie im letzten Post angeführt gibt es- und ich halte es immer noch für legitim, das zu bemerken. Und meine Spottlust ist ungebremst. Jede(r), der/die sich dort präsentiert, ist sich klar drüber, dass viele Andere das eigene Profil lesen, und muss damit rechnen, dass er oder sie nicht gut ankommt. Manches ist kontraproduktiv, wie nicht erkennbare Gesichter auf Fotos- die Arbeit des Hochladens braucht man sich dann gar nicht zu machen.
Auch mein eigenes Profil schaue ich mir die Tage noch mal an, vor allem in Bezug auf besagte Selbsteinschätzung. Da kann man hoch- oder tiefstapeln, und das gilt es zu vermeiden. Deshalb wird mir eine Freundin dabei behilflich sein.
Wenn mir das alles zuviel wird, melde ich mich ab, und basta. Oder gehe einfach eine Weile nicht online- hat den Vorteil, dass man ans Ende der Vorschläge rutscht und nicht mehr bemerkt wird. Das ist das Cyber-Äquivalent der niedergeschlagenen Augen.

Seit meinen ersten Erfahrungen auf dem Gebiet der Beziehungsplattformen hab ich ein bisschen was dazu gelernt. Die richtige Seite aussuchen ist nicht unwichtig, nicht zu lange zu mailen, sondern recht schnell zu telefonieren und sich zu treffen (Mails können sehr irreführend sein), nichts persönlich zu nehmen und vor allem etwas Geduld zu haben.

In diesem Sinne.


Lily

Sonntag, 7. Dezember 2008

Frau Lilys Lebensweisheiten

Nachdem ich einen alten Account auf einer dieser Beziehungsbörsen seit einigen Tagen wiederbelebt habe, muss ich ein paar Sachen loswerden...

Wenn Mann über 50 ist, und eine Partnerin sucht, macht es sich nicht wirklich gut, wenn er schreibt, dass er noch bei den Eltern wohnt... Überleg mal scharf. Wirklich bei den Eltern? Nicht vielleicht doch in einer eigenen Wohnung im Haus der Eltern? Tatsächlich im Kinderzimmer, und Mama macht die Wäsche? Nicht gut... Vielleicht wär es prima, erstmal auszuziehen. Und dann auf die Suche machen. Wirst schon sehen, das klappt dann auch mit den Frauen.

Nicknames wie „Trinker“ oder „ItallienStallien“ (in dieser Schreibweise) kommen nicht wirklich positiv an.

Die Fotos sollten dich zeigen, nicht deinen Porsche. Und: Ein Trabbi würde mehr über dich aussagen.

Begrüßungstexte sind schwierig, das ist eine Tatsache, und das berücksichtigt auch jede(r). Wenn der Text bei Goethe, Schiller, Saint-Exupery oder Erich Fried abgeschrieben ist, sollte man das aber ruhig zugeben. Ist keine Schande, wenn man Lesen kann.

Es ist auch keine Schande, wenn man nicht rechtschreibsicher ist- aber es gibt bestimmt jemanden, der mal Korrektur liest. Texte, die da lauten „kein premium“ sprechen nicht wirklich an. Ebenso wie die, in denen kein einziges Wort richtig geschrieben ist. Auf Buchstabenrätsel haben die meisten Leser(Innen) keine große Lust.

Den einleitenden Halbsatz „Nach einer großen Enttäuschung“ sollte man noch einmal überdenken. Da schwingt jede Menge Unbearbeitetes mit. Und was wollt ihr? Mitleid?

Auch die Einleitungen „Mal sehen, was es hier so gibt“ oder „Wer hier rumhängt, weiß ich nicht, aber ich versuchs mal“ wirken nicht einladend.

Am besten gefallen mir die, die gleich in ihren Texten vom Leder ziehen und zur Publikumsbeschimpfung übergehen. Ich las irgendwo, dass es eine Schande sei, dass man sich „als Mann so bewehren“ müsse (ich nehme mal an, er meinte bewähren)- bingo, bei mir brauchst du es gar nicht erst versuchen. Und ich halt mich auch von dir fern, versprochen. Andere schrieben, dass „die Frauen“ eh kein Interesse an ihnen hätten, und dass die Übermacht von 10 Männern pro teilnehmender Frau diesen wohl zu Kopf gestiegen sei- das ist nicht nur unfreundlich, damit zieht man auch nur Frauen an, die sich gern beschimpfen lassen.

Keine Eigenschaften anzugeben, die die Traumfrau haben soll, ist genauso kontraproduktiv wie die Angabe :25,3 Jahre jünger, 1,80-1,82 m groß, 58,7 Kilo leicht, dunkelrot-braungesträhnte Kurzhaarfrisur und 80.000 € angestrebtes Jahreseinkommen. Das eine ist so vage, dass man als Leserin den Eindruck hat, das einzig Wichtige seien die richtig befestigten Titten (sorry), das andere ist so speziell, dass einem bestimmt Miss Wunderbar durch die Lappen geht...Außerdem wirkt das ziemlich arrogant.

Ach, und noch was: Die Fotos... Mal abgesehen vom Porsche, der, wenn gut fotografiert, vielleicht noch ein ästhetisches Vergnügen bereitet: Überbelichtete, unterbelichtete, unscharfe Fotos oder solche mit ausgiebigen Hinweisen auf eine äußerst unaufgeräumte Wohnung sind genau so anti wie Urlaubsbilder, auf denen viiiel Strand und eine an den Rand gequetschte Gestalt zu sehen ist. Auch ein üppiger Umtrunk mit deinen Kumpels, bei dem man dich schielend und sabbernd geknipst hat, ist kein Anlass, der auf so einer Seite dokumentiert werden sollte.


So. Und jetzt Schluss mit Besserwissen, ich muss noch Mails beantworten ;-)


Schönen zweiten Restadvent,


Lily

Samstag, 6. Dezember 2008

Erkältungszeit

Freitag, 5. Dezember 2008

Under the Cities



A Horse with no Name


On the first part of the journey
I was looking at all the life
There were plants and birds and rocks and things
There was sand and hills and rings
The first thing I met was a fly with a buzz
And the sky with no clouds
The heat was hot and the ground was dry
But the air was full of sound

I've been through the desert on a horse with no name
It felt good to be out of the rain
In the desert you can remember your name
'Cause there ain't no one for to give you no pain
La, la ...

After two days in the desert sun
My skin began to turn red
After three days in the desert fun
I was looking at a river bed
And the story it told of a river that flowed
Made me sad to think it was dead

You see I've been through the desert on a horse with no name
It felt good to be out of the rain
In the desert you can remember your name
'Cause there ain't no one for to give you no pain
La, la ...

After nine days I let the horse run free
'Cause the desert had turned to sea
There were plants and birds and rocks and things
there was sand and hills and rings
The ocean is a desert with it's life underground
And a perfect disguise above
Under the cities lies a heart made of ground
But the humans will give no love

You see I've been through the desert on a horse with no name
It felt good to be out of the rain
In the desert you can remember your name
'Cause there ain't no one for to give you no pain
La, la ...

Dewey Bunnell, 1971

Dienstag, 2. Dezember 2008

Ohne Titel, denn mir fällt keiner ein.

Heute morgen im WDR-Radio:

Die Moderatorin erwähnte den Zuhörer mit Vornamen „Horst“, der –um einmal im Radio erwähnt zu werden- sich per Mail gewünscht habe, Namensgeber für einen Stau auf der A 3 zu sein.
„A 3: Horst- Sie sind sechs Kilometer lang, reichen von Buschhausen bis Sterkrade, und - Sie haben keinen Grund“.

Heute morgen unter meinem Rock:

Es tut sich etwas.
Nein, nicht das, was man gemeinhin mit so was meinen könnte.
Sondern es entfernt sich etwas:
Das Taillengummi der von mir (mangels meiner Kältefestigkeit) angelegten Strumpfhose (Sorte: Warm und blickdicht) bewegt sich. Richtung Knie.

Nun ist das normalerweise nicht allzu schlimm.
Passiert schon mal, man kann’s nicht ändern, und geht halt ab und zu in die stille Ecke zum Strumpfhose-Wieder-Hoch-Ziehen.
Dafür muss man in die stille Ecke. Glaubt mir, es sieht Scheiße aus, wenn man das in der Öffentlichkeit macht.
Leider geht mit zunehmender Konzentration auf die Dinge, die man primär tut (oder tun muss, z.B. arbeiten) manchmal das Bewusstsein für die Umgebung verloren. Es kann also passieren, dass man in eher selbstvergessenen Stadien auch schon mal Hand anlegt, wenn andere Leute anwesend sind.
Dann ist man entweder unter eng, bestenfalls erstgradig verwandten Menschen, oder man wünscht sich, man habe doch die Jeans angezogen

Manchmal greift jedoch eins ins Andere. Die Dinger rutschen, der nächste Kollege ist in Sichtweite und man kennt ihn nicht gut oder schlecht genug, um in seiner Anwesenheit zur Tat zu schreiten.

Konfrontiert mit dieser Sorte Dilemma begibt man sich schnell Richtung Gemeinschafts-stille-Ecke (aka „Waschraum“).
Bereits zu Beginn der Wanderschaft (und der Weg ist lang!) bemerkt man, dass diese Strumpfhose, im Gegensatz zu der Nylon-Variante (die man insgesamt doch öfter trägt) schneller und doch entschiedener ihren eigenen Willen entwickelt als man ahnte.

Jeden Schritt nutzt sie, um sich ein Stückchen weiter vorwärts zu begeben, bzw. sich unter Einfluss der Muskeltätigkeit der Beine in sich zusammenzuziehen.
Bei der Ankunft im Treppenhaus ist das Taillengummi bereits in der Leiste eingetroffen, der Schritt hängt dafür ungefähr auf halber Höhe des Oberschenkels- dort behindert er den Gang ganz erheblich. Das muss man erlebt haben, das fühlt sich an, als seien Fußfesseln dort angebracht. Nicht erklärbar, aber auch nicht zu empfehlen.

Zehn Schritte weiter hängt der Zwickel in den Kniekehlen, und das Taillengummi bewegt sich über das Hinterteil (mithilfe einer interessanten Abroll-Technik) weiter abwärts.
Rings um die Knöchel hat sich eine Wollstrumpf-Rolle entwickelt, die höchst dekorativ über die Ankle-Boots hängt.
Auch fühlt man mehr, als man das möchte, dass der Rock dabei ist, sich langsam an den nackten Beinen hochzuschieben, aus unerklärlichen, aber vermutlich elektrostatischen Gründen.
Man ahnt (und fürchtet) den krassen Farb-Unterschied zwischen der schwarzen Strumpfhose und den winterblassen Beinen – im Fall der Fälle jedem der anderen Mitarbeiter sichtbar und sicher auch unvergesslich bleibend.

Wenn jetzt ein Windstoß käme, oder auch nur ein bisschen Zugluft, dann, ja dann hat diese Strumpfhose dafür gesorgt, dass man sein Gesicht nur wahren kann, in dem man ernsthaft eine der rituelleren Varianten des Selbstmordes in Erwägung zieht.

Während der Zwickel der Strumpfhose sich in alarmierendem Tempo der Wade nähert (und damit der Moment einzutreten droht, in dem man sich auf effektive und nachhaltige Weise mit diesem Ding selbst gefesselt hat) und die Tür zum Waschraum nur quälend langsam näher kommt, überlegt ein Teil des Gehirns, ob es Sinn macht, zu behaupten, man sei die eigene Zwillingsschwester.

Leider wissen zu viele Leute hier, dass meine Schwester nicht nur blond ist und zehn Zentimeter kleiner als ich, sondern auch klapperdürr, im Gegensatz zu mir.

Außerdem sieht sie mir nicht ähnlich.

Aber das ist auch egal, ich merke, wie das im beinahe freien Fall befindliche Taillengummi immer schneller Richtung Kniekehle rutscht und bäume mich auf in einem letzten Versuch, die Waschraumtür schneller zu erreichen als der Klamotten-Gau meiner Selbstachtung den Strick um den Hals legen kann.

Den letzten Meter lege ich mit einem beinahe olympischen, beidbeinigen Hüpfer zurück, anders ist es nicht möglich. Das Taillengummi hat sich in Höhe der Wade mit dem Rest der Strumpfhose und dem Rock zu einer Art Wurstkringel vereinigt, der, diabolisch und zweckmäßig, das Gehen verhindert. Hochroten Kopfes und meinem Schöpfer dankend mache ich ein paar rettende Mikroschritte in Richtung Toilettenkabine, schließe mich ein und beginne, die Wurst auseinanderzufisseln, um mich wieder komplett zu bekleiden.

Nach mühevollem Gefummel und Gezerre habe ich schließlich das Ding so weit, dass ich es wieder in die Höhe ziehen kann.

Nach dreiundvierzig Jahren des mich selbst Ankleidens beherrsche ich diese Tätigkeit, sollte man meinen.
Aber nichts da.
Ein beherzter Griff, und schon gibt’s den verräterischen Knacks.
Meine Finger durchbrechen die Maschen des Gewebes, und reißen ein Loch in die (auch noch teure!) Strumpfhose.
Es ist was in Bewegung.
Unter meinem Rock.
Eine Laufmasche.
Sie wurde zuletzt in Höhe der Kniekehle gesichtet.
Ich geh jetzt nach Hause, mich umziehen.



Lily
die das natürlich alles erfunden hat. Sowas passiert nicht, niemals!

Fragen Sie Tante Google

Und da sage noch einer, moderne Menschen wären oberflächlich.
Ts ts...



Lily

Montag, 1. Dezember 2008

Sorgen...

Is your cat plotting to kill you?

Freitag, 28. November 2008

Weihnachtsfeiern

Immer wieder ein Anlass zum Staunen. Nicht die Art Staunen, die mit großen Kinderaugen daher kommt, eher die Sorte, die auch gestandene Mittvierziger noch locker aus den Schuhen haut.
Und heute war es wieder soweit.
Alles versammelte sich, kaum dass es 13 Uhr geschlagen hatte (bemerkt einer das eingebaute Zitat?) und kurze Zeit später schwang sich der Chef ans Mikro.

Er erklärte die Spiele für eröffnet, und das Büffet auch gleich mit.

Diesmal war ein Profi an der Musikanlage. Leider mit dem eingebauten Nachteil, ein Ex von mir zu sein. Naja, da das Auseinandergehen schon zwei Jahre her ist, hat mich das nicht besonders beeinträchtigt, und so schritt der Abend munter fürbaß. Was heißt „Abend“... Heller Mittag.

Suppe, Würstchen, Kuchen und Getränke auf Kosten der Chefetage.
Mit steigendem Pegel der Enthemmung, nicht zuletzt ausgelöst durch moderate bis mittlere Alkoholmengen, begab sich nach und nach ein Teil der Mannschaft auf die Tanzfläche. Die liebe Lily erstmal nicht, denn so gern ich auch tanze, ich brauche immer etwas, bis ich so warm werde, dass ich auch los lege. Disco-Fox mit allen Figuren die so dazu gehören ist mein Ding nicht, wenn ich aber tanzen will, dann tu ich das auch und mit Spaß dabei. Das Organisationsteam hatte sich selbst übertroffen, und sogar eine Nebelmaschine angeschleppt.

An irgendeinem Punkt wars mir dann doch zuviel, und ich musste eine Weile hinter der Theke verschwinden. Wo mich dann der Ex festnagelte, und mir ein klärendes Gespräch andiente.
Unnötig zu sagen, dass man bei 700 dB(A) sein eigenes Wort nicht versteht- noch dazu, wenn man zwei unterschiedliche Muttersprachen sein eigen nennt. Zudem hat es sich so eingespielt, dass er meine spricht, und ich seine- was manchmal recht aufwändig ist. Erfordert viel "Was?" und "Pardon?"

Das Gespräch wurde dann draußen bei Eiseskälte fort geführt, und zu meinem Erstaunen (s.o.) erfuhr ich dann von -stetiger, andauernder und untilgbarer Liebe.
Hm.
Ich wäre (obschon bei drei Grad ohne Jacke schwierig) sicherlich dahingeschmolzen, wenn er nicht kurz zuvor drinnen seine aktuelle Lebensgefährtin geknutscht hätte.
Dazu muss man sagen, dass Grund für die damalige Trennung war, dass ich nicht wirklich gut damit leben konnte, die Nummer zwei zu sein. Neben der Ehefrau.

Richtige Schwierigkeiten kriegte ich dann, als noch eine weitere Mitspielerin in dem Zirkus am Horizont auftauchte.
Ein Versuch, meine Betroffenheit (immer wieder passend, der Ausdruck) in Worte zu kleiden endete in einem deprimierenden Austausch von erbosten und beleidigten Emails, und dann war Schluss. Mit ein Grund, weshalb ich es nicht leicht finde, Kritik zu äußern, nebenbei bemerkt.

Die derzeitige Favoritin ist keine der damals beteiligten Damen. Aber sie ist eine ausgesprochen nette Frau, die ich sehr mag. Und von der ich zufällig weiß, wie schlecht er früher von ihr gesprochen hat.
Ich werde ein klärendes Gespräch mit ihm führen, wie wir es heute vereinbart haben. Und dabei ein Bier mit ihm trinken. So weit, so gut.
Einen Moment lang war ich sogar in Versuchung- nicht, weil ich vor lauter Unbefriedigtsein nicht mehr gradeaus schauen kann. Sondern einfach, weil was fehlt im Leben. Jemand zum Reden und zum Lachen und so. Das konnte man mit ihm, noch dazu in meiner geliebten Zweitsprache, und das vermisse ich wirklich.

Tatsächlich hat mir dieses Erlebnis heute aber gezeigt, dass dieser Mann, selbst wenn er sich für eine Frau entschieden hat, das niemals wirklich und ehrlich tut. Es schwang schon wieder in dem ein oder anderen Satz an, dass er ja soo glücklich auch nicht ist.

Einmal hab ich mir das erzählen lassen- die Geschichte von dem Drachen zu Hause, der ihn schlecht behandelt und so weiter. Ein zweites Mal? Ganz sicher nicht.

Sagt mal ehrlich- ist das zum Staunen oder nicht?

Lily, die hier immer noch den Kopf schüttelt.

Ach, und bevor es untergeht und gar nicht mehr so auffällt:

Ich hab ein neues Bild im Header, passend zur Jahreszeit- wie man sieht.
Das Foto hat Time gemacht und mir geschickt.
Vielen Dank fürs Schicken und fürs Überlassen an Time!

Die Bearbeitung hat hier, ebenso wie bei der Verwandlung des früheren Pixel-Alptraums in ein schönes Bild vom Vogelflug, ein lieber Mensch vorgenommen, dem ich hier mal zuwinke. Er weiß, wer er ist, und er wird sehr geschätzt.


Einen schönen Tag Euch allen…



Lily

Donnerstag, 27. November 2008

Part time lover

Wann ist es eigentlich modern geworden, den Menschen und was er tut getrennt voneinander zu beobachten?

Irgendwann in den Neunzigern, schätze ich, bin ich dem Phänomen das erste Mal begegnet.


Jemand tut was, das einen anderen gnadenlos nervt. Schreit ständig herum. Bricht bei jeder Gelegenheit in ein ohrenbetäubendes, wieherndes Lachen aus- so dass jeder Anwesende zusammenzuckt und kleine Kinder anfangen zu weinen. Pflegt ein Ego von den Ausmaßen Niedersachsens inklusive Hamburgs.

Da hab ich dann das erste Mal gehört, dass jemand sagte: Na klar nervt mich das. Aber das ist doch nur sein Gebrüll/ihr Lachen/ihr Ego, das ist doch nicht er (oder sie, ganz egal). Ich liebe ihn/sie so wie er ist!

Das hab ich nie verstanden.

Entweder der Mensch ist ganz, inklusive Lachen, der Mensch, den ich liebe- oder ich liebe ihn nicht ganz.

Ich glaube einfach nicht, dass angesichts eines tierisch nervenden Verhaltens, oder sogar krasser Egozentrik eines Partners man auf Dauer diesen rückhaltlos lieben kann. Vielleicht ist es ein Auffassungsproblem bei mir- aber jemand, der mich öfter anmacht, weil ich schwer beladen an der Haustür klingle, anstatt ganz unten in einer von fünf vollen Taschen nach dem Schlüssel zu suchen, den liebe ich in dem Moment gar nicht. Sowas von gar nicht... Und was wichtiger ist: Ich fühle mich auch nicht gerade geliebt, wenn es jemand anderem wichtiger ist, sich nicht erheben zu müssen, als mal eben die Tür zu öffnen.


Und auch wenn ich mich verhalte wie die sprichwörtliche offene Hose, oder auch nur genervt reagiere und gereizt bin, weil irgendwo was nicht so läuft, wie ich es will, finde ich es nicht überzeugend, wenn mir wer sagt, ich sei zwar nervtötend, oder schlecht gelaunt oder hysterisch, aber man liebe mich natürlich.


Ist das eine kindliche Vorstellung von Liebe, die ich da habe?

Nämlich, dass man aufeinander Rücksicht nimmt, und es eigentlich nur dann krachen kann, wenn beide einen schlechten Tag hatten,und eigentlich auf ein bisschen Seelenpflege angewiesen wären?


Dass man sich gegenseitig -und vor einem Riesenkrach!- schon mal zart andeutet, dass dieses Lachen, also, weißt du...?


Mal ehrlich- ist das naiv?


Einen schönen Abend...


Lily


Fragen von Frau Lily – ans Universum.

Warum lesen die Leute immer nur die erste Seite vom Brief und nie die unter viel Mühe dran gehefteten zweiten oder dritten Seiten? Statt dessen greifen sie lieber zum Telefon und beschimpfen den Absender.


Warum nehmen Menschen eigentlich an, dass Leute, die einen Bürojob haben, nur zu den „Sprechzeiten“ arbeiten?


Es ehrt uns ja- aber wieso glauben Radfahrer, Autofahrer hätten die perfekte Nachtsicht? Anders ist es nicht zu erklären, warum immer noch welche zu dieser Jahreszeit morgens um viertel nach sieben ohne Licht unterwegs sind. In schwarzen Klamotten.


Wieso wird mein Einkommen immer weniger? Nicht gefühlt, tatsächlich. Bereits das Jahresbrutto geht seit 2004 kontinuierlich jedes Jahr runter. Vom Netto reden wir mal gar nicht. Zusammen mit der Anhebung der Arbeitszeit um 6,5 % ergibt sich ein Veränderungsprozentsatz, den sich nur noch Piloten, Lokführer und Klinikärzte zu fordern trauen- als Gehaltserhöhung.


Wieso fehlt meinen Autos immer vorne rechts Luft?


Und zuletzt:
Wann ist Pause?


Liebes Universum. Bitte schnell antworten.


Freundliche Grüße,

Lily

Mittwoch, 26. November 2008

Abenteuer Winterreifen

Alle Jahre wieder, in diesem doch sehr spät, gibt es hier chez Lily das Abenteuer Winterreifen. Zum Glück waren beim Golfkauf sowohl diese als auch extra häßliche Stahl-Winterfelgen dabei- meine schönen BBS-Speichenfelgen würd ich nicht so gern im Salz-Schnee-Asche-Gemisch spazierenfahren. Weil die nämlich erbärmlich schlecht zu reinigen sind, oder besser: Gar nicht. Außer mit dem Trick meines Bruders: Flaschen-Spülbürste (die mit dem Drahtgriff) beherzt in den Akkuschrauber spannen, Eimer Seifenwasser schon mal daneben stellen und dann immer drauf.
Macht Felgen wie neu. Nur mit der Drehzahl sollte man aufpassen, denn das spritzt ziemlich übel.
Also heute (okay, bisschen spät) kamen die Winterhufe drunter. Dank meinem Vater, der mir angeboten hat, die zu wechseln. Zwar kann ich das auch alleine, aber mit Radkreuz und dem Wagenheber aus dem Auto ist das eine elende Plage. Und mit Vater im Schlepp? Kann man Bruders Werkstatt nutzen, ohne den von profitbringender Arbeit abzuhalten. Druckluftschrauber rulez.
Ebenso der Hydraulikheber:-), und, last but not least: Die Heizung in der Werkstatt macht es allemal angenehmer als wenn man draußen auf irgendeinem Parkplatz zur Tat schreitet.
Ich bin auch dankbar für Vaters Hilfe, weil ich mein Glück kenne. Und auch diesmal hatten die kleinen Götter des Winterfertig-Machens eine Überraschung parat: Vorne rechts war so wenig Luft auf dem Reifen, dass ich mit dem Ding nicht hätte bis zur nächsten Tankstelle fahren können. Vor allem nicht durch die Straße, in der ich wohne. Wer die benutzt, braucht sich um lockere Plomben keine Gedanken mehr zu machen, zwei Kilometer von hier sind die dann rausgefallen.
In Bruders Werkstatt gab es aber einen Reifenaufpumper. Damit war das dann auch kein Problem. Es saß wohl Dreck im Ventil, jedenfalls war bis gerade noch kein erneuter Verlust zu beobachten. Aber ich werde das beobachten (obwohl meine Versuche an Tankstellen meist damit enden, dass anschließend weniger Luft im Reifen ist als vorher)

Ein weitere Grund für meine Dankbarkeit ist dieser hier.
Wie ich soeben in der aktuellen Stunde hörte, kann man das Ding am Abendhimmel vorbeirauschen sehen.
Ich fände es nicht so toll, mein Radkreuz irgendwo da draußen zu sehen.



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Edit: Link eingefügt

Dienstag, 25. November 2008

Retail Therapy

Ich muss gestehen: Ein bisschen Einkaufen ist definitiv gut gegen Stress. Oder, sagen wir, gegen das Gefühl, ein verkanntes und überhaupt derzeit nicht beliebtes Exemplar der Gattung Mensch zu sein. Gegen richtigen Stress hilft auch Einkaufen nicht.
Aber die kleine Will-Haben-Ader hier chez Lily hat das wohl mal gebraucht.
Insgesamt ist die kontoführende Lily dabei ganz gut weg gekommen: Es hilft mir nämlich auch, wenn ich Sachen für andere kaufe, also hat das Loslaufen und Stöbern schon mal drei Weihnachtsgeschenke (zusammen 19,93 €) noch unklarer Bestimmung zur Folge gehabt. Außerdem hab ich mir ein Buch gekauft (ja, der Trend geht zum Zweitbuch, ganz entschieden :D ). Und dann noch eins, wobei ich das bei [hier Internet-Buchhändler einsetzen, der so heißt wie ein ferner Strom in exotischen Gegenden] aus der Gebraucht- und Begrabbelt-Ecke gekramt habe. Für einen Cent, ihr Lieben.
So, und heute, nachdem es Spar-Geld (aus dem betrieblichen Spar-Kasten) gab, sind noch einmal 18 € in eine weitere Handtasche investiert worden. Im Gegensatz zu vielen Frauen kaufe ich nicht gern Schuhe, denn ich habe relativ große Füße, die Auswahl ist eingeschränkt und sowieso ist das alles zu teuer. Daher: Handtaschen. Oder schon mal Rucksäcke.
Der Rest des Spargeldes ist aufs Konto gewandert. Welches sich mit einem dezenten Rülpsen bedankt hat und den kleinen Bissen problemlos schlucken konnte.

Vorweihnachtliches Kauf-Räuschchen: Insgesamt 46,98 € plus sündhafte 2,15 für einen Cappucino.
Lustgewinn: Unbezahlbar. Oder wenigstens knapp davor.

;-)

Lily

Sonntag, 23. November 2008

Wochenenden

Irgend etwas hat mir eine Schnapsidee in den Kopf gesetzt- wenn man lange genug grübelt, kommt man irgendwann darauf, was dem eigenen verpfuschten Leben eigentlich fehlt, und -schwups- alles ist wunderbar, friedefreudeeierkuchenwunderbar. Richtig? Richtig?? Bestimmt.


Weit gefehlt, kann ich da nur sagen, weit gefehlt.- Trotz diverser Erkenntnisse in den letzten Wochen, die alle ihre Berechtigung haben und auch wichtig waren, hat sich gar nichts dran geändert, dass besagtes Leben recht pfuschig aussieht, und auch keine Anstalten macht, wie von selbst in die neutrale Ausgangsposition zurück zu rutschen (Reset to default? Yes, No, Abort).


Schlimmstes Beispiel sind die Wochenenden. Wenn ich auch nicht mehr dem Irrglauben unterliege, dass diese zwei Tage vergleichsweiser Freiheit ab vierzig noch in einem Wirbel spannender, gesellschaftlich und persönlichkeitsentwicklungstechnisch zu begrüßender Ereignisse vergehen, so kann es doch eigentlich auch nicht Sinn der Sache sein, so vor den Rechner geleimt zu sein, dass man einen Weltuntergang erst bemerken würde, wenn das DSL ausfällt- oder?

Richtig spannend ist was anderes. Erholsam ist es auch nicht, und wenn jeden Samstag der Pegel schon steigt, um regelmäßig ein mentales Sonntags-Hochwasser zu erzeugen, hinterlässt das doch einen eher bitteren Nachgeschmack.


Unerholt schlurft Lily dann montags zurück ins Büro, um die ganze Woche fast schon hypnotisiert wieder auf die magischen zwei Tage zu warten.


Ich weiß nicht genau, was da eigentlich falsch läuft.

„Mach was, geh irgendwo hin“ ist ein Ratschlag, der in mir den Wunsch erzeugt, den Ratgeber zu schlagen, und ein mit Terminen vollgestopftes Wochenende pusht den „Ich kann leider nicht, weil [hier beliebige Entschuldigung einsetzen]“-Generator zu neuen Höhen der Kreativität.


Ich glaub, ich muss mal in Ruhe darüber nachdenken, ob es beispielsweise Sinn macht, sich einen Zeitplan für das Wochenende zu machen- das Problem ist nur, dass ich auch mir selbst problemlos absagen kann.


Vielleicht sollte ich mich k.o. schlagen.

Freitag, 21. November 2008

Körper und Seele

Also sprach Lily in ihrer unendlichen Weisheit:

Machet Euch schön, denn ein schönes Äußeres wirkt auch auf das Innere. Leget auf den Zinnober auf Lippen und Wangen, und mit dem schwarzen Khol bringt Eure Augen zum Leuchten. Salbt die Wohlgerüchte Arabiens in Euer Haar, und lasst alle Sinne in sanftem Moschus baden.
Denn die Sonne wird aufgehen in Euren Herzen, und um so mehr werdet Ihr strahlen, als Euer Lächeln nicht nur aus der Seele kommt.


Fühlet Ihr Euch aber matt und müde, will der Tränen Strom Euch hinwegspülen, so prüfet sorgfältig, ob nicht abgelaufen ist das MHD Eures Kajal-Stiftes - denn das macht nasse Augen. Und ein müdes Gefühl, das den ganzen Tag anhält.
Manches wirkt halt doch in beide Richtungen
.


Orakel-Lily.

Donnerstag, 20. November 2008

Neue Auswahl…

Meise hat wieder zugeschlagen, und da mir ansonsten derzeit nur deprimierende Blogthemen einfallen, zum Beispiel das Wetter, müsst ihr eine Weile mir noch beim Dichten zusehen.



Also, hier die neuen Worte:


Schattenwurf
Labertasche
Signalgeber
Handtäschchen
Rasentrimmer
Quadratlatschen
Sammelsurium
astrein
Flaschenhals



Die Mörderin – Eine Ballade.

Schattenwurfs Freundin in tiefschwarzer Nacht
Hat den Signalgeber umgebracht.
Auf Schattenwurfs Vorhalte eisern sie schweigt
Und dann ihm –drohend- das Handtäschchen zeigt.


Da drinnen finden sich Messer, und schlimmer:
Auch ein ganz besonderer Rasentrimmer.
Gevatter Tods Sense in neuem Gewand
Ist (neben Quadratlatschen) schnell zur Hand.


Zum Töten und Kürzen, ganz wie es beliebt.
Und wie es der Einfall der Stunde vorgibt
Liegt unten im Sammelsurium
Noch ein abgeschlagener Flaschenhals rum.

Schattenwurf schwankt, und flüstert: „Astrein“
Und glaubt fast, er höre die Opfer noch schrei’n.
Die Freundin serviert ihm ein leckres Gericht:
Und Schattenwurf war mal. Der Rest- ist Geschicht’.



Mörderische Grüße,


Lily

Mittwoch, 19. November 2008

Die Vorgaben- danke an Meise:-)



Hinterrücks.
Salatschleuder.
Siebenmeilenstiefel.
Lachkanone.
Gratisbonbon.




I


Das Gesamtkunstwerk



Da musst du durch“,

Sagte hinterrücks die Salatschleuder.

Ob Siebenmeilenstiefel oder Lachkanone-

Jeder scheitert an seinem Gratisbonbon.“



So, das war einfach- wenn auch schlecht.



II


Aus der Traum

(Haikus)


Der Zwerg trug neue

Siebenmeilenstiefel: Sehr

Zerrissen kam er an.



Schnecken fürchten sich

Mit Fug und Recht besonders

Vor Salatschleudern.


(Okay, kein Meisterstück:-P)



Diese Wahl hast du:

Gratisbonbon? Lachkanone?

Qualen der Auswahl.



„Hinterrücks“ ist ein Wort

Das sich besonders schlecht macht

In Haikus- Glaubt mir.



III





Paula- viel besser als ich.





Eine Lachkanone aus Bonn
wollte einen Gratisbonbon
beim Karneval in Langen
mit einer Salatschleuder fangen.

Doch hinterrücks kam ein Kater
leis' angeschlichen, und was tat der?
Er fing den Bonbon und lief ohne Pardon
in Siebenmeilenstiefeln davon.





Ah! Wie ist doch die Poesie

eine edle Kunst.



:-))



Lily


Montag, 17. November 2008

Ach, und...

...ich mag mal wieder dichten.
Bitte um einige Vorschläge :-)
Vielleicht kann ich ja was draus machen.

L

Abendidyll

Man leidet. Man sitzt vor mir, schaut bittend, öffnet die Futterluke und bemüht sich um ein mitleiderregendes Maunzen, jedoch vergeblich.

Man ist heiser.

Zum zweiten Mal in diesem Jahr kriegt der dicke Paul keinen Ton raus- und gibt sich zur Gänze dem Kranksein hin. Gestern piepste er noch, was sich schon seltsam ausmacht, wenn es aus stattlichen 9 Kilo Kater kommt. Heute kann er nur noch die oben beschriebene Pantomime aufführen.

Am liebsten liegt er auf meinem Schoß, rammt mir den dicken Schädel in die Seite und bohrt so lange, bis er den unter meinem T-Shirt versteckt hat, und schnurrt dann wie ein Vibrator im Mega-Watt-Overdrive. Dazu sabbert man dann ganz gern, was er seit Welpenzeiten macht, wenn er entspannt ist. Außerdem hat er eine feuchte Nase. Igitt.

Sein Kumpel Karl, der Kevin der Truppe, ärgert ihn, weil er spielen will. Paul hat aber keine Lust dazu und schlägt zu.

Woraufhin Karlchen sich langweilt und Emily ärgern geht, die sich zu mir auf die Couch flüchtet.


Da wird sie von Paul empfangen, der sich in seiner grippalen Allmacht gestört fühlt.

Paul faucht und schlägt wieder zu.

Emily faucht zurück, legt die Ohren an und gibt Fersengeld; Eddie kriegt einen Panikanfall und flüchtet auf das nächste Bücherregal.

Mit einer Serie dumpfer Schläge knallen ein paar Taschenbücher und überflüssiger Deko-Kram auf den Boden, Emily zuckt zusammen und hoppelt in Panik in die entgegengesetzte Richtung.

Da wartet schon Karlchen.


Damit Ruhe einkehrt, hole ich den Laserpointer.


Den erkennt man chez Lily schon an seiner Form.


Was dazu führt, dass ich keinen einzigen Stift mehr in die Hand nehmen kann, um auch nur einen Einkaufszettel zu schreiben. Schließlich könnte einer der befellten Terroristen ja eine Sekunde Spaß-mit-dem-Laser-Punkt verpassen.


Paul erleidet eine Spontanheilung, Eddie knallt aus 1,80 m Höhe auf den Boden (das scheint ihn nicht die Bohne zu stören) und in Karls erregt geweiteten Pupillen zeigt sich ein rotes Leuchten.


Emily flüchtet zu mir auf die Couch.

Die wilde Jagd geht los, und alles Ungemach ist vergessen.

Sogar von Emily, die den Rest des Abends nicht von meinem Schoß weicht.



Wie leicht man Katzen glücklich machen kann.




Sonntag, 16. November 2008

Sonntag die Zweite. Mit Lilyscope.

Wassermann (21.01.-18.02.)

Lieber Wassermann!

Du hast genau einmal zuviel „Sagen Sie jetzt nichts, Ingeborg“ gesagt. Hörst du? Es gibt Sätze, die lassen sich nicht einmal damit erklären, dass man zu einer lichtarmen Jahreszeit geboren wurde. Und schon gar nicht verzeihen.

Und jetzt geh, und bitte den Rausschmeißer um Entschuldigung. Vielleicht lässt er dich ja dann in die Disco.




Quallen-Bertholt
(18.-20.2.)

Bertholt wird in diesem Monat einen dunklen Schatten über sich spüren. Er wird nach oben blicken, und in einem Moment verzückter Erkenntnis feststellen, dass es sich um eine üppige Blondine handelt. Begeistert wird er sich ihr nähern, begierig, Haut an Haut zu spüren, was Liebe ist---

Bertholt. Du begreifst auch gar nichts.



Fische (21.02.- 15.03.)

Fische sollten sich in diesem Monat überlegen, ob und wie sie ihre weitere Zukunft gestalten wollen. Es liegt ein Angebot von Neptun vor. Er will sich mit ihnen in einem Flussbett treffen und wilden, animalischen Sex haben.

Überlegt es euch, Fische- so etwas steht nicht alle Tage auf dem Plan.


Lämmergeier (16.03.-18.03.)


Lämmergeier schweben zurzeit ein wenig über den Dingen. Man kann mit Fug und Recht sagen, dass sie die Bodenhaftung verloren haben. Gut so, dann fallen keinem die Krümel unterm Esstisch auf.


Einhorn, jetzt ohne Zahnschmerzen (19.03.-20.03.)


Der Einhorn war beim Zahnarzt. Dort hat er eine nette Zahnarzthelferin kennen gelernt, die vergeblich versucht hat, dem Einhorn den Gebrauch der Zahnseide nahezulegen. Aus bestimmten Gründen hat der Einhorn nur eine Jungfrau gesehen, die mit einer seidenen Schlinge in der Hand auf ihn zu kam. Daraufhin hat er die Flucht ergriffen, ist die Praxistreppen heruntergefallen und hat sich den schmerzenden Zahn ausgeschlagen. Da sieht man wieder, wozu alte Legenden gut sind!
Und die Wissenschaft hat gelernt, dass es nicht wirklich eine Jungfrau sein muss.

Widder (20.03.-22.04.)

Der Widder wohnt jetzt im Gartenhaus, nachdem beim letzten Mal ein paar blutrünstige Lämmer unter Anführung einer Ziege seine Wohnung gestürmt hatten. Von da aus leitet er den Widerstand gegen die Besatzer. Er hat bereits ein paar Käfer und eine debile Saatkrähe rekrutiert.

Rosa… Dingsda (22.04.-26.04.)

Jemand spendiert euch einen Satz neuer Batterien. Hui, wie das saust!

Stier (26.04.-14.05.)

Man bietet euch einen Job in einer Besamungsanstalt an. Da könnt ihr Geld für Sachen kriegen, die ihr auch umsonst tun würdet. Los, los!!

Kleine alte Dame mit Katzenfutterdosen im Beutel(14.05.-18.05.)


Wie- ihr habt euch verlaufen? Immer dem Geschrei nach. Da, wo es am lautesten ist, sitzen ein paar hungrige Katzen. Dosenöffner nicht vergessen!



Okapi (19.5.-01.06.)

Das Okapi hat Probleme mit seinem Vorgesetzten, dem Herrn Giraffe. Der schaut in letzter Zeit immer so von oben herab, und will sich auch nicht mehr mit dem Okapi zum Bowling treffen.

Ich würde zu einem Stellenwechsel raten. In der Besamungsanstalt ist gerade was frei. Die haben nämlich festgestellt, dass der Stier ein Ochse ist.



Zwillinginginge (02.06.-10.06.)

Zwillinginginge haben es in diesem Monat schwer. Ein weiser Mann hat gesagt, sie würden einander erst wieder lieb haben, wenn sie eine Meile in des jeweils Anderen Schuhen gegangen seien. Da sie aber ohnehin ständig die Schuhe miteinander tauschen, haben sie nun einen Metaphern-Workshop gebucht.

Ihr schafft das schon.

Fröhlich blökendes Lämmchen (10.06.-19.06.)

Es ist nicht nötig, schlechte Laune zu verbreiten. Das tut die schon von ganz allein. Also haltet euch zurück, schließlich wollt ihr nicht, dass hier demnächst „nicht fröhliche, sehr schweigende Lämmchen“ steht. Oder?

Krebs (20.06.-12.07.)

Wenn Krebse noch etwas länger etwas von ihrer Beziehung haben wollen, wärmen sie sich die Pantoffeln ab sofort lieber selbst an. Alles klar?

Languste (13.07.-20.07.)

Langusten sollten in diesem Monat drauf bestehen, dass ihr Partner sie einmal ausführt. Vielleicht in ein Restaurant, das Meeresfrüchte serviert. Nur keine Angst, das mit dem Besteck erklärt der Kellner. Bestimmt.

Löw (20.07.-19.08.)

Investitionen zeichnen sich dieser Tage aus. Zum Beispiel in einen neuen Haarschnitt.


Jungfrau (20.08.-17.09.)

Die Jungfrauen haben in diesem Monat viel Geld übrig. Es ist Zeit, sich ein Neptuns-Kostüm zuzulegen, und dem netten Fisch von nebenan eine E-Mail zu schicken. Ihr wisst schon: Flussbett und so.



Königspinguin-und-scheues-Reh(18.09., 20.17-21.13 Uhr.)

Die Trennung war nicht von langer Dauer: Die zwei haben die Kinder aus dem Heim geholt, den Scheidungsantrag zurück gezogen und den Anwalt verklagt.

Prost auch.

Waage (18.09., 21.14 Uhr -16.10.)

Ein großer, dunkler Mann wird in Euer Leben treten, und es ein wenig verändern. Nur ein wenig, aber nichts wird mehr so sein wie vorher: Der Typ kommt vom Eichamt.

Wollmaus (16.-24.10.)

Wollmäuse haben derzeit das Problem, dass sie nicht im Mindesten so einzigartig sind, wie sie das gern hätten. Aber ehrlich, Leute, schaut euch um: Ihr seid nicht nur viele, man mag euch auch nicht besonders. Hartes Brot. Ich weiß. Aber was meint ihr, was das hier ist? Ein Horoskop? Nein, das ist die pure Wahrheit.


Skorpion (25.10.-17.11.)

Auch Skorpione brauchen Pausen. Um so mehr, wenn sie Magenschmerzen haben. Achtet in diesem Monat drauf, dass die Ananas dosenfrei sind, bevor ihr sie esst. Versprochen?.

Geist-des-Christstollens-im-September (17.11-06.12.)

Der Geist des Christstollens im September fühlt sich schnell ausgeschlossen- vor allem, wenn er im Nebenregal schon wieder die Oster-, nein, die Party-Eier liegen sieht. Nur Mut. Bald ist alles vorbei, und es ist ohnehin schon wieder November.

Schütze (Irgendwann danach. Bis gegen Weihnachten.)

Hat wer den Schützen gesehen? Langsam mach ich mir doch Sorgen.

Steinbock (22.12.-03.01.)

Kameradschaft zahlt sich derzeit aus. Es lohnt sich, alte Allianzen wieder aufzufrischen. Wollt ihr nicht mal dem Widder zu Hilfe kommen? Ehrlich. Ein paar Käfer und eine Saatkrähe. Da könntet ihr euch wirklich mal beweisen.


DieExBraut (04.01., Null Uhr bis 04.01., dreiundzwanzig Uhr neunundfünfzig)

Na, und, wie ist das so? Exbräute feierten gestern ihr erstquartaliges Ehejubiläum. In manchen Kreisen gilt sowas schon als bemerkenswert:-)


Fliegende Untertasse (05.01.-20.01.)

Die fliegenden Untertassen gesellen sich in diesem Monat zu ihren Schwestern und Brüdern, den Teetassen und Suppentellern. Aber da Scherben bekanntlich Glück bringen, wollen wir mal nicht so sein...





Schönen Sonntag noch,





Lily


Sonntag. Irgendwie immer tot.

Vor einigen Wochen hab ich mir mal iTunes runtergeladen, damit auch der ein- oder andere Podcast hier chez Lily einmal angeschaut werden kann.

Nach dem Konsum eines der bewährten Quarks-und-Co-Podcasts (nur echt mit GEZ-Stempel) ist das aber erstmal ein wenig in Vergessenheit geraten.

Gestern morgen nun bot mir bei Einlegen einer CD mein Betriebssystem an, anstelle von WinAmp oder dem Media-Player iTunes als Abspielmedium auszuwählen, was ich auch, verwegen wie ich manchmal bin, mit kühnem Klick bestätigte.

Nun denn.

Erstmal hat das Ding etwas länger nach Abspielbarem (Abspielharem/Absprengbaren) gesucht, und hat mir (abgesehen von der CD im Laufwerk) sage und schreibe eine 3,5 Tage lange Playlist aus allem zusammengestellt, was meine Festplatte an abspielbaren Stücken so anzubieten hatte.

Dabei hat es Musik gefunden, bei der weder ich noch iTunes auch nur einen Hauch einer Idee hatten, von wem das so ist- befremdlich.

Den Titel kennt das Programm, nur eben keinen Interpreten. Nach ein paar Reinhör-Experimenten kann es sich nur um Scham seitens der Musikschaffenden handeln.

Vielleicht handelt es sich um eine akustische Variante der „Fotos“, die früher in neu gekauften Portemonnaies lagen. Keine Ahnung. Jedenfalls sind sie jetzt der Vergessenheit im Papierkorb anheim gegeben.

Dann hat es nach (fragwürdigen?) Kriterien Listen aufgestellt. Zum Beispiel die, die ich mir soeben zu Gemüte (Gemüse. Was sonst.) führe.


Inhalt:


Queen.

Irgendwelche mir ganz gut gefallenden Stücke mit Dudelsack und so, von einer Gruppe namens Schelmish.

Weihnachtslieder.

America.

Nils Landgren.

Kaizers Orchestra.

Elton John.

Reinhard Mey.

Pet Shop Boys.


Diese Liste trägt den Namen „Party-Mix“.

Also, ich hab nicht viel Ahnung von Musik, die man bei Partys gut spielen kann- aber mit der Mischung kriegt man jede Fete kaputt, da bin ich sicher.


Mich würde wirklich interessieren, wie iTunes das so hinkriegt.

Und ob das aufhört, wenn ich meinen Video-Recorder rauskrame, einschalte und den Knopf drücke, der mir bis an mein Lebensende Rätsel aufgeben wird...
Der Knopf mit der ans Wunderbare grenzenden Aufschrift


Reality Regenerator“.


Für alle, die auch manchmal glauben, sie träumten.




Lily

Samstag, 15. November 2008

Nachbrenner

So- ich hatte eigentlich beschlossen, dass erstmal Schluss sei mit den ernsten Posts. Aber bloggen tut man ja für sich selbst (und tuten tut die Feuerwehr), also muss ich noch mal nachlegen.


Zu „Ungefragt/Seifenblasen“ hat Etosha den folgenden, bemerkenswerten Kommentar abgegeben:


Vertrauen hat man doch einfach so. Es ist ein Teil deines Selbst, zu dem du eine Beziehung hast. Wie diese Beziehung beschaffen ist, gilt es herauszufinden und Bereiche zu heilen, in denen die Vertrauensbeziehung gelitten hat und verletzt wurde.

Diese Vertrauensbeziehung besteht hauptsächlich aus Vertrauen in dich selbst - in deine Wahrnehmungen, dein Gefühl, deine innere Gewissheit auf allen Ebenen. Damit gibt es nichts mehr, worauf du geduldig warten müsstest - dieses Vertrauen findet, wie das Leben selbst, im Hier und Jetzt statt, und in dir selbst.
Verletzungen deiner Vertrauensbeziehung passieren oft dort, wo du gegen dein besseres Wissen/Fühlen gehandelt hast. Die beteiligten Menschen sind dabei meistens nur Statisten.

Den restlichen Teilen von dir, die du einbringen und dazuholen willst, genügt manchmal schon eine bewusst ausgesprochene Einladung. Kannst du sie voller Liebe willkommen heißen? Oder hast du Angst, dass Herr oder Frau Gegenüber sie nicht mögen könnte, weil du sie selbst nicht magst?

Herausfinden zu wollen, ob das Vertrauen gerechtfertigt ist, entspringt imho dem Wunsch nach Kontrolle des Geschehens. Es gibt keine Kontrolle! Dieses Bestreben beschränkt nur die Freude am Moment. Dabei vergisst man, dass man eigentlich das Leben lieben und genießen wollte.



Das hat mich zum Nachdenken gebracht, und schließt in gewissem Maße auch den Kreis der Dinge, die mich in den letzten Wochen bewegt haben.

Die Beziehung, die mir so in den Knochen sitzt, hat ihre merkwürdige Wirkung entfalten können, weil bestimmte Strukturen in mir so sind, wie sie sind. Zum Beispiel, weil man mir mal beigebracht hat, Autoritäten nicht anzuzweifeln. Auf intellektueller Ebene kann ich das sehr wohl. Zwischenmenschlich ist das anders.

Da gibt es leider keine absolute Wahrheit, und abseits von behaupteten Fakten keine Gewissheit, wer Recht hat (und damit das Bestimmen auf seiner Seite...)

Deshalb liebe ich Nachprüfbares so sehr, da kann ich nämlich sagen: Da-und-da steht es, und damit basta.

Mit Gefühlen ist das was anderes.

Die sind da.

Dass sie nicht nur da sind, sondern MEINE Wahrheit sind, dafür hab ich lange gebraucht, und bisher ist dieses Wissen erstmal weitgehend theoretisch.

Dass ich zugelassen habe, dass mir diese Wahrheit jemand ausredet, ist eine Geschichte, mit der ich nicht länger rumhadern will, denn das hat keinen Sinn. Es ist so passiert, und es ist Vergangenheit.


Dieses Ausreden hat einen zweiten Aspekt gehabt, nämlich das Einreden- und zwar das Einreden von Gefühlen, die „passend“ wären.

„Passend“ nicht für mich, sondern für mein Gegenüber.

Es befreit ungeheuer, diese „passenden“ Gefühle nicht mehr haben zu müssen. Also für sich entscheiden zu können, womit man leben kann, und was einen so ankotzt, dass man das nicht mitmachen will.

So richtig hat mich diese Einrederei nicht überzeugt. So komplett hat mich auch die Ausrederei nicht erreicht.

Wie früher, als es noch Cassetten gab- das Überspielen eines Bandes war nicht immer so erfolgreich, dass wirklich alle Reste getilgt gewesen wären. Und während Nilsson sein „Can’t live (if living is without you)“ schmachtete, hörte man im Hintergrund die Reste von „Locomotive Breath“.

Es hat aber gereicht, um jede Menge bizarres und unerfreuliches Verhalten hervorzurufen, einen Haufen Kuddelmuddel und das, was auf hebräisch (eingedeutscht) Tohu wa Bohu heißt- Leere und Chaos.

Das Vertrauen in meine eigene Wahrnehmung war da mehr als beeinträchtigt.

Sich in einem solchen Zustand auf eine enge persönliche Bindung einzulassen, ist nicht der Hammer- denn ohne eigene Position gerät man nur zu schnell unter den Einfluss des Schwerefeldes einer anderen Persönlichkeit.


Kontrolle erscheint da lebenswichtig, ist es auch- denn wenn alle inneren Leuchttürme abgeschaltet sind, muss man wenigstens dafür sorgen, dass überzeugende Nachahmungen gefunden werden. Man schaltet die eigenen Gefühle als Instanz aus, und geht mit dem Instrumentarium ans Werk, das sonst immer ganz hilfreich ist. Fakten. Tatsachen. Äußerungen. Und verbringt viel Zeit damit, diese zu analysieren, zu prüfen, auf die Goldwaage zu legen.


Leider bleibt das Leben dabei auf der Strecke.



Das soll sich ändern, und das wird sich ändern.


Danke euch allen, aber vor allem Etosha.


Lily,


bei der heute Abend ein paar innere Drehbücher brennen werden- zu den Klängen von „Locomotive Breath.